Alle Jahre wieder. Wie gewohnt präsentiert sich die Linzer Innenstadt am Pfingstwochenende ganz im Lichte der Kultur. Das LinzFest bietet seinem Publikum ein überaus facettenreiches Programm, das von Konzerten und Lesungen bis hin zum Kabarettvorstellungen reicht. Besonderes Augenmerk wird heuer vor allem auf weibliche Kunst- und Kulturschaffende gelegt. Nahezu das gesamte Programm wird von Künstlerinnen gestaltet.
Wie schon in den vergangenen Jahren haben die Veranstalter keine Mühen gescheut, ein wirklich hochkarätiges Programm auf die Beine zu stellen. Stellt das diesjährige Fest doch auch eine Art Testlauf für das so wichtige kommende Jahr dar. Dann nämlich schlüpft Linz in die Rolle der Europäischen Kulturhauptstadt. Aus diesem Grund soll die Veranstaltung auch dazu genutzt werden, die Bevölkerung auf 2009 einzustimmen.
Schon der Eröffnungstag wartet mit einigen musikalischen Leckerbissen auf. So wird etwa mit dem Streicherquartett Netnakisum eines der innovativsten heimischen World Music Ensembles auf der Bühne zu sehen sein. Die vier Musikantinnen befinden sich zwischen verschiedenen Volksmusikstilen auf einer Gratwanderung zwischen Girlie-Rock und mongolischem Obertongesang. Große Namen bietet die FM4 Bühne. Unter diesen findet sich auch Gustav, das Projekt der jungen Wiener Sängerin, Multiinstrumentalistin und Produzentin Eva Jantschitsch. Im Moment gibt es wohl kaum eine andere heimische Musikerin, über die so viel geschrieben und berichtet wird. Am 16. Mai erscheint ihr neues und komplett in Eigenregie entstandenes Album “Verlass die Stadt”. Der Headliner des Tages ist die legendäre belgische Rockband dEUS, eine der wenigen männlichen Beiträge der diesjährigen Veranstaltung.
Nicht minder spektakulär geht es am Samstag weiter. Ö1 präsentiert eine Reihe wirklich außergewöhnlicher Künstlerinnen, die erst in jüngerer Vergangenheit auf sich aufmerksam machen konnten. Eine davon ist die Bassistin Gina Schwarz. Sie zählt ohne Zweifel zu den aufstrebenden Musikerinnen in der heimischen Jazzszene. Gemeinsam mit ihrem Quintett präsentiert die Hans Koller Preisträgerin ihr erst vor wenigen Monaten erschienenes Debütalbum “SchwarzMarkt”. Anschließend entführt die in Graz lebende Irina Karamarkovic das Linzer Publikum in ihre verlassene Heimat, den Balkan. Mit viel Charisma verwendet sie Jazz als Sprache, um die Botschaft der traditionellen Volkslieder zu vermitteln.(mt)
Foto Irina Karamarkovic: Paulino Jimenez