Die Band ist eine fixe Größe im österreichischen Musikgeschehen und hat sich für ihr neues Album als wahre „Supergroup“ zusammengefunden. A LIFE, A SONG, A CIGARETTE veröffentlicht mit „All That Glitters Is Not Gold“ nicht nur ihr viertes Album, sondern auch ein neues Stückchen Bandgeschichte.
Anfangs, vor zehn Jahren, war es nur einer, Stephan Stanzel, der Musik machte und eine Band gründen wollte. Er hatte eine Vorliebe für die Beatles und einige Folkbands von Of Montreal bis Bright Eyes. Im Laufe der Zeit hat sich wie durch Zellteilung eine Band entwickelt, die ihren ganz eigenen Stil kreiert hat.
Oft wird dieser als Alternative Country oder Indie Americana beschrieben, womit A Life, A Song, A Cigarette ziemlich allein in der österreichischen Berglandschaft dastehen. Schließlich erzählt diese Musik von den Weiten der Prärie, wo der amerikanische Traum zum Greifen nah scheint und doch so fern ist. Irgendwie ist es ein hoffnungsvolles, aber gleichzeitig sehr melancholisches Genre.
Americana in Österreich.
Diese beiden Begriffe beschreiben auch das neue Album „All That Glitters Is Not Gold“ perfekt. Hier trifft die Grenzenlosigkeit der Gefühle auf sanfte Rhythmen und Untertöne. Gleichzeitig zeigt sich, dass hier viele sehr talentierte Musikerinnen und Musiker am Werk waren. Zither-Spieler Karl Stirner und Produzent Stefan Deisenberger sind nur zwei der vielen Personen, die das Album so dicht klingen lassen.
Der Sound ist kein neuer, aber ein gefinkelter, ohne zu verspielt zu sein. Die Melodien und Vocals erinnern stark an die eher unbekannte Indie-Band Coma Cinema, die von den Seelenqualen des Frontmannes Mat Cothran zu leben scheint. Es ist diese Schwere, die zwischen den Zeilen steht, welche die zwei Bands unterscheidet. A Life, A Song, A Cigarette ist zwar melancholisch, aber nicht so todtraurig wie die Amerikaner.
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Das bemerkenswerteste Lied auf dem Album ist sicherlich „To Axion Esti“, mit dem die Band zwei mutige Schritte geht. Erstens steckte sie so viel Vertrauen in die Hörerinnen und Hörer, dass sie das wirklich lange Stück als vorletztes Lied einordnet. Zweitens brechen sie mit „To Axion Esti“ den sehr stimmlastigen Fluss des Albums. Beide Risiken meistert die Band mit Bravour, denn obwohl ein Lied mit fast 20 Minuten Länge einfach zu lang erscheint, verschmilzt es so sehr mit der restlichen Stimmung, dass man ihm auf keinen Fall überdrüssig wird.
Der Abschlusstrack ist ebenfalls gut gewählt, scheint „Intercity 69“ doch gleichzeitig von Sehnsucht und von Heimkehr zu sprechen. „All That Glitters Is Not Gold“ ist ein gelungenes Album, weil es eine stilistische Veränderung verkörpert, bei der sich die Band trotzdem treu geblieben ist.
Anne-Marie Darok
Links:
A Life, A Song, A Cigarette
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