liedtke – Poetik-Pop zum Zuhören

Die Musik Birgit Liedtkes alias „liedtke“ ist schwer in die herkömmlichen Popformate einzuordnen: Dafür liegt sie zu weit entfernt von allgemein bekannten Soundentwürfen und eindeutigen Stilzuschreibungen. liedtke kombiniert Computermusik-Elemente mit klassischer Instrumentierung wie Klavier und Geige zu einer vielfältigen und höchst eigenständigen Klangsprache. Am Donnerstag, den 7. April 2011 tritt liedtke im Rahmen von „WORTinTONation“ im Wiener Kosmostheater auf.

Begleitet wird liedtke bei ihrem Konzert von Matthias Matzer am Flügel und Susanne Pölleritzer an der Geige, die gekonnt an den elektronischen Elementen anknüpfen. Optisch gestaltet wird das Konzert von Albin Scheucher, dessen Visualkonzept die eigenen Zeichnungen der Künstlerin in Szene setzt.

Klangkunst-Pop, in dessen Zentrum die Sprache steht

Es sind auf alle Fälle Songs zum Zuhören. liedtke nimmt die Herausforderung an, deutsch zu singen. Persönlich: ja – dabei kommt sie aber nie in die Nähe von Kitsch oder Austropop-Anmutung. Die Art und Weise, wie sie poetisch aufgeladene Texte musikalisch umsetzt, kommt der großen Songwriting-Kunst ungemein nahe. Es ist die Sprache, die es ausmacht: Tagebuchartige Texte verbinden sich zu einem experimentell angehauchten, avantgardistischen Popformat im Spannungsbereich zwischen elektronischem Chanson und Kammermusik-Pop. Songs, wie man sie schon lange nicht mehr gehört hat.

liedtke singt vom Raunen innerer Stimmen, von Abschieden aus Gold und Ultramarin, von einem Mond, den Frauen um den Hals tragen, von Häusern im Holunder, Landungen im Nebel, zerschossenen Augen, lautlosen Viren, Regenmachern und plötzlichen Fluchten. Mal pathosgetränkt, dann wieder kantig pulsierend klingt dieses musikalische storytelling wie von der anderen Seite einer Grenze herüber. Bildhaft schön, emotional und manchmal auch etwas verzogen schimmert vieles in Anspielungen durch und lässt der Interpretation des Zuhörers weiten Raum.

Kurzbiographie „liedtke“

Geboren 1963 in Friedrichshafen am Bodensee. Lebt seit 1985 in Wien. Studierte Germanistik und Geschichte. Der musikalische Werdegang reicht von klassischer Gitarren- und Klavier-Ausbildung bis hin zum absolvierten Audio-Engineer-Diplom; derzeit Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien “Computermusik und elektronische Medien”. 10 Jahre lang Mitglied in der Musikkabarett-Gruppe „Labellas“. Auszeichnung für das Musikvideo “Die Farbe Orange” im Rahmen von Screensessions im Filmcasino Wien. Schon seit langem schreibt sie poetische Pop-Chansons, die sie mit klassischer Instrumentierung auf elektronischer Basis umsetzt.

Foto © liedtke