Ein Musikerlebnis der etwas anderen Art, tiefgründig, geheimnisvoll und im Sound fern des Üblichen, genau ein solches bringt das Trio LICHTE RAUM auf seinem Debütalbum „Hier“ (iapetus) zu Gehör.
Nun, eines lässt sich über dieses Album definitiv sagen, der musikalische Entwurf, der auf diesem präsentiert wird, offenbart sich als ein doch etwas anderer, als man es sonst gewohnt ist. Das österreichisch-dänische Trio LICHTE RAUM entwirft auf seinem Debütalbum nämlich einen Sound, der nur schwer exakt zu benennen ist, denn so richtig greift für diesen keine der üblichen stilistischen Zuschreibungen. Erik Emil Eskildsen (Touch Guitar, Electronics), Christina Ruf (E-Cello, Electronics) und Tobias Leibetseder (Stimme, Electronics) verwirklichen auf „Hier“ ihre ganz eigenen musikalischen Vorstellungen und bringen Stücke zu Gehör, die sich mehr als stetig wandelnde atmosphärische Klangzustände beschreiben lassen, denn als Nummern herkömmlicher Struktur und Formats.
Die Musik von Lichte Raum ist von einem minimalistischen, schwebenden und experimentellen Charakter, sie formt sich langsam aber stetig, nimmt vollends Raum ein und füllt diesen dabei mit wahnsinnig viel Stimmung aus. Das Interessante an den Stücken von Lichte Raum ist, dass sie weit ins Tiefe reichen, dennoch aber auf eine seltsame Weise leicht wirken, sie verstören, wie sich auch mit magischer Kraft anziehen. Auf „Hier“ regieren geheimnisvoll sphärische Soundflächen und dezente elektronische Spielereien, aus denen sich immer wieder eine beschwörende wehklagende Stimme erhebt und das Geschehen immer wieder in andere emotionale Dimensionen führt. Melodien ertönen so gut wie keine, und wenn, dann irgendwo verborgen im Hintergrund oder in repetitiv-minimalistischer Form über einzelne Töne.
Erik Emil Eskildsen, Christina Ruf und Tobias Leibetseder liefern mit „Hier“ ein Album ab, dem man Zeit geben und in das man sich reinhören muss, um es zur Gänze zu erfassen. Lässt man sich aber auf die Klänge dieses Trios ein und taucht in dessen Musikwelt ab, eröffnet sich einem eine wirklich spannende und sehr spezielle Hörerfahrung.
Michael Ternai
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