Lesung "Dance Of Days – Punk DC"

Das Buch “Dance Of Days” über die amerikanische Punk/Hardcoreszene gilt mittlerweile als eine Art Bibel für die Bewegung. Am 8. September nimmt sich eine Lesung im Linzer KAPU dieses Themas an. Musikalisch abgerundet wird der Abend mit einem Konzert des Duos Fucoustic, das sich dem Schaffen der Indie-Band Fugazi verschrieben hat.

Mit so genannten “Szene-Bibeln” ist das so eine Sache. Meist vom Autor nicht mit der Absicht geschrieben, eine solche zu verfassen, entsteht in Folge nicht selten eine Eigendynamik, welche Anhänger einer Bewegung dazu veranlasst, ein solches Buch als Grundlage für eine gesamte Lebenseinstellung zu verwenden. Genau dies ist auch mit “Dance Of Days” geschehen. Ursprünglich sollte das Buch nicht mehr als eine Beschreibung der Geschichte und Entwicklung Punk-Szene Szene in Washington DC aus der Sicht zweier Protagonisten darstellen. Inhaltlich werden im Buch die so wichtigen Szene-Institutionen wie Dischord Records, Minor Threat, Fugazi, die Bad Brains oder die Riot Grrrlz abgehandelt. Unverhofft schlug das Buch aber ein wie eine Bombe und gilt seitdem als eine der wichtigsten Veröffentlichungen dieser Zeit. Erst 2006 ist das Buch unter dem Titel “Punk DC” auf Deutsch erschienen. Im KAPU, welches selbst in den 80er Jahren aus dieser Bewegung entsprungen ist, erhält das Publikum tiefe Einsichten in eine Szene, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die neuere Musikgeschichte gehabt hat.

 

Den Themenabend beschließen wird eine Band, die sich vorwiegend mit der Musik dieser Bewegung beschäftigt hat. Fucoustic sind Andreas Gantner und Daniel Amann. Das Vorarlberger Duo wird bei diesem Konzert von Cellistin Christine Mairers unterstützt. Alleine mit ihren zwei Akustik Gitarren und ihren Stimmen nehmen sich die Beiden zahlreichen Songs der Indie-Kultband Fugazi an und interpretieren diese auf ihre eigene Art neu. Anders wie vielleicht etliche andere Bands versuchen Fucoustic nicht erst krampfhaft, an die Originale heranzukommen. Wie man aus der Vergangenheit weiß, ist dieses Kunststück bisher nur wenigen gelungen. Vielmehr gehen die beiden Vorarlberger im wahrsten Sinne des Wortes sehr ruhig an die Sache heran und brechen die teils sehr heftigen Kompositionen Fugazis einfach auf das rein akustische Grundgerüst herunter. Auf Schlagzeug und Bass wird vollkommen verzichtet. Und das funktioniert hervorragend und lässt zudem noch eine Menge Raum für eigene Interpretationen. So erscheinen Songs, die man zwar kennt, in einem ganz neuen Gewand.(mt)

 

 

KAPU
Fucoustic
Fair Music

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