Krems (OTS) – Das ARCHIV DER ZEITGENOSSEN veranstaltete am Freitag, den 12. Februar 2016 ein wissenschaftliches Symposium sowie eine festliche Soirée anlässlich des 90. Geburtstags des österreichischen Komponisten FRIEDRICH CERHA im Kremser Kino im Kesselhaus. Zur feierlichen Soirée waren zahlreiche Ehrengäste gekommen, Glückwünsche überbrachten der Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, die Vizerektorin der Donau-Universität Krems, Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Monika Kil und die Leiterin des Archivs der Zeitgenossen, Dr. Christine Grond. Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien hielt die Laudatio.
Monika Kil, Vizerektorin für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung der Donau-Universität Krems, gratulierte Friedrich Cerha und sah im Jubilar, den sie als „lebenslangen Forscher“ bezeichnete, eine Parallele zur Donau-Universität Krems, der Universität für Weiterbildung, zu deren Aufgabe auch die Entwicklung und Erschließung der Künste zähle.
Christine Grond beschrieb den Vorlass Friedrich Cerhas, der sich am Archiv der Zeitgenossen befindet, als eine sehr bedeutende Sammlung von Werken und vielen seltenen Tonaufnahmen. „Der große Umfang der Sammlung zeugt von der immensen Schaffenskraft Cerhas“, so Grond. „Wir hatten uns aber auch vorgenommen, eine weniger bekannte Seite des Künstlers zu beleuchten, nämlich jene des Malers.“ Das an der Donau-Universität Krems angesiedelte Archiv der Zeitgenossen arbeite an der Erstellung eines Gesamtverzeichnisses des an die tausend Arbeiten umfassenden bildnerischen Werks. Cerhas vielfältiges künstlerisches Schaffen war am Archiv der Zeitgenossen tagsüber in dem von MMag. Gundula Wilscher konzipierten wissenschaftlichen Symposium „Vernetztes Werk(en)“ Thema gewesen.
Hartmut Krones charakterisierte in seiner Laudatio Cerhas umfassendes und bedeutendes Oeuvre, das in bisher 81 Jahren schöpferischer Tätigkeit entstanden ist, als gekennzeichnet durch „fast fanatisches Streben nach Qualität“. Cerha habe als Dirigent mit allen bedeutenden Orchestern der Welt gearbeitet, sei als Geiger und als Gründer des Ensembles die reihe hervorgetreten. Als Professor für Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien habe er die Talente seiner zahlreichen Schüler gefördert. „Cerhas Oeuvre hat im Archiv der Zeitgenossen eine wunderbare Heimat gefunden“, so Krones.
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll überbrachte Friedrich Cerha, den er als „Pionier zeitgenössischer Musik“ bezeichnete, seine Glückwünsche und überreichte Friedrich Cerha für seine herausragenden Verdienste um das Bundesland Niederösterreich die Statuette des Heiligen Leopold in Bronze. Er versprach Cerhas Werk „zu ehren und zu pflegen in eine weite Zukunft“. „Wir brauchen heute unbedingt die Freiheit der Kunst“, meinte der Landeshauptmann und Cerhas Werk gebe dazu Kraft.
Friedrich Cerha dankte für „die Auszeichnung, die mir zuteil geworden ist“ und die ihn sehr freue, aber auch der niederösterreichischen Kulturpolitik, „die so viel Notwendiges ermöglicht hat“. Sein Dank gelte auch Gundula Wilscher, die mit der wissenschaftlichen Betreuung seines Vorlasses am Archiv der Zeitgenossen betraut ist und Theresia Hauenfels, Kuratorin der Ausstellung seines bildnerischen Werks im Forum Frohner.
Ausstellung „Friedrich Cerha. Sequenz & Polyvalenz“
Die Ausstellung „Friedrich Cerha. Sequenz & Polyvalenz“, die das bildnerische Werk Friedrich Cerhas zeigt, wurde am Samstag, 13.2., im Forum Frohner durch Landesrätin Mag. Barbara Schwarz eröffnet und ist noch bis 28.3. zu sehen. Kuratorin der Ausstellung ist Theresia Hauenfels.
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