Unter dem Projektnamen Laokoongruppe hat Karl Schwamberger als quasi Ein-Mann-Formation einige der spannendsten heimischen Pop-Songs, Konglomerate aus lokalen Einflüssen und globalen Rhythmen, der letzten Zeit geschaffen. Am 21. September beehrt der vielseitige Musiker das Wiener Gürtellokal Chelsea. Im Gepäck mit dabei der Oberösterreicher, sein von allen Seiten hoch gelobte Debütalbum “Walzerkönig”.
Wächst man irgendwo am oberösterreichischen Land auf, ist es eigentlich klar, dass kein Weg an der örtlichen Blasmusikkapelle vorbeiführt. Mit Musik ist Karl Schwamberger daher schon früh in Berührung gekommen. In der erwähnten Kapelle spielte er Saxophon, was ihn aber nicht davon abhielt, sich auch für andere Musik zu begeistern. So kam Karl Schwamberger auch mit den Werken von Anton Bruckner, Franz Schubert, Beethoven und Mozart sowie dem Jazz in Berührung. Einflüsse, deren Ästhetiken ihn nie ganz losgelassen haben und die sich noch heute in seinen Songs widerspiegeln.
Mit “Walzerkönig” sorgte der Oberösterreicher unter dem Name Laokoongruppe im März dieses Jahres für eine der großen musikalischen Überraschungen. Auf dem Album finden sich Klassik, alpine und amerikanische Volksmusiken, allerhand Jazz und Pop, Techno sowie experimentelle Elektronik in solch unprätentiöser Weise vereint, wie man es schon lange nicht gehört hat. Vermeintliche musikalische Grenzen nimmt die der Musiker schlicht und einfach als Herausforderung, diese ohne viel Nachdenken zu überschreiten. Daher passt die Musik der Laokoongruppe auch nur schwer in gängige Kategorien. Am ehesten handelt es sich um eine kratzig klingende Version pathetischen Lo-Fi-Pop-Diskursschlagers.
Mal melodiebetont, dann wieder euphorisch pulsierend rumpeln und poltern die Stücke drauf los, als ob es kein Morgen mehr gäbe, wirken oft unfertig aus dem Ärmel geschüttelt, dann aber auch wieder wie aus einem Guss. Jedenfalls bieten sie aber jede Menge Spaß und Freude auf dem Tanzboden, was man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.(mt)
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