Anspruchsvolle Jazzmusik zwischen Tradition und Moderne erwartet die BesucherInnen am 22. Juni in der Roten Bar des Wiener Volkstheaters. Mit Lana, dem gemeinsamen Bandprojekt der Sängerin Lana Cencic und des Vibraphonisten Flip Philipp, ist eine junge und hochtalentierte Formation zu Gast, die sich stilistisch stark im Fahrwasser ihres Vorbilds Thelonious Monk bewegt. Musikalische Unterstützung erhält das Quintett an diesem Abend von Christoph “Pepe” Auer.
Begonnen haben Lana Cencic und Flip Philipp vor etwa vier Jahren, wie soll es auch anders sein, mit der Interpretation von Thelonious Monk Stücken. Die gemeinsame Liebe zur Musik des legendären amerikanischen Jazzpianisten als Klammer für das gemeinsame Arbeiten wurde jedoch nach und nach abgelöst durch eigene Kompositionen. Für diese zeigte sich vorwiegend der Vibraphonist zuständig, während sich die kroatische Schauspielerin und Sängerin um die Lyrics kümmerte. Wobei das Duo das gemeinsame Projekt schon immer als eine Art kreative Spielwiese verstanden hat, auf der es möglich sein sollte, sich frei zu entfalten und wo in aller Ruhe an eigenen Kompositionen und Arrangements gearbeitet werden kann.
Mit ihren Mitmusikern Robert Lukic, Wolfi Rainer und Martin Eberle machen sich Lana Cencic und Flip Philipp auf eine klangliche Entdeckungsreise, welche sie von den traditionellen Spielarten hin zu den modernen experimentellen Interpretationen des Jazzbegriffs führt. Hier sind allesamt MusikerInnen am Werken, die schon bei unzähligen Anlässen ihre spielerische Virtuosität unter Beweis gestellt haben. Scheuklappendenken ist dem Quintett fremd. Die Formation wagt bewusst einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, um dem Ziel, eine eigene unverkennbare Klangsprache zu entwickeln, näherzukommen.
Die Musik von Lana & Flip zeichnet sich besonders durch ihren enormen Facettenreichtum aus. Jedem einzelnen Protagonisten wird die Möglichkeit gegeben, sich einzubringen. So entsteht durch das ständige Hin und Her ein sich ständig in Bewegung befindlicher musikalischer Fluss, der immer wieder auch mit unerwarteten Wendungen überrascht. Über die oftmals mit vertrackten Rhythmen unterlegten Stücke und den hervorragend gespielten Soli der beteiligten Musiker legt Lana Cencic ihre ungemein vielfältige Singstimme, mit der sie es blendend versteht, zusätzliche Atmosphäre und Stimmung zu erzeugen. Besonders unterhaltsam gestalten sich jene Passagen, in denen sie, frei von jedem Text, zu einer wahren Vokalakrobatin mutiert.
Das Konzert in der Roten Bar bietet dem Publikum die Gelegenheit, sich mit dem außergewöhnlichen Spiel und der hohen Qualität dieser virtuosen Truppe auseinanderzusetzen. (mt)
Lana & Flip (myspace)