Ziemlich genau vor einem Jahr hatten Laminadyz im Frauencafe Wien ihren aller ersten Auftritt überhaupt. Am 7. November kehren die beiden MusikerInnen nun um einige Konzerte und Erfahrungen reicher zu einer Art Jubiläumskonzert an die alte Wirkungsstätte zurück. Zwar ist die Zeit vergangen, am ursprünglichen Ziel, gängige Hörgewohnheiten auf den Kopf zu stellen, hat sich nicht viel verändert.
Unter dem Namen Laminadyz werken schon seit geraumer Zeit die beiden Wienerinnen Rosa Danner und Anna Steiden an ihrer ganz eigenen Interpretation von elektronisch generierten Klängen. Hierfür verwendet das Wiener Duo den Computer als vollwertiges Musikinstrument, ohne dabei aber den Fehler zu begehen, sich den Klischees herkömmlicher elektronischer Musik zu unterwerfen. Das Experimentieren und das Finden neuer musikalischer Ausdruckmöglichkeiten stehen im Vordergrund. So werden Samples etwa bis zu deren Unkenntlichkeit bearbeitet und verfremdet, um sie so einer neuen, tiefer gehenden Bedeutung zuzuführen.
Auf diese Weise entstehen vollkommen neue, teils sehr schräge klingende Soundlandschaften, welche weit abseits jeglicher Genregrenzen angesiedelt und daher nur schwer in eine bestimmte Kategorie einordenbar sind. Mainstream schaut definitiv anders aus. Auf den Einsatz von Beats wird fast zur Gänze verzichtet, vielmehr entsteht der Groove aus den rhythmisch immer wieder kehrenden Klängen und Geräuschen selbst. Mit ihrer Zugangsweise beschreiten Laminadyz ein bisher noch wenig erforschtes Terrain, welches neben einem weiten Spannungsbogen auch viel Platz für Überraschungen bietet. Liebhaber experimenteller elektronischer Musik werden an diesem Konzert ihre wahre Freude haben.(mt)
Foto Laminadyz: Christine Moderbacher
