Kollegium Kalksburg – weid sama kuma

Spricht man die führenden und erfolgreichsten Exponenten der Wienerliedszene, fällt mit Sicherheit vermutlich nach kürzester Zeit der Name Kollegium Kalksburg. Was auch verständlich ist, hat das famose und positiv verrückte Wiener Dreiergespann Heinz Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsberger doch einen erheblichen Anteil daran, dass das Wienerlied nach vielen, vielen Jahren des Dornröschenschlafs wieder in das Bewusstsein der Musikliebhaber gerückt ist. Die Leute interessieren sich wieder für die Musik mit dieser speziellen Wiener Note. Mehr noch, sie haben sie zu schätzen und lieben gelernt, eben auch weil Formationen wie Kollegium Kalksburg es verstanden haben, das Wiener Lied durch die Öffnung hin zu anderen Spielformen neues Leben einzuhauchen. Erlauben tut sich das Trio dabei alles, Verrücktes, Bizarres, Schönes, Satirisches und böse Humorvolles, eben all das, was das typisch Wienerische ausmacht. Die nächste Gelegenheit, Kollegium Kalksburg live zu erleben, gibt es am 1. August im Theater am Spittelberg in Wien.

Egal, ob man nun ein Fan des Wienerlieds ist oder nicht, hat man Humor und weiß  einfach, gute Musik zu schätzen, wird man sich dem unterhaltsamen Treiben von Kollegium Kalksburg auf der Bühne wohl nur schwer entziehen können. Heinz Ditsch (Akkordeon, Gesang), Paul Skrepek (Kontragitarre, Gesang) und Wolfgang Vincenz Wizlsperger (Liedgesang, Euphonium) sind Entertainer, wie sie im Buche stehen, sie haben Witz, wissen in höchstem Maße zu unterhalten, ticken ein wenig wahnsinnig und bewegen sich, was das spielerische Level ihrer Musik betrifft, auf allerhöchsten Niveau.

 

Was im Grunde genommen nicht wirklich verwundert, stammen sie doch allessamt ursprünglich aus dem Jazz. Und genau diesen und darüber hinaus auch noch ein paar andere Stile lassen die drei, niemals auch einem Experiment abgeneigten „dilettierenden Kapellmeister“, die es mit irgendwelchen Grenzziehungen zwischen den Stilen noch nie wirklich allzu eng gesehen haben, auch in ihre Version des Wienerlieds einfließen. Sie bereiten sich dieser Art eine überaus bunte und facettenreiche musikalische Melange zu, die immer in respektvoller Verbeugung vor dem Traditionellen, doch deutlich die Note der Gegenwart durchklingen lässt.

Im Rahmen des Konzertabends im Theater am Spittelberg bietet sich den Liebhabern des Wienerlieds und jenen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, das musikalische Schaffen dieses außergewöhnlichen und eigenwilligen Dreiergespanns in geballter Form live mitzuerleben. Altbekanntes steht ebenso auf dem Programm, wie schon lange nicht mehr Gespieltes. Eine spannende Sache. (mt)