“Wienerlieder für Leute, die keine Wienerlieder hören”, so könnte das Motto der CD des Wiener Ensembles Kollegium Kalksburg lauten. Am 19. Juli präsentieren die drei Bühnenexzentriker im Theater am Spittelberg einmal mehr die Lieder ihres Werks “Imma der Söwe”, die Wahnsinn und Tradition auf eine unnachahmliche Weise vereinen.
Das Ensemble Kollegium Kalksburg hat die seltene Gabe, das Genre des Wienerliedes auch solchen Leuten näher zu bringen, die im Grunde genommen wenig bis gar nichts mit dieser Musikrichtung am Hut haben. Seit über zehn Jahren verpflichten sich Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsperger der Wiener Gesangs- & Musiktradition. Vielleicht ist es die Art und Weise, wie die Wiener Seele bis in die tiefsten Abgründe auf eine ironische Art und Weise beleuchtet wird. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht. So oder so ähnlich könnte das Motto des Trios lauten. Untermalt werden diese voller Witz steckenden Texte eben vom typischen Wienerlied, welches der Tradition verpflichtet, seit Anbeginn nicht geändert hat. Das Kollegium Kalksburg vermag diese aber, auf einem hohen künstlerischen Unterhaltungsniveau darzubringen.
Da werden schon einmal Dinge wie ein Kamm oder eine Säge zweckentfremdet und als Instrument genutzt. Grenzen, wenn es darum geht, auf der Bühne eine skurrile und zugleich unterhaltsame Vorstellung abzuliefern, haben sich die drei Herrschaften keine gesetzt. Dabei wechseln die Musiker gekonnt zwischen originellen Eigenkompositionen, entschlossen interpretierten Raritäten und verfremdeten Klassiker-Zitaten. Für die Texte zeigt sich Sänger und Bühnenexzentriker Vinzenz Wizlsperger verantwortlich, die Musik stammt aus der Feder des kongenialen Duo Heinz Ditsch und Paul Skrepek. Und natürlich darf bei alledem der beste Freund des Wieners, ein Achterl, nicht fehlen. Prost! (mt)
Foto Plakat Kollegium Kalksburg: Peter Kubelka
Foto Kollegium Kalksburg: Christoph Prisching