Kollegium Kalksburg & Antonio FianIm Rahmen der Festwochen im Salzkammergut spielt am 20. August das Wiener Trio Kollegium Kalksburg ein Konzert im Kulturzentrum Alfa in Steyrermühl. Für manche Kritiker gelten die drei Musiker, als die einzig wahren Erfinder des modernen Wienerliedes. Zusammen mit dem Autor Antonio Fian hat das Ensemble ein musikalisch-literarisches Programm erarbeitet, welches Unterhaltung auf hohem Niveau verspricht.
Wie keine andere Combo im Bereich des Wienerliedes vermag es das Trio Kollegium Kalksburg, das Genre auch solchen Leuten näher zu bringen, die im Grunde genommen wenig bis gar nichts mit dieser Musikrichtung am Hut haben. Seit über zehn Jahren verpflichten sich Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsperger der Wiener Gesangs- & Musiktradition. Vielleicht ist es die Art und Weise, wie die Wiener Seele bis in die tiefsten Abgründe auf eine ironische Art und Weise beleuchtet wird, welche das Trio in den letzten Jahren so beliebt werden ließ. Nach dem Motto “Humor ist, wenn man trotzdem lacht” jonglieren die drei Wiener mit allen möglichen Klischees, die dieser Musikgattung eigen sind. Untermalt werden die voller Witz steckenden Texte eben vom typischen Wienerlied, welches der Tradition verpflichtet, sich seit Anbeginn nicht geändert hat. Das Kollegium Kalksburg vermag diese aber, auf einem hohen künstlerischen Unterhaltungsniveau darzubringen. Auf der Bühne werden dabei schon einmal Dinge wie ein Kamm oder eine Säge zweckentfremdet und als Instrument genutzt. Grenzen, wenn es darum geht, eine skurrile und zugleich unterhaltsame Vorstellung abzuliefern, gibt es nicht.
Die Texte Antonio Fians sind, ähnlich wie bei Kollegium Kalksburg, geprägt von feinsten schwarzen Humor. Diese agieren im ständigen Spannungsverhältnis zwischen Literatur und Wirklichkeit, wobei der Autor stets mit der ganz alltäglichen Sensationsgier seiner potentiellen Leser spielt. Immer wieder wirft Fian ihnen Brocken um Brocken vermeintlicher Tatsachen als Köder hin, um sie schließlich in seinen raffiniert ausgelegten Textschlingen zu fangen und ganz der Fiktion auszusetzen. Das Publikum darf also gespannt sein, wie das Ergebnis dieser Zusammenarbeit letztlich aussehen wird. Unterhaltsam wird es auf alle Fälle.(mt)