Dass es Florian Kmet versteht, richtig gute Songs zu schreiben, weiß man nicht erst seit gestern. Aber was der Wiener Gitarrist auf seinem Ende September erschienenen zweiten Album „Shoot me“ (Konkord) auf den Weg bringt, ist schon eine Klasse für sich. Intelligente, eigenständige, ungemein abwechslungsreiche, mal recht schräg, dann wieder eher schwermütig erklingende Popmusik mit viel Tiefgang, einer großen Portion Emotion und hohem Lässigkeitsfaktor. Der stets sehr experimentierfreudig agierende Wiener beweist in seinen insgesamt 12 neuen Stücken einmal mehr sein außergewöhnliches Gespür für wunderbar stimmige Melodiebögen sowie erstklassiges und spannendes Songwriting. Ein Album, dem man auf alle Fälle Gehör schenken sollte.
Florian Kmet zählt ohne Zweifel zu den umtriebigsten und innovativsten Charakteren der heimischen Musikszene. Als Mitglied solch interessanter heimischer Formationen wie Superlooper, Trio Exklusiv und Lokai wandelt der sich stets auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen befindliche Gitarrist auf recht eigenwilligen, teils sogar sehr avantgardistisch angehauchten klanglichen Pfaden, die ihn durch die unterschiedlichsten Stilistiken, Genres und Spielformen führen. Als Solo-Künstler versucht der Wiener, der sein Handwerk einst in New York perfektioniert hat, diesen Ansatz weiter an die Spitze zu treiben.
Florian Kmets Vision von Popmusik ist eine, die nur schwer gängige Kategorien einordenbar ist. Dafür geht der Wiener einfach viel zu vielschichtig und facettenreich an die Sache heran. „Shoot me“ ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie innovativ und ideenreich man auch heute noch im Bereich der Popmusik agieren kann. Die irgendwo zwischen Blues, Folk und elektronischen Spielereien angesiedelten und von Kmet zum überwiegenden Teil zur Gänze alleine nur E-Gitarre, Stimme und Livesampler eingespielten Songs entpuppen sich schon nach erstmaligem Hören als eine Ansammlung von in vielen Farben schimmernder Klangperlen.
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Der Spannungsbogen des Dargebrachten reicht von wunderschön ruhigen und melancholischen Balladen (Acc.Trash, Syncopated Love) über irgendwie immer etwas schräg anmutende gitarrenorientierte Popsongs (Shoot me, Driver, Stick it up) bis hin zu den ganzen Raum mit Wärme ausfüllenden Klanglandschaften (Solitude). Die Tracks entwickeln eine geheimnisvolle, fast schon magische Anziehungskraft, eine die vom ersten Moment an fesselt und erst loslässt, wenn der letzte Ton erklungen ist.
Mit “Shoot Me” ist Florian Kmet einmal mehr ein ungemein beeindruckendes Stück Musik gelungen, eines, mit dem der innovative Gitarrist seine Ausnahmestellung in der heimischen Musikszene einmal mehr eindrucksvoll unterstreicht. Die nächste Gelegenheit diesen außergewöhnlichen Künstler live zu erleben, gibt es am 24. Oktober in der Scherbe in Graz. (mt)