Kino unter Sternen präsentiert Herzausreisser und Die Strottern

Ausgezeichnete Filme aus Österreich und ein gediegenes musikalisches Rahmenprogramm bietet schon den ganzen Juli  “Kino unter Sternen” am Wiener Karlsplatz. Am 17. Juli eröffnet mit den Strottern eines der renommiertesten Wienerlied-Ensembles den Veranstaltungsabend. Das Duo präsentiert in gewohnter Manier Altes und Neues, Bekanntes und noch Unbekanntes aus der vielfältigen Welt des Wienerlieds. Anschließend gibt es den Film “Herzausreisser” Karin Berger zu sehen.

Um den Erfolgen des österreichischen Kinos in den letzten Jahren gerecht zu werden, legt die Filmvorführungsreihe Kino unter Sternen ein besonderes Augenmerk auf heimische Filmhighlights. Seit 3. Juli pilgern die Wienerinnen und Wiener nun schon auf den Karlsplatz, um sich von der Qualität österreichischer Produktionen zu überzeugen. Eine dieser ist der Dokumentarfilm “Herzausreisser” von Karin Berger, welche am 17. Juli auf dem Programm steht. Inhaltlich behandelt die beim internationalen Filmfest Würzburg 2009 mit dem Publikumspreis ausgezeichnete Doku die Geschichte und den Ist-Zustand der Wienerliedszene. Sie zeigt, dass es abseits der oft klischeebehafteten Wahrnehmung zahlreiche MusikerInnen gibt, die versuchen, dem Wienerlied etwas Neues abzugewinnen, es in eine zeitgemäße Form zu überführen. Neben Größen wie Oskar Aichinger, Walter Malli, Doris Windhager, Walther Soyka und das Kollegium Kalksburg kommen auch Die Strottern zu Wort. Die lassen es sich natürlich nicht nehmen, das Publikum musikalisch auf den Film einzustimmen.

Die Strottern, das sind Klemens Lendl (Gesang, Violine) und David Müller (Gesang, Gitarre). Das Duo zählen zu den jungen Vertretern der heutigen Wienerliedszene. Die Gewinner des Österreichischen World Music Awards 2006 beziehen ihre Haupt-Einflüsse aus dem breiten und reichhaltigen Fundus des Wiener Liedschatzes. Die beiden Musiker übertragen althergebrachte und teilweise verstaubte Lieder in die heutige Zeit und kleiden diese in ein vollkommen neues Gewand, ohne aber den Charme der Originale verloren gehen zu lassen. Dabei haben Klemens Lendl und David Müller ihre ganz eigene Herangehensweise gefunden, die sie zudem auch noch in ihren eigenen Kompositionen gekonnt umsetzen.

 

Kaum einer anderen Formation gelingt es auf eine ähnlich spielerische Art und Weise, die traditionellen Werke auf ihre Essenz zu reduzieren und sie damit von jeglichem vermeintlich anhaftenden Klischee und Kitsch zu befreien. Zwar spiegeln die Lieder nach wie vor den dem Genre typischen Charakter wider, dennoch klingt das Ergebnis unerhört modern. Wie es sich für das Wienerlied gehört, sind die Texte der Strottern durchwegs von hintergründigem und in die Tiefe gehenden Humor geprägt. So wird das alltägliche Leben mit all seinen Ereignissen mal wehmütig und nachdenklich, mal bösartig aufs Korn genommen. Die Strottern vereinen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eines gesamten Genres zu einem beeindruckenden Gesamtwerk.

 

Wer also das Wienerlied in all seinen Ausprägungen erfahren will, wer mehr über die Geschichte und die aktuellen Strömungen der Szene wissen will, sollte sich diese Gelegenheit auf keinen Fall nicht entgehen lassen.(mt)

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