Kill The Dead & Delilah

Kill The Dead & DelilahAm kommenden Diensteg dem 18. September wird das Wiener Rhiz voll und ganz im Zeichen brachialen, noisigen Gitarrenrocks stehen. Die kürzlich formierte Linzer Band Delilah und das Wiener Trio Kill The Dead demonstrieren eindrucksvoll, wie Noiserock im neuen Jahrtausend immer noch frisch, energiegeladen und vor allem interessant klingen kann.

Kill The Dead stellen seit mittlerweile fünf Jahren die psychoakustischen Klangmöglichkeiten des klassischen Rockinstrumentariums, bestehend aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, in den Mittelpunkt ihrer ganz eigenen Auslegung des Begriffs “Gitarrenmusik”. Geprägt ist der Band-Sound von komplexen Effektschichtungen und mitunter, weit bis ins orchestrale gesteigerten, Gitarreneruptionen, die wiederum durch tranceartig vorwärts treibende, dann aber auch wieder knochentrockene Bass- und Schlagzeugarbeit durchbrochen werden.

 

Die reduzierten Arrangements kommen ohne Umweg direkt auf den Punkt beziehungsweise sind sie von vornherein bloß skizzenhaft angelegt, um zu Improvisationen anzuregen, die weder vermeintliche Klischees noch deren Demontage scheuen. Daraus ergibt sich schließlich fast wie von selbst eine Art offener Kompositionsprozess mit ebenso offen gehaltenem Endergebnis.

 

Delilah nennt sich die neue Formation rund um den ehemaligen Sensual Love-Schlagzeuger und führt die Tradition aus der Stahlstadt kommender, krachiger Noiserock-Bands in beeindruckender Weise fort. Als Eck- und Referenzpunkte können hier Genre-Helden wie Arab On Radar, The Festival Of Dead Deer oder auch Ed Hall ohne schlechtes Gewissen angeführt werden. Dieses simple Namedropping vermag den gewaltigen Bandsound wohl auch viel präziser zu beschreiben als die blumigsten aller Beschreibungen und Metaphern. Delilah rocken einfach alles in Grund und Boden und lassen es ordentlich krachen. Dass auf klassische Songstrukturen sowieso gepfiffen wird, sollte sich ohnehin von selbst verstehen.

 

Einem abwechslungsreichen Abend mit wackelnden U-Bahn-Bögen sollte also eigentlich nichts im Weg stehen. Und für all diejenigen, die nach diesen beiden Bands noch nicht genug haben, liefert DJ Stefan Parnreiter aus der Konserve unaufhaltsam Nachschub.

 

 

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