Es handelt sich um einen Elektro-Entwurf der dunklen Sorte, mit welchem das Sofa Surfers-Gründungsmitglied Markus Kienzl und der britische Rap-Artist Alex Lusty die Hörerschaft auf ihrer EP “For God’s Sake” (Fabrique Records) konfrontieren. In deutlicher Distanz zu allem, was geläufig unter dem Begriff Pop zusammengefasst ist, setzen die beiden musikalisch ganz auf die Kraft eines wirklich fetten Sounds. Perfekt bis hin zum letzten Ton produziert, erklingen ihre mächtig daherkommenden Nummern in Summe eher unterkühlt als irgendwie erleuchtet optimistisch, was aber genau auch den Reiz dieses Outputs ausmacht. Musik darf auch schon einmal schwieriger und unangepasster sein.
Die eher düsteren musikalischen Wege
Die bereits vorab erschienene Single “Well”, wie auch das schon etwas länger bekannte Video zum Song “Terror” haben schon erahnen lassen, in welche Richtung es Markus Kienzl und Alex Lusty verschlägt. Was angesagt ist, sind dubbige, im Tieftonbereich angesiedelte Bass-Lines, fette, unentwegt nach vorne treibende Beats, viel, viel Groove, diverse elektronische Spielerein und Klangflächen aus den eher dunklen Soundumgebungen und ein doch aggressiverer Rap-Stil. Das österreichisch-britische Zweiergespann verortet sich mit seinem musikalischen Ansatz bewusst deutlich außerhalb des üblichen Popspektrums, was die beiden vor allem auch dadurch erreichen, dass sie ihre Nummern stimmungstechnisch in eine düstere Ecke lenken.
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Spannungsgeladene Nummern und viel Atmosphäre
Musikalisch das weite Feld der elektronischen Musik vom Trip Hop, über den Downbeat und Industrial bis hin zum Dub bearbeitend, gelingt es Markus Kienzl und Alex Lusty mit ihren Nummern vor allem durchgehend eine dichte spannungsgeladene Atmosphäre zu erzeugen, eine, die sich erst auflöst, wenn der letzte Ton erklungen ist. Aufgelockert durch die eine oder andere melodiöse und von Frauenstimmen gesungene Passage oder einen Refrainteil zeichnet sich der Pfad des Duos stilistisch irgendwo zwischen den alten Massive Attack, Tricky und natürlich den Sofa Surfers (ganz kann Markus Kienzl seine Herkunft nicht verschleiern) durch, wobei aber letztlich, und das ist das Schöne an der Sache, die beiden Protagonisten erfreulicherweise durch ihre eigenen kreativen Ideen doch die notwendige Distanz zu den Genannten bewahren.
“For God’s Sake” ist als Vorbote für das im Herbst erscheinende Full-Length Album des Duos Kienzl & Lusty gedacht. Auf jeden Fall erfüllt die EP ihren Zweck und macht neugierig auf das, was noch kommen soll. Man darf gespannt sein.
Michael Ternai
Markus Kienzl (Facebook)