KICK JAZZ 2019 – Zwei Abende im Zeichen des jungen österreichischen Jazz

Musikalisch einmal mehr überaus bunt ist es in diesem Jahr beim KICK JAZZ FESTIVAL im Wiener PORGY & BESS zugegangen. Mit SKETCHBOOK QUARTET, SOPHIE ABRAHAM, TUBONIKA, SAIN MUS, RDEČA RAKETA und PURPLE IS THE COLOR fanden sich an den zwei sehr abwechslungsreichen Abenden sechs Acts auf der Bühne des Jazzclubs ein, die von ihrer Interpretation der jazzigen Spielart her nicht unterschiedlicher sein konnten. Das Festival bot für sie die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Und zwar nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den insgesamt 27 von AUSTRIAN MUSIC EXPORT geladenen Festivalveranstalter*innen aus ganz Europa. 

Mittlerweile dürfte es sich weit herumgesprochen haben: Jazz aus Österreich ist zu einer über die Grenzen hinaus bekannten Marke geworden. Das von Austrian Music Export in Kooperation mit dem Porgy & Bess veranstaltete zweitägige Festival darf in gewisser Weise als Spiegel dieser sehr erfreulichen Entwicklung gesehen werden. Wie auch schon in den Vorjahren erschien das Publikum zahlreich und die Stimmung war ausgezeichnet. Was nicht sonderlich verwundert, bot das Programm an den beiden Abenden doch einmal mehr musikalisch viel Spektakuläres und vor allem stilistisch Vielfältiges. Eben genau das, wofür die junge heimische Jazzgeneration steht und was für die vielen internationale Festivalveranstalter*innen von Interesse ist.

Bild Kick Jazz: Sophie Abraham
Kick Jazz: Sophie Abraham (c) Werner Müller

Die heimische Szene im Scheinwerferlicht

Mit dem Sketchbook Quartet eröffnete eine Band das Festival, die den etwas anderen Wege des Jazz entlangschreitet. Cellistin Sophie Abraham überzeugte als Musikerin, die aus der Klassik kommend ihren ganz eigenen aufregenden Sound praktiziert, Tubonika zeigte sich als ein Duo, das den Brückenschlag vom Jazz hin zur Weltmusik auf mitreißende Weise meistert. Das Kammerjazz-Zweigespann Sain Mus führte dem Publikum am zweiten Abend vor, was man klanglich alles aus der Kombination Cello/Gitarre herausholen kann, Maja Osojnik und Matija Schellander zelebrierten als Rdeča Raketa mit ihren elektronischen Gerätschaften die kunstvolle musikalische Eigenwilligkeit. Abgeschlossen wurde das diesjährige Festival mit ausgesprochen eleganten und verspielten Jazzklängen des Quartetts Purple is the Color. 

Eine positive Bilanz zieht Kick Jazz-Gründer und Festivalverantwortlicher Helge Hinteregger: „Kick Jazz hat sich von Ausgabe zu Ausgabe weiterentwickelt und wird von den internationalen Festival-Promoter*innen inzwischen sehr positiv wahrgenommen. Vor allem das zweitägige Format mit sechs Bands weiß zu überzeugen. Ihre Anwesenheit beim Festival ist zudem ein Signal für das Vorhandensein einer interessanten Szene. Auch bietet Kick Jazz den Musiker*innen eine gute Gelegenheit, von den Festival-Promoter*innen gesehen und gehört zu werden und mit ihnen in Kontakt zu treten.“  

Zusammenfassend kann man sagen, dass auch die vierte Auflage des Festivals ein großer Erfolg war und der jungen Jazzszene Österreichs auch weiterhin Auftrieb geben wird.

Michael Ternai


Kick Jazz auf Radio Orange:

Der erste Teil widmet sich der Eröffnung der Festivals und bringt Interviews mit Helge Hinteregger (mica – music austria / Austrian Music Export) und Dubi Lenz (Red Sea Jazzfestivals).

Der zweite Teil der Sendung widmet sich musikalisch dem zweiten Abend des Festivals und bringt Interviews mit Christoph Huber (Porgy und Bess) und Mario Steidl (Jazzfestival Saalfelden).


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