KI in der Musikindustrie – Teil 9: Die Vollendung des Unvollendeten

David Cope (siehe Teil 8 der Serie) hatte also schon sehr früh gezeigt, dass es möglich war, mit künstlicher Intelligenz den Kompositionsstil verstorbener Musikgrößen nachzuahmen. Es lag daher auf der Hand, sich größeren Herausforderungen zu stellen. Um das technisch Mögliche von KI zu demonstrieren, wagten sich unterschiedliche Projekte an die Vervollständigung unvollendeter Musikwerke. Einige davon werden in dieser Folge der Serie „KI in der Musikindustrie“ genauer beleuchtet.

Das wohl berühmteste Beispiel ist die „Unvollendete“ Sinfonie von Franz Schubert. Dieses Werk ist schon aufgrund seiner Entstehungsgeschichte ein spannender Kandidat dafür, wie ein vollständiges Werk, hätte es Schubert zu Ende komponiert, klingen könnte. Die gesicherten Fakten1 sind, dass Schubert seit dem Sommer 1822 an einer Sinfonie in h-Moll arbeitete und lediglich die ersten beiden Sätze – Allegro moderato und Andante con moto – fertiggestellt hat, die in handschriftlicher Partitur mit Widmung an den Steiermärkischen Musikverein, datiert mit „Wien den 30. Octob. 1822“ vorliegt. Diese wurde zu Lebzeiten Schubert niemals gedruckt oder aufgeführt und wurde erst im Mai 1865 vom Wiener Dirigenten Johann Herbeck beim Schubert-Vertrauten Anselm Hüttenbrenner bei einem Besuch in Graz wieder entdeckt, der ihm das Original-Manuskript anvertraute. Herbeck sorgte am 17. Dezember 1865 für die Uraufführung des Werks im großen Redoutensaal der Wiener Hofburg in einem Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde, die mit Begeisterung aufgenommen wurde. Schon für Herbeck war das Fehlen weiterer Sätze unbefriedigend und wählte als Finale den Schlusssatz der Dritten Sinfonie. Allerdings existierten neben der Partitur auch noch Klavierskizzen zur Sinfonie, die nach Schuberts Tod in den Besitz seines Bruders Ferdinand übergingen. Nach dessen Tod 1859 erwarb der Autografensammler Nicolaus Dumba das Manuskript, in denen ein dritter Satz mit der Bezeichnung „Scherzo-Trio“ skizziert ist und mit dem Entwurf eines Trios endet. Die nachfolgenden Notenzeilen sind dann leer geblieben, was vermuten lässt, dass Schubert nur vorübergehend die Arbeit an der Sinfonie unterbrochen hatte und sich anderen Werken – zu jener Zeit entstanden sowohl die Wanderer-Fantasie in C-Dur als auch die Entre-Act-Musik Nr. 1 in h-Moll zur Schauspielmusik „Rosamunde, Fürstin von Zypern“ – zuwandte, dann aber das Werk unvollendet hinterlassen hat.

Das hat schon sehr früh die Fantasie von KomponistInnen beflügelt, die „Unvollendete“ zu vollenden. Der erste bekannte Versuch geht auf das Jahr 1928 zurück, in dem der 100. Todestag von Franz Schubert in Wien mit dem Internationalen Schubert-Wettbewerb feierlich begangen werden sollte. Zu diesem Zweck kündigte die Plattenfirma Columbia Graphophone Company gemeinsam mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien am 26. Juni 1927 einen Kompositionswettbewerb an, zu dem KomponistInnen aus aller Welt eingeladen wurden, Schuberts Sinfonie in h-Moll zu vollenden.2 Der Aufruf löste einen öffentlichen Aufschrei und wilde Proteste gegen die kommerzielle Ausbeutung des Schubert-Gedenkjahres durch die Schallplattenindustrie aus. Deshalb wurden die Teilnahmebedingungen mehrfach abgeändert und schließlich wurde der Wettbewerb in zwei Kategorien unterteilt. In der ersten Kategorie sollte Schuberts Sinfonie in der originalen Orchesterbesetzung vollendet werden und in der zweiten Kategorie sollte ein Orchesterwerk im romantischen Geiste Schubertscher Musik prämiert werden. Den ersten Preis gewann schließlich Kurt Atterberg mit seiner 6. Sinfonie, die aufgrund der zuerkannten Preisgeldes von GBP 2.000 (umgerechnet US $10.000) den Beinamen „Dollarsinfonie“ erhielt. Den Anerkennungspreis von GBP 150 für die beste Vollendung der „Unvollendeten“ erhielt der britische Pianist und Komponist Frank Merrick. Beide Werke wurden zudem von der Columbia Graphophone auf Schallplatte eingespielt.3

Seitdem gibt es immer wieder Versuche, Schuberts Sinfonie in h-Moll zu vollenden, wobei meistens die Klavierskizzen zum Scherzo und Trio als dritter Satz und die Zwischenaktmusiken aus der Schauspielmusik „Rosamunde“ für den Schlusssatz herangezogen wurden.4 An diesen musikwissenschaftlich fundierten Vollendungsversuchen der Sinfonie in h-Moll muss sich eine KI-generierte Version messen lassen. Die Aufregung war also groß, als der chinesische Technologiekonzern Huawei am 29. Januar 2019 ankündigte, Schuberts Meisterwerk mit der KI, die in seinem Mate 20 Pro Smartphone, integriert ist, zu vollenden. Dazu wurde die KI mit der Musik aus dem ersten und zweiten Satz von Schuberts Sinfonie trainiert und sie entwickelte zahlreiche Melodievorschläge für die beiden fehlenden Sätze, die der Komponist Lucas Cantor Santiago sichtete und jene Versionen, die ihm am besten gefielen, auswählte, um die beiden fehlende Sätze der Sinfonie zu orchestrieren, wie in einem Promotionsvideo von Huawei erklärt wurde.5 Der ganze Prozess dauerte sechs Monate und das Endergebnis wurde am 4. Februar 2019 in der Londoner Cadogan Hall mit dem eigens dafür zusammengestellten „The English Session Orchestra“ vor 500 geladenen Gästen präsentiert.6 Der Jubel im Konzertsaal war groß, die Kritiken danach fielen aber vernichtend aus. Claudia Lorenzo Rubiera nannte in einem Artikel für „The Conversation“ Huaweis Experiment künstlerisch und ästhetisch naiv und kritisierte: „The final two movements communicate profound ignorance of autonomous art or artistic development. Grafted to provoke acclaim and applause, they are impression management at its worst.“7 „Die Welt“ titelte „Danke, Huawei! Jetzt hören wir lieber wieder den unfertigen Schubert“8 und die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vermutete hinter dem ganzen Projekt von Huawei ein großes Ablenkungsmanöver von Anschuldigungen, dass der chinesische Tech-Konzern im Westen Spionage im Auftrag der kommunistischen Partei in China betreiben würde.9 Ob es nun ein Ablenkungsmanöver oder eine Promotionskampagne für das Mate 20 Pro war, das Ergebnis der Vollendung der „Unvollendeten“ durch Huawei muss als künstlerischer Misserfolg betrachtet werden.

Wenden wir uns daher einem weiteren Beispiel zu, bei dem ein unvollendetes Werk durch eine KI vervollständigt werden sollte. Es ist wenig bekannt, dass Ludwig van Beethoven an einer 10. Sinfonie gearbeitet hat. Bereits im Juli 1822 äußerte sich Beethoven gegenüber dem Leipziger Musikjournalisten und Gründer der Allgemeinen Musikalischen Zeitung, Friedrich Rochlitz, dass er an zwei großen Sinfonien arbeitete: „(…) ich trage mich schon eine Zeit her mit drei anderen großen Werken. Viel dazu ist schon ausgeheckt, im Kopfe nämlich. Diese muss ich erst vom Halse haben: zwei große Symphonien und jede anders, jede auch anders als meine übrigen, und ein Oratorium. Und damit wirds lange dauern; denn sehen Sie, seit einiger Zeit bring ich mich nicht mehr leicht zum Schreiben. Ich sitze und sinne; ich habs lange: aber es will nicht aufs Papier. Es graut mir vorm Anfang so großer Werke. Bin ich darin, da gehts wohl (…).“10 Die Musikwissenschafter Klaus Martin Kopitz und Rainer Cadenbach vermuten, dass es sich bei den beiden von Beethoven erwähnten Sinfonien um die Neunte und eine bereits geplanten Zehnte Sinfonie handeln könnte.11 Jedenfalls erwähnte Beethoven acht Tage vor seinem Tod in einem Brief, datiert vom 18. März 1827, an Ignaz Moscheles, dass, als Dank für die Übermittlung von 1.000 Gulden Conventionsmünze durch die Philharmonic Society in London, er „(…) eine neue Synfonie, die schon skizirt in meinem Pulte liegt, oder eine neue Ouvertüre (…)“12 komponieren würde. Das wird auch durch ein Schreiben vom 24. März 1822 von Beethovens Sekretär Anton Schindler an Moscheles bestätigt. Darin schilderte der Augenzeuge von Beethovens Ableben nicht nur dessen letzte Stunden, sondern erwähnt auch, dass er eine 10. Sinfonie „unter der Feder hatte (…), die jetzt umso größer ausfallen wird, weil er sie für die philh. Gesellschaft schreiben werde“.13 Schließlich gibt es noch einen Brief des engen Beethoven-Mitarbeiters Karl Holz an Wilhelm von Lenz, in dem er folgendes berichtete: „Beethoven spielte die 10. Symphonie vollständig am Klavier, sie lag auch in allen Teilen in Skizzen vor, aber von Niemandem außer ihm zu entziffern.“14 Dass es keine substanzlose Ankündigung von Beethoven war, bestätigt sich auch durch die von Anton Schindler 1844 veröffentlichten Skizzen zu einer 10. Sinfonie und einer Ouvertüre mit dem Titel „BACH“, die der Komponist angeblich im Sommer 1824 angefertigt hatte.15

Trotz dieser vielen Indizien war es dann doch eine Sensation, als 1983 der britische Musikwissenschaftler Barry Cooper in der Berliner Staatsbibliothek Kompositionsskizzen entdeckte, die er als Vorarbeiten für die 10. Sinfonie identifizierte.16 Zusammen mit weiteren Skizzen aus den Jahren 1822 bis 1824, die der Musikwissenschafter Sieghard Brandenburg ebenfalls der 10. Sinfonie zuordnete,17 nahm Cooper eine Rekonstruktion des ersten Satzes (Andante – Allegro – Andante in Es-Dur) der 10. Sinfonie vor, die 1988 bei der Universal Edition in Wien im Druck erschienen ist18 und ihre Uraufführung mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Walter Weller am 18. Oktober 1988 in der Londoner Royal Festival Hall erlebte.19 Noch im selben Jahr wurde bei MCA Classics (MCA-6269) die Sinfonie vom London Symphony Orchestra unter der Leitung von Wyn Morris eingespielt.20

Damit war die 10. Sinfonie von Beethoven aber noch nicht vollendet, sondern es lag der erste Satz in einer ausgearbeiteten Orchesterfassung vor. 2019 beauftragte die Deutsche Telekom den Leiter des Karajan Instituts in Salzburg, ein Team von KI-ExpertInnen, MusikwissenschaftlerInnen und MusikerInnen, zusammenzustellen, um die Sinfonie mithilfe von künstlicher Intelligenz bis zum 250. Geburtstag Beethovens im Jahr 2021zu vollenden.21 Ahmed Elgammal, dem Leiter des „Art & AI Lab“ der Rutgers University, fiel die Aufgabe zu, mit seinem Team eine KI zu entwickeln, die anhand von Beethovens Werk lernt, so wie Beethoven zu komponieren. In einem Beitrag für „The Conversation“ erläutert Elgammal ausführlich den Projektablauf.22 Dazu wurden 250 Takte aus den Skizzen, die bereits Cooper für seine Rekonstruktion verwendet hatte, als Ausgangspunkt der KI-Komposition herangezogen. Die KI wurde nun mit rund 10.000 Werken aus Beethovens Zeit zusätzlich trainiert. Der Algorithmus musste lernen, aus einem Motiv oder einer Phrase die musikalische Struktur im Stil von Beethoven abzuleiten. Nach zahlreichen Durchläufen produzierte die KI verschiedene Vorschläge – insgesamt 2 Millionen Noten – für die zwei finalen Sätze der Sinfonie, aus denen dann das ExpertInnen-Team die besten auswählte. Dem Wiener Komponisten Walter Werzowa fiel dann die Aufgabe zu, diese anschließend zu orchestrieren. Miteinbezogenen im Projekt war auch noch der Musikwissenschaftler Robert Levin von der Harvard University, der schon einige andere unvollendete Werke von Mozart und Bach fertiggestellt hatte und die Leiterin der Forschungsabteilung des Beethoven-Hauses in Bonn, Christine Siegert.

Das Ergebnis wurde schließlich am 9. Oktober 2021 vom Beethoven Orchester Bonn unter Dirk Kaftan im Bonner Telekom Center vor 750 geladenen Gästen präsentiert.23 Die Medienresonanz fiel zurückhaltend aus. Der Sender BR Klassik fand das Ergebnis durchaus interessant, „aber ins Konzertrepertoire wird es ‚Beethoven X‘ zukünftig wohl eher nicht schaffen.“ In der Folge wurde auch noch der Dirigent der Uraufführung Dirk Kaftan zitiert: „Also, um es mal kurz zu machen: Das ist kein Beethoven.“ Und er setzt kritisch fort: „Die KI verarbeitet Dinge, die schon passiert sind. Sie verarbeitet die Vergangenheit. Die Frage ist, ob sie etwas originäres Neues schafft, was aus der Seele des Menschen einen Zeitgeist auffängt und daraus ein unverwechselbares Kunstwerk macht – die ist nicht beantwortet mit diesem Projekt.“24 Fakt ist trotzdem, dass die KI mittlerweile in der Lage ist, selbständig Musik zu schaffen und den Stil von verstorbenen KünstlerInnen nicht nur nachzuahmen, sondern auch originäre Kompositionsvorschläge zu machen. Es braucht aber weiterhin den Menschen, um künstlerische Werturteile zu fällen und eine kompetente Auswahl zu treffen. Die KI ist in diesem und ähnlich gelagerten Projekten weiterhin ein Werkzeug, mit dem Menschen etwas Neues schaffen.

Peter Tschmuck

Dieser Artikel erschien erstmal am 11. März 2024 auf der Seite https://musikwirtschaftsforschung.wordpress.com/2024/03/11/ki-in-der-musikindustrie-teil-9-die-vollendung-des-unvollendeten/

Teil 1: Was ist künstliche Intelligenz?
Teil 2: Wie funktioniert künstliche Intelligenz?
Teil 3: Der Aufstieg von Musikerkennungsdiensten
Teil 4: KI in der Musikerkennung und Musikempfehlung
Teil 5: Die Musikempfehlung im Musikstreaming
Teil 6: Fake-Streams und Streamingfarmen
Teil 7: KI in der Musikproduktion


Peter Tschmuck ist Professor am Institut für Popularmusik (ipop) der mdw.


Endnoten

  1. Siehe dazu Benjamin-Gunnar Cohrs, „Schuberts Unvollendete. Eine Bestandsaufnahme“, 2008, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  2. Der genaue Ablauf des Wettbewerbs und das komplizierte zweistufige Verfahren zur Ermittlung der prämierten Kompositionen durch mehrere internationale Jurys werden in der Masterarbeit von Paul Rapoport mit dem Titel „Havergal Brian and his Symphony ‚The Gothic’“ ausführlich dargestellt. ↩︎
  3. Ibid. ↩︎
  4. Ein aktuelles Beispiel ist die auf der neuen, von Benjamin-Gunnar Cohrs herausgegebenen Urtextausgabe aus dem Jahr 2015, die das Scherzo aus den Klavierskizzen und die Entre-Act-Musik Nr. 1 aus „Rosamunde, Fürstin von Zypern“ als dritten und vierten Satz einbezieht. Diese Version wurde 2018 vom Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Stefan Gottfried im Wiener Musikverein aufgeführt und auf CD eingespielt. Siehe Die Presse, „Franz Schuberts ‚Unvollendete‘, vollendet“, 29. April 2018, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  5. Das Video kann in einem Beitrag von Classic.fm angesehen werden: Classic.fm, „Schubert’s ‚Unfinished‘ Symphony completed by artificial intelligence“, 6. Februar 2019, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  6. Die gesamte Sinfonie kann auf YouTube nachgehört werden: YouTube, „Franz Schubert – Symphony No.8 in B minor, D.759 („Unfinished“) finalized by artificial intelligence“, 18. März 2019, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  7. The Conversation, „Composers are under no threat from AI, if Huawei’s finished Schubert symphony is a guide“, 13. Februar 2019, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  8. Die Welt, „Danke, Huawei! Jetzt hören wir lieber wieder den unfertigen Schubert“, 7. Februar 2019, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  9. Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Spitzel Schuberts. Ein Kommentar von Jan Brachmann“, 8. Februar 2019, Zugriff am 13.09.2023. ↩︎
  10. Diese Äußerung Beethovens fiel während des zweiten von drei Treffen Rochlitz‘ mit dem Komponisten in einem Wiener Gasthaus, das der Journalist auf Anraten von Franz Schubert aufsuchte, um mit Beethoven sprechen zu können. Rochlitz war Beethoven bei einem ersten Treffen bei dessen Wiener Verleger Tobias Haslinger kurz vorgestellt worden. Deshalb erinnerte sich der Komponist an den Gast aus Leipzig und führte ihn in ein ruhiges Nebenzimmer der Gastwirtschaft, damit der bereits vollkommen Ertaubte mit ihm mittels einer kleinen Schiefertafel kommunizieren konnte. So beschreibt Rochlitz das Treffen in einem Brief, datiert vom 8. Juli 1822, an seinen Freund und Leipziger Musikverleger Gottfried Friedrich Härtel. Dieser Brief wurde mehrfach publiziert unter anderem von Albert Leitzmann, 1914, Beethovens Persönlichkeit. Urteile der Zeitgenossen, Zweiter Band 1817-1827, Leipzig: Insel Verlag, S. 250-260. ↩︎
  11. Klaus Martin Kopitz und Rainer Cadenbach (Hg.), 2009, Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebüchern, Briefen, Gedichten und Erinnerungen, Band 2: Lachner – Zmeskall, München: G. Henle Verlag, S. 717. ↩︎
  12. Ignaz Moscheles war Beethovens Freund aus Wiener Tagen und fungierte in London als Mittelsmann zwischen dem Komponisten und der Philharmonic Society, die Beethoven mit der Komposition der 9. Sinfonie in d-Moll beauftragt hatte. In dem Brief des Komponisten an Moscheles bedankt sich Beethoven für die finanzielle Unterstützung durch die Philharmonic Society und für eine Akademie, die die Gesellschaft für Beethoven in London organisierte. Der Originalbrief findet sich im digitalen Archiv des Beethovenhauses in Bonn: „2284. Beethoven an Ignaz Moscheles in London, Wien den 18. März 1827“, Zugriff am 14.09.2023. ↩︎
  13. Beethovenhaus Bonn, „2286. Anton Felix Schindler an Ignaz Moscheles in London, Wien den 24. März 1827“, Zugriff am 14.09.2023. ↩︎
  14. Zitiert nach Hugo Riemann (Hg.), 1908, Ludwig van Beethovens Leben von Alexander Wheelock Thayer auf Grund der hinterlassenen Vorarbeiten und Materialien weitergeführt von Herrmann Deiters, Fünfter Band (Schluß), Leipzig: Verlag von Breitkopf und Härtel, S. 333. ↩︎
  15. Anton Schindler, 1844, „Aus Beethoven’s Skizzenbüchern“, in: Herrmann Hirschbach (Hg.), Musikalisch-kritisches Repertorium aller neuen Erscheinungen im Gebiete der Tonkunst, Jg. 1 (1844), S. 1-5, Zugriff am 14.09.2023. ↩︎
  16. Barry Cooper, 1985, „Newly Identified Sketches for Beethoven’s Tenth Symphony“, Music & Letters, Vol. 66(1), January 1985, S. 19-33. ↩︎
  17. Sieghard Brandenburg, 1984, „Die Skizzen zur Neunten Symphonie“, in Harry Goldschmidt (Hg.), Zu Beethoven 2 – Aufsätze und Dokumente, Berlin: Verlag Neue Musik, S. 110-115. ↩︎
  18. Universal Edition, „Ludwig van Beethoven: 10. Symphonie (1. Satz)“, o.D., Zugriff am 18.09.2023. ↩︎
  19. New York Times, „Beethoven’s 10th Is Played in London“, 20. Oktober 1988, Zugriff am 18.09.2023. ↩︎
  20. Es existiert dazu ein YouTube-Video, in dem nicht die gesamte Rekonstruktion des ersten Satz des 10. Sinfonie nachgehört werden kann, sondern Barry Cooper auch die Hintergründe der Wiederentdeckung und die Erstellung einer finalen Orchesterfassung ausführlich erklärt: YouTube, „Beethoven – Symphony No 10 (arr Cooper) Morris, LSO (1988) plus Lecture by Cooper“, 19. März 2018, Zugriff am 18.09.2023. ↩︎
  21. Deutsche Telekom, „Beethovens Unvollendete“, 5. Dezember 2019, Zugriff am 18.09.2023. ↩︎
  22. Ahmet Elgammal, „How a team of musicologists and computer scientists completed Beethoven’s unfinished 10th Symphony“, The Conversation, 24. September 2021, Zugriff am 18.09.2023. ↩︎
  23. Deutsche Telekom, „Beethoven X: Das Experiment ist vollendet“, 11. Oktober 2021, Zugriff am 18.09.2023. Auf YouTube kann der 3. Satz (Scherzo. Allegro – Trio) vollständig nachgehört werden: YouTube, „Beethoven X: The AI Project: III Scherzo. Allegro – Trio“, 8. Oktober 2021, Zugriff am 18.09.2023. ↩︎
  24. BR Klassik, „Künstlich ist nicht künstlerisch. Künstliche Intelligenz – Beethovens 10. Symphonie uraufgeführt“, 10 Oktober 2021, Zugriff 18.09.2023. ↩︎