Mit dem Wiener Karl Ritter ist am 5. Februar einer der im Moment wohl vielseitigsten und aktivsten österreichischen Blues- und Jazzgitarristen im Wiener Porgy & Bess zu Gast. Mit seinem neuen Akustik-Soloprogramm “Traumland” stellt der Musiker einmal mehr seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Anschließend wagen “I.E.S.P.” einen akustischen Ausflug in die griechische Mythologie.
Karl Ritter bedarf keines großen Ensembles, um die Bühne mit Leben zu erfüllen. Er selber ist das Orchester. Sein Spiel ist so mannigfaltig, dass er problemlos in unterschiedlichste Rollen schlüpfen kann und sich dabei nicht übernimmt. Mit seinem aktuellen Soloprogramm “Traumland” tritt der Wiener Gitarrist einmal mehr den Beweis an, dass eine schlichte Akustikgitarre ausreicht, um Klangwelten epischer Größe zu erschaffen. Stilistisch ist Ritter so und so nicht einer bestimmten Kategorie festzumachen. Egal ob Jazz, Klassik oder Improvisation, alles kumuliert in diesem einen für den Musiker so typischen Stil. Die BesucherInnen dürfen an diesem Abend einem wunderbaren Hörerlebnis entgegenblicken.i.e.s.p. steht für “Icarus’ Extra Sensory Perception”. Hinter diesem recht eigenwilligen Namen verbergen sich die vier MusikerInnen Sophie Hassfurther, Emmanuelle Somer, Ingrid Oberkanis und Peter Herbert, allesamt keine Unbekannten in der heimischen Jazzszene. Das Quartett versucht sich der griechischen Mythologie auf eine musikalische Art zu nähern. Die Sagen und Geschichten dienen als Basis, von der aus in Form von reiner Improvisation aberwitzige und spannende Klangwelten konstruiert werden. So kommt es schon vor, dass die vier MusikerInnen den Begriff der Melodie ganz neu definieren. Anders als vielleicht das vorgegebene Thema vielleicht vermuten lässt, verlieren sich i.e.s.p. nicht in einer bombastischen Interpretation, sondern befreien sich von jeglichen Ballast und präsentieren dem Publikum ein höchst abwechslungsreiches musikalisches Improvisationstheater. (mt)
Foto Karl Ritter: Lukas Beck
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