Mit einem ganz besonderen vorweihnachtlichen Konzertabend beglückt der österreichische Jazzgitarrist Karl Ritter am 23. Dezember im Wiener Porgy & Bess seine Fans. Gemeinsam mit einer hochkarätig besetzten Begleitband – mit dabei unter anderem der Trompetenvirtuose Franz Hautzinger und die Ausnahmevokalistin Isabelle Duthoit – unternimmt der enorm vielseitige Musiker einmal mehr den Versuch, die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Spielformen zu überwinden.
Karl Ritter zählt unbestritten zu den versiertesten und vielseitigsten Gitarristen der heimischen Jazzszene. Betrachtet man seine zahlreichen Projekte, eröffnet sich ein enorm weites Feld an Stilen und unterschiedlichsten Spielweisen. Grenzen, wenn es darum geht, seine Ideen zu verwirklichen und traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen, kennt Ritter keine. So ist das Festhalten an traditionellen Stildefinitionen nicht wirklich das Ding des gebürtigen Niederösterreichers. Stets vom Drang beflügelt, neue musikalische Ausdruckmöglichkeiten zu entwickeln, erweitert der Gitarrist kontinuierlich das eigene musikalische Spektrum, in welchem er schon das eine oder andere Mal mit den Hörgewohnheiten des Publikums bricht.
Karl Ritter fühlt sich nicht nur im Jazz, wo er seine ersten Schritte tätigte, beheimatet, sondern auch in der Improvisation, im Rock, im Noise, in der Elektronik sowie in der Klassik. Auch ist der vielschichtige Musiker stets darum bemüht, seine Kompositionen stetig weiterzuentwickeln, sie zu verändern und bei jeder Gelegenheit neu zu interpretieren. Das enge Korsett des Festgeschriebenen legt Karl Ritter in seiner Arbeit bewusst ab. Ziel ist es, sich immer wieder neue Freiräume zu schaffen.
Für das Konzert im Porgy hat sich der Ausnahmegitarrist ein mehr als hochkarätiges Ensemble zusammengestellt. Mit Franz Hautzinger (Trompete), Isabelle Duthoit (Gesang, Klarinette), Christian Reiner (Gesang), Anne Bennent (Gesang), Raphael Preuschl (Bass) und Lukas König (Schlagzeug) stehen dem Niederösterreicher sechs KünstlerInnen zur Seite, die, wie Ritter selbst, nicht viel von herkömmlichen Genreeinteilungen halten, die regelmäßig in unterschiedlichsten Formationen ihr enorm ausgeprägtes Musikverständnis unter Beweis stellen.
Bei einer solch außergewöhnlichen Zusammensetzung kann man vermutlich nur eines mit Gewissheit sagen. Und zwar, dass eine wirklich exakte Voraussage, in welche musikalische Richtung diese bunt zusammengewürfelte Formation musikalisch zu gehen gedenkt, nahezu unmöglich ist. Wer also Musik abseits herkömmlicher Konventionen präsentiert bekommen will, sollte sich das Konzert im Porgy & Bess auf keinen Fall entgehen lassen. (mt)
Foto: Lukas Beck
Link:
Karl Ritter