Zu einem musikalischen Aufeinandertreffen zweier ganz Großer des Wienerlieds kommt es am 4. August im Theater am Spittelberg. Unter dem Titel “Briada” gestalten mit Karl Hodina und Roland Neuwirth zwei der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten des Genres einen gemeinsamen Konzertabend. Im Grunde genommen ein Muss für einen jeden Liebhaber der ursprünglichen und originalen Schrammelmusik.
Es ist noch nicht wirklich lange her, als das Wienerlied vorwiegend in den Heurigen der Stadt stattgefunden hat und von so genannten Musikexperten, eher mit einem milden Lächeln bedacht wurde. Glücklicherweise hat sich die Sicht auf die traditionelle Wiener Schrammelmusik in den vergangenen Jahren stark verändert. Sie wird heute als Kunstform wahr- und ernstgenommen. Was zum Teil daran liegt. Dass immer mehr junge MusikerInnen, ihre Sympathie für das Wienerlied entdeckt haben.
Zwei Musiker, die sich aber seit jeher, dafür gesorgt haben, dass die Schrammelmusik nicht komplett aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit gerückt ist, sind Roland Neuwirth und Karl Hodina. In einer zeit, in der sich nicht viele traditionelle Wiener Musikform interessiert haben, waren sie es, die das Genre weiterentwickelt haben.
Wie kaum ein anderer Musiker hat etwa Roland Neuwirth in den vergangenen Jahrzehnten dem Wienerlied und seiner Szene seinen Stempel aufgedrückt. Nur wenige haben es so geschickt verstanden, Schrammelklänge, Bluesharmonien, moderne Rhythmen in die Wiener Sprachmelodie einzubinden. Der Gitarrist und Sänger war und ist er maßgeblich für den heutigen Sound des gesamten Genres verantwortlich und hat sich damit auch außerhalb der heimischen Grenzen als einer der Botschafter der Wiener Musik verdient gemacht.
Mit Karl Hodina verbindet Roland Neuwirth natürlich die Liebe zur Wiener Volksmusik. Sein gesamtes Leben hindurch stellte der Maler, Jazzpianist und als Akkordeonist Wien in den Mittelpunkt seiner künstlerischen Schaffens. Als großer Kenner der ureigenen Wiener Seele und der Kunstformen, welche aus dieser entsprungenen sind, entdeckte er seine eigene unnachahmliche Zugangsweise zu diesem Thema.
Wenn Neuwirth und Hodina aufeinandertreffen, treffen zwei Brüder im Geiste zusammen. Vielleicht nicht in ihren Ansätzen, doch mit dem gleichen Ziel versuchen die beiden Ausnahmemusiker, auch die heutige Generation für das Wienerlied zu begeistern. Der Tradition verpflichtet zwar verpflichtet, ist es dem Duo immer auch das Anliegen, ihre Musikgattung auf eine neue Ebene zu heben. Wie sehr ihnen das in ihrem gemeinsamen Programm „Briada“ gelingt, ist Rahmen des Konzertabends im Theater am Spittelberg zu sehen. (mt)
Extrem Schrammeln