KAHIBA zählt zu jenen Formationen, die sich nicht und nicht in eine stilistische Schublade zwängen lassen. „Orbital Spaces „ und „The Sixth Sense“, die bislang erschienenen zwei Alben des Trios, lassen auf eindrucksvolle Art erkennen, welch packendes und zugleich berührendes Musik-Feuerwerk entzündet werden kann, legt man einmal die Scheuklappen ab. Die Gelegenheit, KAHIBA live zu erleben, bietet eine Tour durch Österreich und Deutschland in den kommenden Wochen.
Heinrich von Kalnein (Saxophone, Flöte), Gregor Hilbe (Schlagzeug, Loops & Samples) und Christian Bakanic (Akkordeon, Fender Rhodes, Klavier), die drei Köpfe hinter Kahiba, haben sich in ihrem gemeinsamen Tun ganz der kunstvollen Verwirklichung der musikalischen Vielfalt verschrieben. Zumindest kommt man beim Genuss ihrer Musik nicht umhin, festzustellen, dass die drei Herren von stilistischen Einteilungen wenig bis gar nichts halten. Das Trio legt einfach los und spielt sich in virtuoser Weise munter durch die verschiedensten Musikwelten als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe.
Zugegeben, an ambitionierten Genre- und Stil-Vermischungen haben sich auch schon andere erfolgreich versucht, die Art aber, mit der diese drei Musiker sich der Herausforderung stellen, ist doch besonders. Warum? Weil Heinrich von Kalnein und seine Kollegen es außerordentlich gut verstehen, ihren Nummern eine immens lyrische und in wärmsten Farben leuchtende Note zu verleihen.
KaHiBa – ein D-A-CH-Trio
Kahiba lassen den Jazz eine Symbiose mit der Kammermusik eingehen und garnieren das dieser Art Entstandene mit elektronischen Einwürfen, Loops, diversen Soundexperimenten und weltmusikalischen und folkloristischen Klangmotiven. Das, was das deutsch-österreichisch-Schweizer Dreiergespann entstehen lässt, sind wunderbar vielschichtige und abwechslungsreiche Stücke, die, von feinsten Melodien und kunstvollen Improvisationen getragen, in einer unvergleichlichen musikalischen Eleganz ihren Ausdruck finden. Wiewohl instrumental und technisch aus dem Vollen geschöpft wird, streichen die Beteiligten diesen Aspekt bewusst nicht hervor. Es geht ihnen mehr um den Gesamtklang ihrer Musik, der ihren Vorstellungen nach vor allem Emotionen wecken und nicht zum kopflastigen Analysieren anregen soll. Eine spannende Angelegenheit.
Michael Ternai
Termine:
30.10. Sargfabrik, Wien (A)
06.11. stadt.bau.raum, Gelsenkirchen (D)
07.11. Palace St.George, Mönchengladbach (D)
08.11. Tangente, Eschen (FL)
http://www.kahibamusic.com/