JUNE IN OCTOBER – „STATUS QUO“

JUDITH FERSTLS Band JUNE IN OCTOBER veröffentlicht eine neue EP mit dem Titel „Status Quo“ (Listen Closely). Es ist eine Ode an die Pause mit der Idee, im Moment anzukommen und alles mal sein zu lassen, wie es ist. Jazziger Kammerpop, der seinen Klang zwischen experimentellen und melodischen Elementen entfaltet.

Das Quartett June in October veröffentlicht seit 2021 Musik und besteht aus Lucia Leena (Gesang, Komposition), Florian Sighartner (Violine), Carles Muñoz Camarero (Cello) sowie Bandleaderin Judith Ferstl (Kontrabass, Gesang, Komposition). Ferstl ist als Komponistin, Kontrabassistin und Vokalistin Teil von weiteren Bandprojekten: chuffDRONE und Merve um nur zwei zu nennen. Mit June in October, das erste Bandprojekt, in dem die Wiener Neustädterin den Bandlead macht, bringt sie jetzt eine neue EP heraus. Sie trägt den Titel „Status Quo“, darauf zu hören sind drei Streichinstrumente, zwei Stimmen und ein analoger Synthesizer. Das Genre: „kammermusikalische Popsongs“, wie Judith Ferstl im mica-Interview 2021 verriet. Die Musik habe aber auch viel mit Jazz zu tun, erklärte sie im Gespräch. Die Band entstand aus dem Duo Juneberry, mit der Sängerin Lucia Leena. Die Beiden hatten Lust darauf, etwas Neues zu probieren. Bewusst verzichten sie auf Harmonieinstrumente, wobei sie vermeiden möchten, dadurch in eine ruhige Klangatmosphäre von Streichern abzudriften, was ihnen im ersten Album „My Feet on Solid Ground“ (2021) sowie in der neuen EP wirklich gelungen ist. Die Idee vom Bandnamen kam übrigens durch das Stück „Oktoberjuni“, welches für das erste Album des Projekts an einem nassen Oktobertag geschrieben wurde. Die Band hat bereits mehrere Konzerte in Österreich gegeben und schon in Italien, Slowenien und Ungarn gespielt.

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24 MINUTEN EINZIGARTIGER SOUND

Die EP beinhaltet sechs Songs und startet mit „Day Three“, eine Nummer die nach drei Tagen Ruhezeit entstanden ist und Leichtigkeit transportiert. Eine Ode an die Pause und den Zufall: „It just happened to be, you just happened to me“. Danach die energische Nummer „Next Exit“, inspiriert von Road-Movie-Soundtracks, die dazu anfeuert, umzudrehen und aus gewohnten Mustern auszubrechen. Im Song „Status Quo“, der dem Album seinen Namen gibt, findet sich das Thema des gesamten Albums wieder. Es so sein lassen, wie es ist, den aktuellen Moment, das Leben und die Menschen um einen herum wahrnehmen und genießen. Dann „Closet“, eine Komposition von Bandmitglied Lucia Leena. Ein melodischer, nachdenklicher Song mit archaischen und folkigen Klang, der von der Furcht vor der Nähe handelt. „On the Edge“ thematisiert die menschliche Eigenheit, manchmal zu vergessen, was man liebt, und an der Oberfläche zu kratzen, anstatt in die Tiefe zu gehen. Er fordert auf, stattdessen das Herz auszuschütten. Der letzte Song „In the Blink of an Eye“ ist mit über sechs Minuten der längste der EP und entstand nach einem überraschenden Todesfall in der Familie von Ferstl. Sie war beeindruckt davon, wie ihre Familie sich gegenseitig unterstützte und trauerte.  “This is for you and for them, and for all in need”, singt sie. Warmherzige und durchkomponierte Melodien wechseln sich ab mit improvisatorisch anmutenden Elementen.

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„Status Quo“ lädt für 24 Minuten lang ein, ruhig zu werden, die Gedanken wandern zu lassen und der Fantasie freien Lauf. Mit einem bewundernswert vollen Sound für eine Band, die mit einem klassischen Streichtrio auskommt. Der Zwang zur Selbstoptimierung hört hier auf und macht Platz für das Akzeptieren und Wahrnehmen dessen, was ist. Die EP begegnet den (Un-) Fähigkeiten des Menschen mit Liebe und Mitgefühl und einem einzigartigen Sound, bei dem die Grenzen von Pop, Kammermusik und Jazz zerfließen.

Sophia Olesko

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June in October live
13.02. Porgy & Bess, Wien, Releaseshow

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