Ein kunstvoll gestalteter und ausgesprochen stimmungsvoller Sound zischen Pop und Kammermusik, der einlädt, in ihn einzutauchen und träumen lässt – genau mit einem solchen warten JUDITH FERSTL und ihr Quartett JUNE IN OCTOBER auf ihrem Album „My Feet On Solid Ground“ (Session Work Records) auf.
Wer mit den verschiedenen Projekten der Kontrabassistin und Komponistin Judith Ferstl und ihrer Mitmusiker*innen Lucia Leena (Gesang, Analog Synthesizer), Florian Sighartner (Violine) und Carles Muñoz Camarero (Cello) vertraut ist, weiß, dass sie allesamt mehr oder weniger aus dem Umfeld des Jazz stammen, wobei dazugesagt werden muss, dass sie diesen in keinster Weise irgendwie klassisch interpretieren, sondern immer auch die Berührungspunkte auch zu anderen Genres suchen. In diesem Sinne ist auch die Musik von June in October zu verstehen.
Ein spannungsgeladener kunstvoller Gesamtsound
Die vier Beteiligten machen keinen Hehl daraus, woher sie musikalisch stammen, die Schwingung des Jazz ist auch in den Nummern von June in October zu vernehmen, nur – und genau hier wird es spannend – ist diese in keinem Moment tonangebend. Vielmehr nähert sich das Quartett auf „My Feet On Solid Ground“ der etwas zugänglicheren Struktur des Pop an. Dies passiert natürlich immer noch auf eine sehr eigene Art, aber dennoch, man hat es hier mit Songs zu tun.
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Was das Quartett zum Erklingen bringt, ist ein wunderbar gediegener Sound, der sich aus der Verbindung aus Jazz, Pop, Kammermusik und Folk auf ausgesprochen stimmungsvolle Weise herausbildet und sich gleichermaßen über eindringlich schöne Melodien wie auch über etwas experimentellere, rhythmisch etwas herausforderndere Passagen erzählt. June in October beherrschen den leisen und sanften Ton genauso vortrefflich wie den energiegeladenen, der Vierer weiß, wie man spannungsgeladene und sich stetig steigernde Bögen spannt, die letztlich in fesselnden Songs ihren Ausdruck finden.
„My Feet On Solid Ground“ ist alles in allem ein Album geworden, das die Hörerinnen und Hörer entspannt zurücklehnen lässt und genauso zum Träumen wie auch aufmerksamen Zuhören einlädt. Ein von der ersten bis zu letzten Sekunde hochinteressantes und berührendes Hörerlebnis.
Michael Ternai
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Links:
Judith Ferstl / June in October
June in October (Facebook)
Judith Ferstl (mica-Datenbank)
Session Work Records