Jon Sass & Wolfgang Puschnig & Insingizi im Porgy

Ein für Jazzliebhaber höchst spannendes Konzerterlebnis steht am 13. Juli im Wiener Porgy & Bess auf dem Programm. Zu Gast ist mit Jon Sass, einer der anerkanntesten und hochgeschätztesten Tubaspieler der Welt. Der Amerikaner präsentiert sich an diesem Abend gleich in zwei sehr spannenden Formationen. Zunächst im Duo mit seinem langjährigen Kollegen und Freund Wolfgang Puschnig, anschließend mit der außergewöhnlichen à capella Formation Insingizi.

Wenn ein Musiker wie Jon Sass ruft, kommen alle. Eine Zusammenarbeit mit einem der besten Tubaspieler der Welt lässt man sich nicht ohne weiteres entgehen. Der 1961 in New York geborene Musiker blickt inzwischen auf eine bewegte und erfolgreiche Karriere zurück. Untypisch für einen Mann seines Kalibers fasste Sass nach ersten erfolgreichen Gehversuchen in der amerikanischen Musikwelt, so spielte er etwa Bass für Gruppen wie „Earth, Wind and Fire“ oder James Brown, und einem Studium an der berühmten „Laguardia School of Performing Arts“, den Entschluss, sein Glück in Europa zu versuchen. Es war eine Europatour mit dem Vienna Art Orchestra, für die er engagiert wurde, die bei der Entscheidungsfindung wohl eine Rolle gespielt hat.

Es war ein Schritt der Jon Sass hin zur europäischen Jazztradition führte. Zu einer Spielform des Jazz, die sich nicht an den festgeschriebenen Grenzen der Genres orientierte, sondern eher die Verbindung zu anderen Stilen suchte. Der Tubaspieler nutzte jede Gelegenheit, sich auch in anderen Musikgenres zu versuchen, seine Fähigkeiten und stilistische Flexibilität dahingehend zu optimieren, unterschiedliche Ansätze in seinem Spiel vereinigen zu können. Und dies ist ihm eindrucksvoll gelungen.

Nicht ohne Grund zählt Jon Sass heute zu den weltbesten Instrumentalisten seines Faches. Nicht umsonst ist er einer der gefragtesten Tubaspieler in der Szene. Die Liste der MusikerInnen und Ensembles, mit denen der Amerikaner bisher zusammengearbeitet hat, liest sich wie das Who is Who der zeitgenössischen Jazzszene. Nur um einige wenige zu nennen Ray Anderson, Boston Symphony Brass – Empire Brass, Butch Morris, David Murry, Erika Stucky, Michelle Rosewoman, Leon Thomas, Gidon Kremer, Bobby Shew und  Jamaladeen Tacuma.

Mit dem österreichischen Saxophonisten Wolfgang Puschnig verbindet den Amerikaner eine inzwischen langjährige Freundschaft. Wie der Tubaspieler war auch der gebürtige Kärntner Mitglied des Vienna Art Orchestras. Zu großer Bekanntheit gelangte der Musiker durch sein inzwischen fast legendäres Programm “Alpine Aspects”, bei dem er die musikalischen Besonderheiten des Jazz und der traditionellen volkstümlichen Musik wie kein anderer zu vermengen wusste. Auch in unzähligen anderen Projekten konnte der Jazzer seine immense Vielfältigkeit und Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Wolfgang Puschnigs Bestreben ist es, wie auch jenes von Sass, stets, verschiedene musikalische Traditionen und Kulturen mit einer großen Portion Experimentierfreude unter einen Hut zu bringen. Das Publikum darf gespannt darauf, wie es die beiden Ausnahmekönner diesmal anlegen, welche Richtung sie mit ihrem musikalischen Dialog einzuschlagen gedenken.

Nicht weniger Reiz besitzt die Konstellation Jon Sass und Insingizi. Drei herausragende Vokalisten Vusa Mkhaya Ndlovu, Blessings Nqo Nkomo und Ramadu stammen aus Zimbabwe und erlangten hierzulande besonders mit ihrem gemeinsam mit dem österreichischen Pianisten Roland Guggenbichler betriebenen Projekt MoZuluArt große Bekanntheit. Insingizi präsentieren “Imbube”-Musik in Ndebele: einer Sprache aus dem Süden Afrika’s, die bereits durch Ladysmith Black Mambazo international bekannt wurde. (mt)