Ein Klang des Jazz, der nicht an seinen eigenen Grenzen Halt macht, sondern auf ungemein abwechslungsreiche Weise die Nähe auch zu anderen Genres sucht – genau ein solchen bekommt man auf „Find The Path“ (Double Stop Records), dem neuen Album des JOE ABENTUNG TRIOS, zu hören.
Ein klassisches Jazz-Klaviertrio, das aber so rein gar nicht gewillt zu sein scheint, musikalisch klassisch zu agieren; so in etwa lässt sich, die musikalische Ausrichtung des von dem aus Tirol stammenden Bassisten und Komponisten Joe Abentung angeführten Dreiergespanns wohl am treffendsten beschreiben. Was Abentung und seine beiden Mitstreiter, der Pianist Oliver Kent und der Schlagzeuger Klemens Marktl, auf ihrem gemeinsamen Album nämlich praktizieren, ist der spannungsgeladene Brückenschlag zwischen den klassischen Formen des Jazz hin zu dessen modernen Spielarten und anderen Genres.
Anspruchsvolle musikalische Unterhaltung, die viel Spaß macht
Es ist jetzt nicht so, dass sich nicht auch schon andere Bands an einem solchen versucht haben, Abentung, Kent und Marktl gelingt es aber, hier wirklich frischen Wind und eine etwas andere Note hineinzubringen. Es ist vor allem diese leichtfüßige und von einer großen Spielfreude getragenen Art, mit der sich die drei Instrumentalisten durch die Stücke spielen, die hier vom ersten Moment an einfängt.
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Abentung, Kent und Marktl geben sich in ihren Stücken ungemein verspielt, technisch hochgradig versiert und ungemein musikalisch. Der Sound, den sie zu Gehör bringen, ist variantenreich und von einer betörend lässigen Eleganz, es groovt und swingt unentwegt, an einer Stelle regiert das virtuose Tempo, an anderer wiederum erklingt es leise, gefühlvoll und sphärisch. Man bekommt in jeder Nummer, etwas anderes geboten. Dieses stete Wechselspiel zwischen den Intensitäten ist es auch, was die Spannung und damit auch die packende Stimmung erzeugt.
Joe Abentung und seine Kollegen legen mit „Find The Path“ ein Album vor, das anspruchsvolle musikalische Unterhaltung bietet, gleichzeitig aber auch sehr viel Spaß macht. Eine ausgesprochen gelungene Interpretation dessen, was Jazz heute bedeuten kann.
Michael Ternai
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Joe Abentung