Joanna Wozny erhält den Erste Bank Kompositionspreis 2010

Der für 2010 von der Erste Bank vergebene Kompositionspreis geht in diesem Jahr an Joanna Wozny. Gegenstand dieser Auszeichnung ist ein Kompositionsauftrag für ein Ensemblewerk, welches im Rahmen des Festivals “Wien Modern” im kommenden Jahr  vom Klangforum Wien uraufgeführt wird. Zudem wird die Komposition vom Klangforum Wien die Komposition noch bei weiteren Konzerten gespielt. Selbstverständlich wird das Werk auch für eine CD eingespielt und auf einer Portrait-CD für Joanna Wozny beim Label “Kairos” veröffentlicht.

Joanna Wozny gehört jener jungen Generation junger KomponistInnen, die sich stets auf der Suche nach neuen Wegen der Musikerschaffung befinden. Die 1973 im Polen  geborene Komponistin absolvierte nach einem Philosophiestudium in ihrer Heimat ein Kompositionsstudium bei Gerd Kühr und Beat Furrer, welches sie mit Auszeichnung abschloss. Ihre Werke wurden unter anderem beim musikprotokoll, bei den Klangspuren Schwarz und beim Warschauer Herbst aufgeführt. Erst in diesem Sommer wurde vom mica-music austria ihr Stück “Loses” für die jährlich erstellte IAMIC Liste ausgewählt. Diese Liste wird von den Musikinformationszentren der in der IAMIC vertretenen Länder erstellt und führt jene KomponistInnen an,  die als besonders förderungswürdig erachtet werden.

Es ist vor allem die Arbeit mit Klängen, vorwiegend instrumental erzeugter, und die Erweiterung des Spektrums dieser, welche das Schaffen der Künstlerin bestimmen. Dabei folgt Wozny aber bewusst keinen abstrakten, sich frei ergebenden Strukturmustern. Vielmehr geht sie mit ganz konkreten Vorstellungen ans Werk. Die Komponistin bearbeitet die erzeugten Klänge eher intuitiv, experimentiert mit diesen und erforscht zunächst die Möglichkeiten der  Klanglichkeit. Die musikalische Form entsteht erst nach und nach. Bei diesem, von ihr so bezeichneten “Spiel mit einem vorweg definierten Reservoir von Klängen” entstehen sehr fein gearbeitete, intensive, und hoch konzentrierte Stücke.