Seit nun schon mehr als einer Dekade erfreut die Wiener Band Jellybeat das heimische Publikum mit ihrer wunderbar facettenreichen Mischung aus tanzbaren Beats, Elektro und Gitarrenpop. „Don`t let us be misunderstood“, so der Titel des im vergangenen Jahr bei Pate Records erschienenen fünften Albums, wurde von den Kritikern des Landes völlig zu Recht mit Lobeshymnen bedacht, bringt das Trio, mit Katrin Navessi als neue Frontfrau, in seinen Songs doch auf ganz beeindruckende Weise Partytauglichkeit und Anspruch unter einen gemeinsamen Hut. Gelegenheit die aktuellen Tracks live zu erleben, gibt es am 20. April im Wiener Chelsea. Eröffnet wird der Konzertabend von niemand geringeren als Bernhard Fleischmann, seines Zeichens einer der führenden österreichischen Künstler in Sachen Elektropop.
Von der 1998 gegründeten Band Jellybeat sind mit Gottfried Schinagl und DJ Y. heute nur noch zwei Musiker der Originalbesetzung mit an Bord. Was aber insofern nicht wirklich ins Gewicht fällt, produzieren nämlich gerade die Beiden die Songs, für welche die Truppe seit Jahren von den Fans geliebt wird. Wiewohl in der Geschichte der Band von Mal zu Mal kleinere und größere stilistische Brüche vollzogen worden sind, klang die Musik immer unverkennbar nach Jellybeat. So auch die auf dem im vergangenen Jahr erschienenen Album „Don`t let us be misunderstood“.
Mit der auch als hochtalentierte Songwriterin bekannte Katrin Navessi als neue Sängerin am Mikro ist es der Wiener Combo einmal mehr gelungen, Songs auf den Weg zu bringen, die sowohl im Pop- wie auch im Club-Kontext vortrefflich funktionieren. Tanzbare Beats, viel Groove, sofort in den Ohren hängen bleibende Melodien und ein frecher Gesang, der den Coolheitsfaktor der Musik zusätzlich in die Höhe schraubt. Das Schöne an den neuen Tracks ist, dass sie trotz einer hörbaren poppigen Schlagseite, zu keinem Moment an der Oberfläche hängen bleiben, sondern auch nach mehrmaligem Konsum immer noch Geheimnisse klanglicher Natur preisgeben. Was die gesamte Sache auch so spannend und unterhaltsam macht.
Bernhard Fleischmann, der den Konzertabend im Chelsea eröffnen wird, muss man eigentlich nicht mehr groß vorstellen. In seinen zahlreichen Projekten beweist der Elektronikkünstler in regelmäßigen Abständen, dass er ohne Zweifel zu den innovativsten Kräften der heimischen Szene zu zählen ist. Stilistisch bewegt sich der Wiener zwar vorwiegend auf elektronischem Gebiet, überrascht aber dennoch immer wieder mit recht eigenwilligen Experimenten und unvorhersehbaren Ansätzen. So zeigt der Wiener, der seine Fühler immer wieder auch neuen Herausforderungen ausstreckt, keinerlei Scheu davor, auch stilfremde Elemente, wie etwa aus der Countrymusik, in seinen Sound einfließen zu lassen. Und genau aus diesen nicht alltäglichen Vermengungen bezieht Fleischmanns Musik seinen besonderen Reiz. (mt)