Jazztime präsentiert Martin Eberle

Ein Musiker, der sich in seinen verschiedenen Projekten in stilistischen Fragen wie ein Chamäleon zeigt und dessen facettenreiches und vielschichtiges Spiel sich nur schwer über eine einzelne Kategorie beschreiben lässt, der es liebt sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, seien diese auch noch so ungewöhnlich und nicht dem Herkömmlichen entsprechend, genau ein solcher ist der aus Vorarlberg stammende und inzwischen in Wien lebende Trompeter Martin Eberle. Im Rahmen der von Andreas Felber geleiteten Jazztime Reihe im ORF KulturCafe des Wiener Radiokulturhauses gibt es am 3. Februar nun die Gelegenheit, mehr über den vielbeschäftigten und hochtalentierten Instrumentalisten zu erfahren.

Ein Blick auf seine vielen Projekte zeigt, wie frei und scheuklappenbefreit Martin Eberle sich in der weiten Welt der Musik zu bewegen weiß. Grenzen zwischen den einzelnen Spielformen sind für den Vorarlberger ganz einfach dafür da, um überschritten zu werden. Egal ob nun im Trio mit Andreas Schaerer und Peter Rom die weite Welt des Jazz erforschend, im Quartett mit Kompost 3 das genreübergreifende Klangexperiment zur hohe Kunst erhebend, oder als Mitbegründer des Vorarlberger Jazzorchesters den experimentellen Bigband Sound zur neuen Vielfalt treibend, das primäre Ziel des Trompeters ist es, in welchem Kontext auch immer, sich des Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen. Martin Eberle agiert als eine Art Freigeist, auf den vor allem das Unkonventionelle und Ungewöhnliche einen große Anziehungskraft ausüben. So verbinden sich in seiner Klangsprache genauso Elemente des traditionellen Jazz, wie auch solche der vielen freien experimentellen Spielformen. Auch scheut der  31-Jährige nie davor zurück, seine Fühler hin zur Elektronik oder Popmusik auszustrecken.

Es ist vor allem diese unnachahmliche Leichtfüßigkeit, mit der Martin Eberle all das scheinbar Entgegengesetzte in Einklang zu bringen versteht, die ihn als einen echten Könner der Disziplin „Crossover“ auszeichnet. Man weiß bei ihm nie wirklich was als nächstes kommt, welche musikalische Richtung er wie und wann einzuschlagen gedenkt. Und genau dieser Umstand macht ihn auch zu einem der interessantesten und gefragtesten Exponenten der heimischen Jazzszene.

Zu erfahren gibt es also noch viel von diesem außergewöhnlich vielseitigen und facettenreichen Musiker. Auf jeden Fall kommt man als Liebhaber der jazzigen Klänge nicht daran vorbei, sich einmal intensiv mit dem Vorarlberger auseinanderzusetzen. (mt)

http://martineberle.wordpress.com/
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