JAZZODROM – „Another World“

Ja, Jazz kann auch einmal tanzbar und überaus zugänglich klingen. Zumindest kann man zu dem Schluss kommen, hört man sich durch „Another World“, das neue Album des oberösterreichischen Fünfers JAZZODROM.

Der Titel des Albums ist in diesem Fall in der Tat Programm. Es ist nämlich eine andere musikalische Welt, in die das oberösterreichische Quintett Jazzodrom seine Hörerschaft entführt. So entspannt, lässig und tanzbar klingt Jazzmusik nämlich nicht alle Tage. Andreas See (Saxofon), Gerd Rahstorfer (Trompete, Flügelhorn), Helmar Hill (Piano, Keyboards), Martin Wöss (Piano, Keyboards), Christian Wendt (Bass) und Alex Pohn (Schlagzeug) zeigen – wie auch schon auf ihren vorangegangenen hochgelobten Veröffentlichungen –, dass man instrumental durchaus auf höchstem und anspruchsvollem Niveau agieren kann, ohne dabei gleich ins Verkopfte und Sperrige abzugleiten. Jazzodrom zelebriert den musikalischen Flow in Reinkultur und spielt sich mit einer Unbeschwertheit durch die Nummern, dass es eine echte Freude ist.

Melodienläufe, die sich in den Gehörgängen festsetzen

Die Musik der fünfköpfigen Truppe – die auf diesem Album von einer Reihe herausragender GastmusikerInnen unterstützt wurde – folgt einem sehr vielschichtigen, abwechslungsreichen und mit Soul und Funk angereicherten Hard-Bop-Jazzsound. Sprich, an Melodieläufen und Harmonien, die sich sofort in den Gehörgängen einnisten und gute Laune machen, mangelt es auf „Another World“ in keiner Sekunde. Hinzu kommt auch in warmen Farben gehaltene, gediegene Grundklang, in den das Album von Jazzodrom eingehüllt ist und der der Musik zusätzlich einen gefühlvollen, eleganten Anstrich verpasst. Worauf sich Andreas See und seine Kollegen darüber hinaus ganz exzellent verstehen, ist, ihren durchaus anspruchsvollen Kompositionen Dynamik, Geradlinigkeit und zugleich viel, viel Gefühl zu verleihen.

„Another World“ ist ein Album geworden, das ein mitreißendes und erfrischend anderes musikalisches Erlebnis garantiert. Die Nummern von Jazzodrom zünden von der ersten Sekunde an und laden einfach zum Genießen ein. Ein Stück Musik, an dem mit Sicherheit nicht nur ausgewiesene JazzliebhaberInnen ihre Freude haben dürften.

Michael Ternai

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