Dieser Tage fand der Startschuss der inzwischen 19. Auflage des Wiener Jazzfests statt. Und einmal mehr ist auch das Porgy & Bess Teil dieser über die Österreichischen Grenzen hinaus bekannten Veranstaltung. Vor allem bietet das Jazzlokal immer auch Platz für die heimischen Größen. So werden dieses Mal Wolfgang Muthspiel, Oskar Aichinger & EKG, Hannes Löschel und Georg Breinschmid mit ihren Projekten zu sehen bzw. zu hören sein.
Ein Wiener Jazzfest ohne das Porgy & Bess ist eigentlich nicht vorstellbar. Der wohl wichtigste Jazzclub Österreichs bildet das Zentrum der heimischen Szene und bietet die Bühne nicht nur für renommierte MusikerInnen und Ensembles, sondern auch für die jungen aufstrebenden Talente. Mit Wolfgang Muthspiel, Oskar Aichinger, Hannes Löschel und Georg Breinschmid präsentiert das Porgy & Bess im Rahmen des diesjährigen Jazzfests vier der wichtigsten Vertreter des Österreichischen Jazzbiotops, die es auch im internationalen Rahmen geschafft haben, sich einen Namen zu machen.
Den Anfang macht Wolfgang Muthspiel am 2. Juni mit seinem Soloprogramm. Der 1965 im steirischen Judenburg geborene Gitarrist zählt zu den wandlungsfähigsten Erscheinungen der hiesigen Szene. Muthspiels Motto lautet stets, nur diese Dinge zu tun, die ihm selber auch Spaß machen. Es war von Anfang vor allem an seine immense Vielseitigkeit, welche das Publikum wie auch die Kritiker gleichermaßen zu Lobeshymnen veranlassten. 2003 wurde Wolfgang Muthspiel zum “European Jazzmusician of the Year” gewählt und stieg damit in die Liga der gefragtesten Jazz-Gitarristen auf. Aber nicht nur als Musiker ist Muthspiel erfolgreich unterwegs. Mit “Material Records” gründete er sein eigenes Label, unter dem vor allem junge und noch unbekannte KünstlerInnen gefördert werden.
Einen Tag später steht Oskar Aichinger mit seinem Quartett EKG auf der Bühne des Porgy & Bess. Vorzustellen braucht man Aichinger eigentlich nicht mehr wirklich, dafür ist er mit seinen unzähligen Projekten schon lange mit von der Partie. Der Pianist fühlt sich im Avantgarde Jazz genauso wohl wie im Wienerlied. Und genau das macht ihn aus. Das Quartett “EKG” ist nur ein weiterer Beleg seines musikalischen Könnens. Gemeinsam mit Susanna Heilmayr, Burkhard Stangl und Achim Tang bietet der Pianist dem Publikum “herzergreifende Melodien aus eigener und fremder Feder”.
Am 4. Juli ist Hannes Löschel an der Reihe. Das musikalische Klangspektrum, welches der Pianist abzudecken vermag, ist enorm breit gefächert und spiegelt eine ungemein stilistische Vielfalt wider. So bewegt sich der Pianist ständig im Spannungsfeld zwischen improvisierter und komponierter, zwischen akustischer und elektronischer, zwischen mittelalterlicher und zeitgenössischer sowie zwischen Wiener und internationaler Musik.
Den Reigen österreichischer Acts im Porgy beschließt am 7. Juli mit Georg Breinschmid einer der versiertesten Musiker des Landes. In Sachen Virtuosität und Vielseitigkeit steht der Bassist seinen Kollegen natürlich um nichts nach. Anfangs in noch in der klassischen Musik beheimatet, zog es ihn mit der Zeit immer deutlicher in Richtung Jazz. Er verließ seine “Arbeitgeber” die Wiener Philharmoniker und startete seine eigenen Projekte. In seiner Musik geht Georg Breinschmid äußerst facettenreich an die Sache heran und beweist ein ungemein ausgeprägtes Verständnis für unterschiedlichste Genres, die er mit Freude miteinander ein Einklang zu bringen versucht. (mt)