Jazzfest Wien 2010

Die 20. Auflage des Jazzfests Wien bietet einmal mehr Musik vom Allerfeinsten. Das Aufgebot internationaler Stars kann sich mehr als sehen lassen. So werden vom 30. Mai bis zum 9. Juli zahlreiche renommierte Größen wie etwa Jamie Cullum, Bobby McFerrin, Gilles Peterson & Roberto Fonseca, Al Green, Air oder der fünffache Grammy-Gewinner Jeff Beck zu bewundern sein. Aber auch VertreterInnen der heimischen Szene wird wie gewohnt genügend Platz eingeräumt.

Wie schon in den vergangenen Jahren ist es den Veranstaltern auch heuer gelungen, ein unglaublich hochkarätiges Programm auf die Beine zu stellen. Wobei auch diesmal darauf geachtet wurde, den Jazzbegriff nicht allzu eng zu fassen. Daher finden sich auch zahlreiche Namen aus den Bereichen Pop, Black Music und Soul Platz im Line-Up wieder. Alles in allem präsentiert das Jazzfest Wien ein sehr ausgewogenes und an Höhepunkten nicht gerade armes Programm, an dem Musikliebhaber mit Sicherheit großen Gefallen finden werden.

Schon das Eröffnungskonzert von Jamie Cullum im Austria Center setzt den ersten großen Höhepunkt des diesjährigen Festivals. Die bewusste Öffnung anderen Stilen gegenüber spiegelt sich im Auftritt des französischen Electro-Duos Air am 3. Juli in der Wiener Staatsoper wider. Fast schon eine Art Stammgast ist Bobby McFerrin, der diesmal im Konzerthaus am 2. Juli gemeinsam mit einem 29-köpfigen Chor sein Programm “Vocabularies” zur Aufführung bringt. Mit Spannung erwartet wird auch das  All-Star-“Imagine Project” der Jazzlegende Herbie Hancock in der Wiener Staatoper am 5. Juli. Nur einen Tag darauf ist im gleichen Haus mit dem fünffachen Grammy-Preisträger Jeff Beck der nächste Weltstar des Jazz zu sehen. Freuen darf man sich auch auf Al Green, der nach fünfzehn Jahren wieder einmal in Wien zu Gast ist. Ein Fixpunkt des diesjährigen Festivals sind auch die Open Air Abende bei der Fernwärme in Spittelau. Mit Al Jarreau, N’Dambi und Dorretta Carter werden auch dort drei echte Weltstars zugegen sein. Die Aufzählung ließe sich noch beliebig fortsetzen.

Besonders der hohe Anteil an heimischen Beiträgen, insgesamt werden 24 Ensembles aus Österreich zu sehen sein, ist höchst erfreulich. Und ganz noch dem Motto der stilistischen Vielfalt des Jazzfests präsentiert sich auch die heimische Phalanx an MusikerInnen. So wird unter anderem mit Max Nagl am 30. Juni einer der bedeutendsten Vertreter der heimischen Jazzszeneim im Trio im Miles Smiles ein Gastspiel geben. Gleich zwei Abende (2. und 3. Juli) sind dem Ausnahmegitarristen Karl Ratzer im Porgy & Bess gewidmet. Natürlich darf auch bei einem solch bedeutenden Festival auch Wolfgang Muthspiel nicht fehlen, der im Arkadenhof des Rathauses am 8. Juli gemeinsam mit Slava Grigoryan und Ralph Towner ein außergewöhnliches Gitarrentrio bilden wird. Aber auch VertreterInnen der jungen heimischen Singer/Songwriter Szene bekommen die Gelegenheit, sich der großen Öffentlichkeit zu präsentieren. So etwa wird mit Irmie Vesselsky, die im vergangenen Jahr mit ihrem Debütalbum großes Aufsehen erregen konnte, am 30. Juni eine der großen Hoffnungen der österreichischen Musikszene auf der Summerstage zu sehen sein.

Es ist dem Festival-Leiter Fritz Thom und seinem Team also wieder einmal gelungen, durch den Mix aus internationalen und heimischen Musiker/Innen, dem Wiener Publikum ein Festival zu bieten, welches mit einer großen Breite und hohen Qualität besticht und wohl allen Ansprüchen gerecht werden sollte. (mt)

 

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