Die 18. Auflage des Jazzfests Wien bietet einmal mehr Musik vom Allerfeinsten. Das Aufgebot internationaler Stars kann sich mehr als sehen lassen. So werden etwa Größen wie Lou Reed, Bobby McFerrin, Thomas Quasthoff, Sinead O`Connor auf Caetano Veloso zu bewundern sein. Aber auch der heimischen Szene wird in diesem Jahr genügend Platz eingeräumt. So wird etwa die Jazzwerkstatt Wien erstmals vertreten sein.
Wie schon in den vergangenen Jahren ist es den Veranstaltern abermals gelungen, ein unglaublich hochkarätiges Programm auf die Beine zu stellen. Wobei aber darauf geachtet wurde, den Jazzbegriff nicht allzu eng zu fassen. Daher finden sich auch zahlreiche Namen aus den Bereichen Pop, Black Music und Soul Platz im Line Up wieder. Alles in allem ist eine ausgewogene Mischung aus internationalen Stars und aufstrebenden Talenten herausgekommen, die nicht gerade arm an Höhepunkten ist. So wird mit Lou Reed, einer der wohl bedeutendsten Musiker der Rockgeschichte im Wien zu Gast sein. Gemeinsam mit seiner Band, einem 14-köpfigen Gospelchor und einem 8-köpfigen Streichensemble bringt er im Gasometer sein Megaprojekt “Berlin” zur Aufführung. Nicht minder spektakulär, die zwei Konzertabende des amerikanischen Klaviervirtuosen, Stimmakrobaten und Dirigenten Bobby McFerrin in der Wiener Staatsoper. Der Amerikaner wird gemeinsam mit speziellen Gästen, wie etwa dem klassischen Sänger Thomas Quasthoff für unvergessliche Stunden sorgen. Ihre Premiere in Wien feiert die irische Poplegende Sinead O’Connor, die mit der nicht weniger bekannten Helen Schneider konzertieren wird. Generell wurden in diesem Jahr drei Schwerpunkte gesetzt: Weltmusik, starke Frauen und Soul & Funk. Unter diesen Aspekt fällt auch der Programmpunkt “50 Jahre Bossa Nova”, bei dem Caetano Veloso, der Veteran des Tropicalismo, zum ersten Mal überhaupt in Wien zu Gast sein wird.Besonders erfreulich ist auch der hohe Anteil an heimischen MusikerInnen und Ensembles, die im Rahmen dieses Festivals zu hören bzw. zu sehen sein werden. Ein Beweis, dass auch hierzulande eine breite Schar an talentierten MusikerInnen am Werken ist. Freuen darf sich das Wiener Publikum auf Konzerte von Agnes Milewski, Wolfgang Muthspiel & Dhafer Youssef, Madita, Tini Trampler & die Dreckige Combo oder Celia Mara. Erstmals wird auch die Wiener Jazzwerkstatt vertreten sein. An vier aneinanderfolgenden Tagen erhält der Verein die Möglichkeit, sich im Wiener Bank Austria Kunstforum dem Jazzpublikum zu präsentieren. Weiterer Höhepunkt aus heimischer Sicht ist die Cracked Anegg Label Night im Arkadenhof. Mit dabei sind unter anderem Angela Tröndle & Mosaik, Drechsler sowie Saxophonist Herwig Gradischnig.
Es ist den Veranstaltern also wieder einmal gelungen, durch den Mix aus internationalen und heimischen Musiker/Innen, dem Wiener Publikum ein Festival zu bieten, welches mit einer großen Breite und hohen Qualität besticht und wohl allen Ansprüchen gerecht werden sollte.
Michael Ternai
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Jazzfest Wien