JAZZ & THE CITY Festival 2018

In einer Zeit, in der uns der Mut zum Abenteuer abhanden zu gekommen scheint, in der man sich von Trip Advisor sagen lässt, wohin man reisen mag, der Wetter-App mehr vertraut als der Nase im Wind, in der man Partner nach Filtern auf Portalen sucht und Spotify uns sagt, welche Songs unbedingt in die eigene Playlist gehören, lädt das JAZZ & THE CITY Festival (17.-21. Oktober) ein, seine Filterblasen zu verlassen und sich treiben zu lassen. Wer hier jedoch minutiös plant, hat schon verloren. Und genau das hat System! „Let´s get lost“ ist das Thema der 19. Ausgabe von diesem Festival für Jazz, World & Electronic Music.

100 Konzerte an über 40 Orten, alle bei freiem Eintritt? Die Salzburger Altstadt zeigt sich an diesen fünf Tagen von einer ganz besonderen Seite: mit einer Vielfalt, die man hinter der malerischen Kulisse entlang der Salzach kaum vermuten mag. Alte Werkstätten mitten in der Getreidegasse, Partykeller unter barocken Kirchen, das Salzburger Landestheater, die Universität Mozarteum neben dem kultigen Gitarrenladen, das Künstlerhaus mit offenen Ateliers, Gasthäuser und Hotels. Und diese Orte werden neu gestaltet von über 200 MusikerInnen aus aller Welt, für ein paar Tage vereint in dieser Kulisse und mit vielen künstlerischen Freiraumen. Neben festen Programmpunkten gibt es eine Reihe „Blind Dates“ – Konzerte, bei denen oft bis kurz vor Beginn noch nicht feststeht, wer spielen wird. Die Künstler können sich auf dem Festival spontan verabreden und diese Begegnung vor dem Publikum erproben. Und dabei werden die unterschiedlichen Raume mit ihren akustischen Herausforderungen oft zum dritten Mitspieler. Idealerweise gehören Entdeckungen bei Festivals einfach dazu – bei diesem Festival wird das programmatisch auf die Spitze getrieben. Keine Genrebuhnen und keine Kategorien, kein Leitfaden nach der Devise: „Wem dies gefallt, dem gefallt auch das.“

Instinkt, Neugierde, Spontanität und ein offenes Herz für unerwartete Begegnungen mit Musik, guten Leuten und guten Orten sind die Ingredienzien für ein Festival, dass man nicht so schnell vergisst!

Weltmusikalische sowie Ortsverbundene Klange und barocker Orgelsound sind bei diesem Festival neben der improvisierten Musik ebenso zuhause wie DJ Sets bis in die späte Nacht, Stadtrundgange mit Musik als auch Konzerte in zeitgenössischen Kunstausstellungen.

Auch das Finale, am Sonntagmittag im Mirabellgarten, ist eine Hommage an die Schönheit der Improvisation und an die Lust sich verzaubern zu lassen. Intendantin Tina Heine: „Den Abschluss gestalten die Musiker selbst, sie haben im Lauf der Woche Zeit sich zu überlegen – und gemeinsam zu entwickeln – wo und wann wer spielen wird. Ich halte mich raus, werde mich dann treiben lassen und lade alle Festival-Besucher ein, es mir gleich zu tun.“

Und wer dann doch nicht so gut auf seine Applikationen und digitale Navigation verzichten mag, dem sei die Jazz & The City Festival-App ans Herz gelegt. Sie ist ein guter Wegbegleiter durch den Musik- Lustgarten ‚Salzburger Altstadt‘.

Line-up

Donny McCaslin | Trondheim Jazz Orchestra | Alabaster dePlume |Papanosh | Miller´s Tale | Naissam Jalal |Pablo Held Trio feat. Ralph Towner | Hearth | Apres Nous Le Deluge| Black Flower | Fellow Creatures | Volker Gotze| Leila Martial| Anne Paceo | Month Of Sundays | Markus Stockhausen & Florian Weber | Phronesis | Jeff Taylor | Kompost 3 | Thomas der Pourquery Supersonic | Werkha | Yellow Bird | Lukas Kranzelbinder & Gregory Dargent | Mozarteum Marching Band | Tamar Halperin |Kit Downes | Almuth Kuhne | Lucia Cadotsch | Makiko Hirabayashi Trio | Edi Nulz |The Great Harry Hillman | Streifenjunko | Edward Perraud Synaesthetic Trip | Tobias Ott & Ramesh Shotam | Sofia Jernberg | Marilyn Mazur Spirit Cave |Ian Shaw & Liane Carroll |Ed Motta | Libertango | Golnar & Mahan | Herve Samb | NES | Pascal Schumacher | Alfred Vogel | Exit Universe | Makaya McCraven & Ben LaMar Gay | u.a.

 

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