Ja, Panik zählen ohne Zweifel zu den großen Aufsteigern der österreichischen Popszene der letzten Jahre. Drei herausragende Alben, wie auch das im letzten Jahr erschienene „DMD KIU LIDT“, haben die inzwischen in Berlin ansässige Band auch außerhalb der heimischen Grenzen bekannt werden lassen. Was der Fünfer bietet ist Indierock der eigenwilligeren und höchst eigenständigen Sorte.
Stilistisch so richtig einordenbar waren Ja, Panik noch nie wirklich. Und um irgendwelche Erwartungshaltungen gekümmert haben sich Andreas Spechtl und seine Kollegen sowieso nie. Die fünf heute in Berlin lebenden Burgenländer verfolgen seit je her ihren ganz eigenen und höchst eigenständigen Weg, der nur im weitesten Sinne mit dem Etikett Indierock versehen werden kann. Dafür agiert die Band einfach zu sehr abseits jeglicher bekannter Konventionen. Die instrumentale Besetzung lässt zwar auf eine waschechte Rockband schließen, die Art und Weise jedoch wie der Fünfer es versteht, die Ideen in einen ganz eigenen, zwischen den Polen Rock, Punk und Pop pendelnden Sound zu verarbeiten, liegt deutlich abseits des Herkömmlichen.
Das im vergangenen Jahr erschienene und von Moses Schneider (Tocotronic, Beatsteaks) produzierte dritte Album „DMD KIU LIDT“, ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass in Sachen Popularmusik noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist, dass es für eine Band immer noch möglich ist, ohne Konzessionen zu machen ein hohes Maß an Eigenständigkeit zu bewahren. Zu verdanken ist dies auch Mann hinter dem Mikro. In starker Anlehnung an die alte “Hamburger Schule” werden nicht einfach nur Geschichten erzählt, vielmehr wird die Sprache auf eine ungemein poetische und tiefsinnige Art verdichtet. Andreas Spechtl entwirft in seinen Texten eine ganz eigene Klangsprache. Eine, in welcher englischsprachige Textfragmente eine aberwitzige Mixtur mit der deutschen Sprache eingehen. Was wiederum viel Raum für Interpretationen bietet. (mt)
Foto Ja, Panik: Christoph Voy