Irradiation feat. Mieze Medusa und Kushima beim sound:frame Festival

Im Rahmen des sound:frame Festivals 2008 kommt es im Prechtlsaal der TU Wien am 2. Feber zum äußerst interessanten Aufeinandertreffen der beiden Kunstformen Musik und Visuals. Mit Irradiation und Mieze Medusa erarbeiteten zwei bekannte Größen der heimischen Musikszene ein gemeinsames Projekt mit dem Linzer Visualisten Stefan Kushima.

 Die mehrwöchige Veranstaltungsreihe, die heuer bereits zum zweiten mal über die Bühne geht, beleuchtet vor allem das Schaffen von VJs und Visualisten, deren Arbeit in einem Club oder diversen anderen Events häufig zu Unrecht in eine Art Nebenrolle gedrängt wird und im Schatten der umjubelten Djs oft verkannt wird. sound:frame versucht dieses Vorurteil ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen und den Visualismus als eine eigenständige und unabhängige Kunstform zu präsentieren. Den Beweis dafür, dass sich Musik und Visuals ohne weiteres perfekt ergänzen können, liefern Irridiation, Mieze Medusa und der Visuals-Experte Stefan Kushima.

 

Irradiation alias Patricia Enigl zählt bereits seit Jahren zu einem nicht mehr wegzudenkenden Fixpunkt der Wiener Elektronik-Szene. Im Laufe der Zeit ist es der Musikerin und Produzentin immer mehr gelungen, sich von althergebrachten Trademarks der Szene zu entfernen und ihren ureigenen Stil zu entwickeln, welcher eine sehr reduzierte und sehr tanzbare Version Elektronischer Musik darstellt. Auch dürfte vielen bekannt sein, dass sich Patricia Enigl schon seit Jahren für das Elektronikfestival “temp~” verantwortlich zeigt und ein gleichnamiges Elektroniklabel betreibt.

 

 

Die Rapperin und Slam-Poetry-Performerin Mieze Medusa muss man eigentlich nicht niemanden mehr groß vorstellen. Genauso wie ihre Kollegin Patricia Enigl ist auch die Siegerin des Protest Songcontests 2007 auf zahlreichen künstlerischen Baustellen tätig. Gemeinsam mit ihrem musikalischen Partner Tenderboy hat die Wienerin einen ganz eigenen Zugang zum HipHop gefunden, der sich im Stil erfreulicherweise deutlich vom Rest der heimischen Szene abhebt. Mieze Medusa erzählt ihre Geschichten, dank ihrer Sprachgewandtheit, auf eine sehr intelligente Art und Weise und belegt, dass es im HipHop inhaltlich nicht nur um Sex, Geld und fette Autos gehen muss.

 

Der Linzer Stefan Kushima arbeitet vorwiegend mit sehr reduzierten und großteils in schwarz/weißen gehaltenen Visuals, in deren Zentrum Gebärden, Tänze von einzelnen oder mehreren Figuren stehen. Man kann durchaus gespannt auf das Ergebnis dieser Dreierkonstellation sein.(mt)