Interview mit Pantskirt

“Wir machen Unter-Rock!” Raketa (Vocals), Satbomb (Bass) und Frau Prammer (Gitarre) von Pantskirt spielen druckvollen Rock. Mit wechselnder Begleitung am Schlagzeug sind sie “Pantskirt”, eine junge Wiener Band mit Lust auf mehr. Mit dem mica sprachen die drei doch recht unterschiedlichen Charaktere über Altersschwäche, liebevollen Feminismus, PJ Harvey und andere Seelenverwandte.  

Wo ist euer Schlagzeuger?
RA:
Derzeit in Glasgow. Er wird auch nur noch unsere nächsten zwei Gigs spielen, weil er nach Paris geht. Deshalb bauen wir gerade eine neue Schlagzeugerin auf. Sie kommt aus Hannover und dort ist sie auch gerade auf Urlaub. Deshalb konnte sie nicht mitkommen.
SB: Pauls Abgang kam sehr plötzlich. Er erfuhr in letzter Sekunde, dass er doch noch für ein halbes Jahr einen Studienplatz in Paris bekommt. Ebenso knapp haben dann wir davon erfahren.
RA: Gerade jetzt, wo wir endlich die CD fertig haben, wollen wir sie auch entsprechend promoten. Da ist es enorm wichtig präsent zu sein. Umso wichtiger ist es aber auch, jemanden zu haben, der unseren Plan mitlebt. Genau aus diesem Grund entschlossen wir uns dazu, ohne ihn weiter zu machen.
SB: In einer Band, die etwas erreichen will, muss man die restlichen Bandmitglieder einfach früh genug über solche andere Vorhaben informieren.
FP: Ein, zwei Monate Abwesenheit wären nicht so schlimm gewesen, aber ein halbes Jahr…
RA: Es war allen klar, dass wir mit der neuen CD Vollgas geben wollen. In einem solchen Moment vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, ist nicht OK. Was wir brauchen ist Zuverlässigkeit. Mittlerweile lernen wir Schlagzeugerin Nummer sechs an. Seit 2001 mussten wir jedes Jahr einen neuen Schlagzeuger suchen, was unser Fortkommen als Band immer wieder extrem verzögert hat. Eine der besten Schlagzeugerinnen haben wir an “She Says” bzw. an Emi verloren. Ein anderer hat aus Altersschwäche aufgegeben.

Im Ernst?
Das ist schon eine Frage der Prioritätensetzung. Mit einer Band bist du an Konzerttagen von Mittag bis weit nach Mitternacht beschäftigt. Das geht an die Substanz. Entweder man hat die Kraft oder man hat sie nicht. Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Prioritäten. Das liegt wohl in der Natur der Sache.

Wie lässt sich überhaupt das Vorhaben Band mit euren Berufen vereinbaren? Oder anders gefragt: Was macht ihr im bürgerlichen Leben?
FP: Ich arbeite bei H&M
SB: Ich studiere Jus in der Endphase. Wenn man wirklich will, geht das schon.
RA: Ich wurde vor drei Monaten am Bein operiert, war jetzt über ein halbes Jahr lang arbeistlos und habe mir fürs Musikmachen Zeit genommen. Mittlerweile habe ich mit Koschka eine zweite Band und neuerdings singe ich auch bei K-Punkt, einer deutschsprachigen Punk-Band. Zunächst war das nur ein Gastauftritt, einstweilen planen wir aber auch schon darüber hinaus. Vielleicht kommt es auch zu einer gemeinsamen Tournee. Meine größte Liebe ist die Musik. Meine ganze Kraft ist dort. Früher arbeitete ich als Kellnerin. Wenn man sich wie ich voll auf die Musik konzentrieren will, funktioniert das aber nicht. Derzeit suche ich nach einem Vormittags-Job, weil ich Nachmittag und Abend einfach zum Musikmachen brauche.

Den Namen Koschka höre ich zum ersten Mal.
RA: Koschka macht eigentlich Singer-Songwriter-Stuff, in den elektronische Beats integriert werden.

Aber Pantskirt ist die Mutter aller Deiner Bands.
RA:
Eindeutig.

Gehen wir zum aktuellen Album.
FP: Unser Album enthält sieben Songs, die sich die letzten drei, vier jahre angesammelt haben, inklusive einem Remix.

Handelt es sich dabei um euer Debut?
RA: Nicht wirklich. Vorher haben wir nur alles selbst produziert. Insgesamt haben wir schon einige fertige Demo-CDs in der Schublade. Das müssten 40, wenn nicht mehr Titel sein. Wir produzieren am laufenden Band. Die aktuelle Platte haben wir bei Edelbrand, einem Künstlerkollektiv, aufgenommen.
SB: In nur zwei Tagen: ein Tag fürs Aufnehmen, der zweite zum Mischen

Wieso so schnell? Eine Frage des Geldes?
RA: Klar. War es und ist es noch, da zwei von uns studieren und wir mit unserer Musik auch nicht die große Kohle machen.

Eure Schlagzeugerin stieg aus, weil ihr einen Major-Vertrag offeriert wurde. Sehr ihr euch dem gegenüber als Indie-Band oder ist euch eine solche Klassifizierung unwichtig?
RA: Also ich habe grundsätzlich ein Problem mit solchen Schubladen
SB: Wir wollen unsere Autonomie wahren, das ist das Wichtigste. Wenn jemand Babl sagt, sie solle doch auf der Bühne mehr herumspringen soll oder sich femininer bewegen, was schon einmal passiert ist, dann ignorieren wir das einfach.
RA: Ich bekam ein E-Mail von einem Produzenten, der uns schrieb, ich sollte meine Schritte besser einstudieren. Das war zu der Zeit, als ich aufgrund der Operation kaum stehen konnte.
FP: Dabei kann es schon auch vorkommen, dass sie schreiend am Bode liegt.

Wir würdet ihr eure Musik genre-technisch bezeichnen?
SB: Wir machen Unter-Rock.Da wären wir beim Thema. Wie wichtig ist euch Feminismus?
SB: Das ist eine Frage, wie wir uns nach außen definieren. Ob als feministische Frauenband oder nicht. Ich sehe das schon so, die anderen beiden nicht unbedingt.
FP: Wir anderen wollen unsere feministische Ausrichtung nicht so betonen, weil wir nicht in die Ecke gedrängt werden wollen.
RA: Mich stört diese Ghettoisierung.
SB: Der gleichen Meinung bin ich ja auch. Man darf einfach nicht zulassen, dass die Musik in den Hintergrund gedrängt wird. Pantskirt ist gesellschaftskritisch und selbstbestimmt. Wir sind für absolute Gleichberechtigung in allen Bereichen: geschlechtermäßig, fremdenpolitisch und so weiter…
RA: Sich von vorneherein als feministische Frauenband zu deklarieren, nimmt einem die Chance, das eigene Spektrum zu erweitern, da sich viele Leute abschrecken lassen. Wir aber wollen mehr als die Leute abschrecken. Du kannst mit der selben Botschaft ungleich mehr Leute erreichen, wenn du die Texte einfach in den Raum stellst und nicht vorab definierst.
FP: Wenn wir als feministisch bezeichnet werden, ist mir das recht. Aber es ist nicht der vordringliche Grund, weshalb wir Musik machen.

Apropos Ghettoisierung: Im Rahmen des Tonbandtests haben wir für einen Live-Abend einmal gemeinsam mit unserem Projektpartner Team fiber eine Frauenband gesucht. Nach vier erfolglosen Versuchen gaben wir schließlich auf. Woran liegt es, dass sich weibliche Musikschaffende ganz offenkundig schwerer dazu motivieren lassen, ihr Schaffen auf der Bühne zu präsentieren? Daran, dass sie vermuten, nicht als Musikerinnen, sondern als Frauen engagiert zu werden?
RA: Glaube ich gar nicht. Das hat viel mehr mit der Gesellschaftsstruktur von Musik zu tun. Männer können dadurch, dass sie über gute Netzwerke verfügen, sehr schnell nachhaltiges Selbstvertrauen erlangen. Im Ausland gibt es vielleicht ein paar Ikonen, die so wie Iggy Pop sein können, weil sie begriffen haben, dass es um die Musik und nicht um das Geschlecht geht. Aber das sind ein paar wenige in der ganzen Rockgeschichte. In Österreich hingegen ist die Rollenverteilung noch sehr wenig gestreut. In den Köpfen vieler Frauen kommt dieses Selbstverständnis noch nicht vor. Viele Frauen definieren sich auch eher über Pop als Rock. Ein weiteres Problem.
SB: Wenn man sich deutschsprachige Rock-Magazine anschaut, kommen doch eigentlich nur Männer oder Püppchen vor. Wirkliche, ernst zu nehmende Frauen sind unterrepräsentiert.

Was könnte man aus eurer Sicht dagegen tun?
RA:
Das nächste Mal, wenn ihr ein Fest macht, uns buchen.

Im Rahmen des vom mica veranstalteten Symposiums “Schreiben über Pop” ließen Uwe Viehmann (Herausgeber Spex) und Thomas Venker (Herausgeber Intro) durchklingen, dass ihnen sehr wohl bewusst ist, wie sehr ihre Magazine auf männliche Leser zwischen 18 und 25 zugeschnitten sind. Aus ihrer Sicht lasse sich dagegen aber herzlich wenig tun, weil das Musikangebot einfach so ist wie es ist.
SB:
Das glaube ich eben gerade nicht. Wenn man wirklich will, dann lässt sich das schon ändern.
RA: Man muss nur ganz unten anfangen. Alles was den jungen Leuten heute suggeriert wird, ist Konsum. Die Wahrheit ist doch, dass sich die Masse aus purer Bequemlichkeit mit etwas Vorgekautem und beim Frauenbild eben sehr Behübschten befriedigen lässt.
FP: Viele Frauen lernen in der Schule Gitarre und Klavier und verlieren spätestens mit fünfzehn die Lust und hören auf. Das wars dann. Bei den Männern halten ungleich mehr Musiker durch. Weshalb? Ganz einfach: Weil sie besser vernetzt sind, vergleichsweise viel früher viel mehr Mitspielgelegenheiten vorfinden etc. etc. Viele Männer machen auch einfach Musik, um Frauen zu bekommen, was eine nicht zu unterschätzende Antriebsfeder sein kann und umgekehrt völlig wegfällt, denn ich zumindest kenne keine Frau, die Musik macht, um an Typen ran zu kommen.

Offenbar ist es sehr schwierig, in einem bestimmten Segment Gleichgesinnte zu finden. Sonst wärt ihr ja auch nicht bei der mittlerweile sechsten Schlagzeugerin angelangt. Wie habt ihr euch gefunden. War das ein ähnlich mühsamer Prozess?
FP:
Eigentlich gar nicht. Ich habe damals eine zweite Person gesucht, mit der ich Musik machen kann. Und da sprach ich Babl, die damals auch bei H&M arbeitete, einfach einmal an.

Pantskirt ist sozusagen bei H&M geboren?
FP:
So könnte man es auch nennen.

Schon der Name “Pantskirt” deutet an, dass es euch erkennbar auch um die Umkehrung des rockistischen Role-Models geht.
SB: Genau.
RA: Für mich ist unser Vorhaben als Band dann geglückt, wenn ich irgendwann einmal mit freiem Oberkörper auf der Bühne stehen kann und das genauso akzeptiert wird wie bei einem Mann – und zwar ohne dagegen, sondern dafür diskutiert zu haben

Wie genau meinst Du das?
FP: Das mit dem “Ausziehen” hatten wir ja auch schon einmal.
RA: Und da haben wir einfach weiter gespielt. Den Betreffenden hab ich übers Mikro dazu aufgefordert, dass er, wenn er nackte Haut sehen will, doch zu mir auf die Bühne rauf kommen soll. Er traute sich dann aber eh nicht, sondern kam nach dem Konzert und meinte, dass er´s jetzt kapiert hätte. Und das ging ohne Waffen, nur mit Liebe.

Mit der Sexualität lässt sich ja auch auf ganz unterschiedliche Weisen spielen…
FP:Wenn sich Babl, das Shirt runter reißt, dann weil ihr heiß ist. Da istnichts Kalkuliertes dabei wie bei einer Britney Spears odervergleichbaren Pop-Girlies.
RA: Das ist nichtunsere Welt, wir haben unsere eigene. Aber auch Peaches zum Beispielist nicht so meines. Für mich ist diese Art von Sexualität zu aggressiv.
SB: Mir gefällt sie.
RA: Für mich ist das ähnlich aggressiv wie bei Männern.
SB: Aggression ist ja auch eine Form von Energie. Wieso bitte soll sie das nicht machen dürfen? Bei Männern ist das ja auch OK.
RA: Mir ist es einfach zu einseitig und aufgesetzt.
SB: Es gibt ja auch noch Cobra Killer und Chicks On Speed.

Moment,das sind aber doch recht unterschiedliche Dinge, von denen wir hiersprechen. Chicks on Speed etwa erinnern mich immer ein bisschen anDesperate Housewifes. Live ist es musikalisch noch unerträglicher alsauf Platte. Was ich damit sagen will ist, dass es schon auch Acts gibt,die nicht nur diesen gewissen Trashfaktor haben, sondern darüber hinausauch noch gute Musik machen.
RA: Das sehe ich genauso.

Was würdet ihr Politikern sagen, die behaupten, die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau wäre längst hergestellt?
RA:Ich könnte ihnen hundert Beispiele nennen, in denen es nicht der Fallist. Wenn du für einen Live-Auftritt weniger Geld bekommst, nur weildeine Band aus Frauen besteht. Wenn du bei einem Job zwei Drittel vondem bekommst, was dein männlicher Kollege verdient, der noch dazuschlechter qualifiziert und kürzer beim Unternehmen ist als du selbst.

Seit ihr denn innerhalb der Band gleichberechtigt?
SB: Wir sind alle gleich viel wert und haben alle gleich viel Recht mitzumachen.
FP: Kein Kommentar.
(alle lachen)

Ihr habt am Tonbandtest teilgenommen. Hat euch die Teilnahme etwas gebracht?
RA:Unbedingt. Wir wollten ehrliches Feedback und haben ehrliches Feedbackbekommen. Die Teilnahme bringt uns auch jetzt noch was, weil wir dieunterschiedlichen Statements für unsere Pressemappe weiter verwenden.
FP: Einen so leichten Zugang zu den Entscheidungsträgern würde ich mir öfter wünschen.
SB:Seither kündigt der Falter jedes unserer Konzerte an. Und das TeamFiber, das und viel Präsentationsfläche im feministischen Bereichgeboten hat, haben wir überhaupt erst dadurch kennen gelernt.

Washaltet ihr von der feministischen Sichtweise, nicht über Bands zuberichten, bei denen sich die weibliche Beteiligung im Gesang erschöpft.
RA: Über “Wir sind Helden” würde Team Fiber wahrscheinlich nicht berichten.

Ist das nicht ein ungemein schmaler Grat?
RA: Das ist ja genau das Problem, das ich damit habe. Feminismus sollte nichts ausschließen.
SB:Aber es kann doch auch eine intelligente, autonome Frau vorne stehen,oder? PJ Harvey zum Beispiel. Über PJ Harvey würde sicher jedesfeministische Magazin berichten wollen.

Und wie beurteile ich, ob die Frontfrau Püppchen oder autonome Person ist?
RA: Intuitiv, rein intuitiv.

Zurückzum Indie-Major-Thema. Wenn jetzt eines der großen Labels anklopfen undeuch einen Vertrag anbieten würde. Würdet ihr den Major-Deal signen?
RA: Nur zu unseren Bedingungen

Also nein.
RA: Da müsste entsprechende Gesprächsbereitschaft bestehen. Manche Verträge sind einfach nicht lebenswert.

Diese Verträge lassen sich in aller Regel aber nur schwer bis gar nicht abändern.
SB: Dann eben nicht. Ich baue darauf, dass es auch andere Wege gibt. Für uns zählt Autonomie und Authentizität.
RA:Der Industrie mit ihrem ewigen Credo, dass das, was immer funktionierthat, auch immer weiter funktionieren soll, stehe ich sehr kritischgegenüber. Und genau darin, dass dadurch alles gleich klingt, liegtunsere Chance. Oder ganz generell die Chance für “andere” Musik.

Habt ihr ein Problem mit der häufig gelesenen Behauptung, ihr würdet wie PJ Harvey klingen?
RA: Ich liebe PJ Harvey.
FP: Das ist doch ein großes Kompliment.
SB:So ein Vergleich heißt ja auch nur, dass einzelne Komponenten unsererMusik an PJ Harvey erinnern und nicht, dass wir eine Kopie ihrer Musikseien. In Summe sind wir nämlich durchaus mehr als eine solche Kopie.
RA.Ein solcher Vergleich dient ja auch als Kaufanregung. Außerdem brauchenMenschen immer etwas, woran sie sich fest halten können. So lange dasein Vergleich mit PJ Harvey ist…
FP: Patti Smith kam ja auch des öfteren.
RA:Ich mag beide Frauen und das, wofür sie stehen. Aber noch toller wärees natürlich, würden die Journalisten zu unseren Konzerten kommen, unskennen lernen und dann etwas völlig Neues schreiben.

Und woher kommen die tatsächlichen Einflüsse?
SB: Ich höre viel orientalische Musik und Ojos de Brujo.
FP:Bei uns fließt sehr viel zusammen. Ich stehe nicht nur auf Slayer,sondern auch auf Eros Ramazzotti und Udo Jürgens. Aus all dem ergibtsich dann der “Unter-Rock.” Wenn es unsere Bassistin zuließe, würde ichab und an auch gerne mal eine gefühlvollere Nummer spielen.
RA: Ich liebe Iggy Pop, PJ Harvey und alle anderen intensiven Persönlichkeiten der Rockgeschichte.

Der Exzess als Ideal?
RA:Diese Leute sind für mich einfach greifbar. Ich schätze Menschen dieich anfassen kann, wenn ich deren Musik höre. Bei den Genannten hatteich, wenn ich sie live hörte, immer das Gefühl, jeden einzelnen Momentkönnte spontan alles Mögliche passieren. Und das, weil sie und ihreAuftritte nicht von irgendeinem Merchandising-Experten geplant wurden,sondern sie ihre Lieder und Texte selber schreiben, sich gleichermaßenselbst planen.

Selbst Robbie Williams strebt nach Authentizität und schreibt neuerdings auch selber Songs.
RA: Ich finde, er ist ein wirklich guter Entertainer

Wärees nicht auch äußerst oberflächlich, seine Musik einfach für schlechtzu befinden. Immerhin hatte er zumindest bis zum letzten Album mit GuyChambers einen wirklich guten Somngschreiber und überdies wohl auch einwirklich gutes Produzententeam hinter sich. Ob ich mit dem Gesamtbildklar komme, hat mit der Musik ja nicht mehr so viel zu tun.
RA: Das finde ich auch.

Begreift ihr euch und eure Musik als politisch?
RA: Ich lasse mich keiner österreichischen Partei zuordnen
SB: Unsere Texte sind gesellschaftskritisch. Außerdem ist niemand wirklich unpolitisch.

Inwiefern?
RA:Wer am öffentlichen Leben teilnimmt, kann nicht unpolitisch sein Außerman ist acht Jahre eingesperrt. Sobald man den öffentlichen Raumbetritt und präsent ist, beteiligt man sich ganz automatisch ampolitischen Leben. Und das sind wir zweifellos. Wir sind präsent.

Interview: Markus Deisenberger