Wie schnell die Zeit doch vergeht, merkt man spätestens dann, wenn wieder einmal das – mittlerweile zum Fixpunkt in der österreichischen Musiklandschaft gewordene -jährlich stattfindende Festival des Linzer Labels Interstellar Records ansteht. Am Freitag in Linz und Samstag in Innsbruck stehen insgesamt neun Bands und Künstler auf dem Festival-Programm.
Auf dem Spielplan der Kapu finden sich zuallererst alte und treue Label-Weggefährten – Analena. Nach einer längeren Pause steht die kroatische Band jetzt wieder einmal auf der Bühne, um Interstellar ein Geburtstagsständchen zu überbringen. Dieses wird natürlich wie gewohnt äußerst energetisch vorgetragen werden. Zudem hat die, mittlerweile zum Quartett geschrumpfte, Band eine neue Platte mit im Gepäck.
Gänzlich andere Töne schlägt schließlich der italienische Songwriter Bob Corn an, der letztjährigen Besuchern wohl bereits ein Begriff sein sollte. Bloß mit Gitarre und Stimme trägt der, an Bonnie Prince Billy erinnernde, Musiker Stücke über Liebe, Leid und anderweitigen Weltschmerz vor.
Unter dem Projekt-Namen Braaz.Tumido.BigBand stecken, wie schon zu vermuten war, einmal die Avantgarde-Jazz-Combo Braaz und dann das Noise-Rock-Duo Tumido. Alleine diese Konstellation lässt eine geballte Ladung experimentelle Musik erahnen, die wohl auch nicht so ganz leise über die Bühne gehen wird – nicht zuletzt aufgrund von zwei Schlagzeugen, die mit ziemlicher Sicherheit an diesem Abend ziemlich viel Prügel einstecken werden müssen.
Nach all dieser Gitarren-Dominanz wird schließlich Roeder die Bühne entern und mit einer wuchtigen Ladung Breakcore/Noise die altehrwürdigen Kapu-Gemäuer zum Beben bringen. Aufgeigen wird er zur Feier des Tages zudem mit neuem Material und, sofern alles gut geht, auch seine neue 7″-Veröffentlichung präsentieren.
Das Programm in Innsbruck bestreiten tags darauf Metalycee, die ja auch vor kurzem eine Platte mit Metal für das neue Jahrtausend auf Interstellar veröffentlicht haben. (Halb-)Elektronischer Heavy Metal. Gitarrensamples werden zu Lärmwänden aufgetürmt, Bass und Schlagzeug sorgen für den nötigen Drive, während Melita Jurisic mittels experimentellen Gesangs für Gänsehaut sorgt.
Nach diesem Ausflug in Metal-Gefilde, gibt es anschließend Dirty Soul Punk auf die Ohren, dargeboten von 100 Minutes Per Hour. Diese Band ist eine frische Formation rund um Mitglieder und Ex-Mitglieder von Bands wie Nitro Mahalia und United Movement, die sich irgendwo zwischen Alboth und Joy Division ihren ganz eigenen Weg durchs Genre-Dickicht bahnt.
Ebenfalls, wie tags zuvor schon in Linz, stehen Analena auch in Innsbruck auf der Bühne. Zur Abrundung gibt es schließlich in Linz noch Konservenmusik von DJ Loveboat und im Innsbrucker PMK von der Bug DJ-Line.
Ein umfangreiches Lineup also, das einen wunderbaren Querschnitt des Interstellar-Sounduniversums bietet und somit den Grundstein für ein gelungenes Musik-Wochenende legen sollte.(MM)
28.3. Kapu, Linz; 29.3. PMK, Innsbruck