INTERSTELLAR BUNGALOW – „Cargo“

Wie man aus der Einfachheit und mit wenigen Mitteln ein lässiges und vor allem auch sehr abwechslungsreiches Indiepop-Erlebnis zaubert, macht die Grazer Band INTERSTELLAR BUNGALOW auf ihrer eben erschienenen EP „Cargo“ vor.

Nun, eines lässt sich nach dem Durchhören der neuen Songs von Interstellar Bungalow auf jeden Fall sagen, der musikalische Perfektionismus findet definitiv woanders statt. Die Suche nach dem geschmeidigen Popklang, der sich auf angenehme Weise in den Gehörgängen einnistet, ist nicht das unbedingt primäre Ziel der Grazer Indierock-Band. Und das ist auch gut so, denn die Stärke der Songs der neuerdings zu einem Trio angewachsenen Truppe, bei dem alle drei Bandmitglieder gemeinsam für Songwriting, Recording und Mixing verantwortlich sind, liegt nämlich genau in deren Kantigkeit.

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Matteo Sattler, Thomas Hammer und die neu dazugestoßene Selina Galkam erzählen ihre Geschichten zumeist in den berühmten Akkorden, die garniert mit feinen und leicht melancholisch angehauchten Melodien und in einem erfrischend unglatten Sound eingebettet, ihren ganz eigenen Charme entwickeln. Die insgesamt fünf Nummern von Interstellar Bungalow schwingen in schönster 1990er Low-Fi-Indiepop-Manier, sie erklingen mal mehr, mal weniger verzerrt, an manchen Stellen ein wenig sanft und verträumt, an anderen etwas noisiger. Überhaupt lässt sich feststellen, dass „Cargo“ überraschend abwechslungsreich daherkommt. Dem Trio gelingt es nämlich wirklich, mit jedem Song einen anderen Akzent zu setzten, wodurch der Spannungsgehalt der EP durchgängig hoch bleibt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Interstellar Bungalow mit „Cargo“ auf jeden Fall, wie auch ein richtig starkes Stück Musik abliefern. Die Grazer Band knüpft nahtlos an ihr 2021er Debüt „Primer“ an und weiß einmal mehr mit Songs zu überzeugen, die ihre ganz eigene Stimmung entwickeln.  Wirklich fein.

Michael Ternai

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