Interdisziplinäres Online-Symposium “Aktualisierung oder Auslöschung? Die Kunst der Überschreibung”

Das Symposium befasst sich am 26. November und am 10. Dezember 2020 mit dem Spannungsfeld zwischen künstlerischem Werk, seiner Interpretation und Tradierung – und den damit verbundenen Praktiken der Fort-, Neu- und Weiterschreibung. Ausgangspunkte sind Elfriede Jelineks künstlerische Produktionstechniken und die Intertextualität in ihren Arbeiten.

Wie ist die spezifische Materialität von Kunstwerken in den verschiedenen Künsten – in Literatur, Musik, Theater, Oper, Tanz und bildender Kunst – zu fassen und zu beschreiben? Welche (intermedialen) Formen der Weiter- oder Überschreibung kommen bei der Analyse und Rezeption eines Werks zum Einsatz? Und welche Auswirkung haben gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf künstlerische Formgebungsverfahren und die Überlieferung von Kunstwerken? Diese Fragen werden in Form wissenschaftlicher, künstlerischer und künstlerisch-wissenschaftlicher Beiträge erörtert.

Das Symposium ist Teil des großangelegten Forschungsschwerpunkts „Notation und Aufführung“ des Interuniversitären Forschungsverbunds Elfriede Jelineks, in dem das Verhältnis zwischen Text und Werk, Text und Inszenierung bzw. Partitur und musikalischem Ereignis sowohl wissenschaftlich als auch künstlerisch diskutiert wird.

Das Symposium knüpft inhaltlich an die Ausstellung Beethoven bewegt im Kunsthistorischen Museum an sowie an die von Wien Modern im Kunsthistorischen Museum geplante Uraufführung von Georg Friedrich Haasʼ Komposition ceremony II, die nun um ein Jahr verschoben wurde.

Programm:

DONNERSTAG, 26.11.2020, 17.30 Uhr
Stream: https://www.ifvjelinek.at/

Lydia Goehr (Live auf Zoom): Beethoven: Rewriting, Rehearsing, and Rehearing
Response: Birgit Lodes

Andreas Zimmermann: Führung durch die Ausstellung Beethoven bewegt des Kunsthistorischen Museums

(De)konstruktion von Heroismus und Männlichkeit
Mit Rosemarie Brucher, Birgit Lodes, Christoph Reinprecht, Jorinde Voigt, Susana Zapke, moderiert von Rosa Eidelpes

Schichten und Schichtungen: Komponieren im audiovisuellen Raum
Mit Dirk DʼAse, Anke Charton, Sophie Reyer, Stefan Schmidl, Stefan Schweigert, moderiert von Susanne Teutsch

Die Spuren der Aufführung: Rückkoppelungseffekte zwischen Ereignis und Notation
Mit Georg Friedrich Haas, Händl Klaus, Julia Purgina, moderiert von Christian Schenkermayr

DONNERSTAG, 10.12.2020, 17.30 Uhr
Stream: https://www.ifvjelinek.at/

Evelyn Annuß: Fortschreibungen
Response: Silke Felber

Über-Setzungen. Zum Verhältnis von Text und Aneignung
Mit Klaus-Peter Kehr, Monika Meister, Nicolas Stemann, Melanie Unseld, moderiert von Andrea Heinz

Verkörperungen. Improvisation in Schauspiel und Tanz
Mit Andrea Amort, Karoline Exner, Stefan Krammer, Jolantha Seyfried, moderiert von Sabrina Weinzettl

Das ewig Gleiche oder immer Neues? Praktiken der Fort-, Weiter- und Überschreibung in Kunstinstitutionen
Mit Sabine Haag, Bernhard Günther, Walter Kobéra, Anne do Paço, Kay Voges, moderiert von Pia Janke

Konzeption und Organisation: Pia Janke, Rosa Eidelpes

Das Symposium ist jeweils für 24 Stunden als Stream zu sehen
https://www.ifvjelinek.at/

Veranstaltet vom Interuniversitären Forschungsverbund Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien und dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum.

Kooperationspartner*innen des Symposiums:

  • Kunsthistorisches Museum Wien
  • Neue Oper Wien
  • Schauspielhaus Zürich
  • Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
  • Volkstheater Wien
  • Wien Modern
  • Wiener Staatsballett

Kooperationspartner*innen des Projekts „Notation und Aufführung“:

  • Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Österreich
  • Institut für Elektronische Musik und Akustik, Kunstuniversität Graz, Österreich
  • Institut für Musikästhetik, Kunstuniversität Graz, Österreich
  • Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, Deutschland
  • Institut für Theater- und Medienwissenschaft, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Leuphana Universität Lüneburg, Deutschland
  • Lancaster Institute for the Contemporary Arts (LICA), Lancaster University, Großbritannien
  • Facultat de Filologia, Traducció i Comunicació, Universitat de València, València, Spanien
  • Neue Oper Wien, Österreich
  • Wien Modern, Österreich
  • Wiener Staatsoper, Österreich
  • DeutschesSchauSpielHausHamburg, Deutschland

Der Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek ist ein gemeinsames Zentrum der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK).
Dieses Zusammenwirken ist nicht nur ein innovatives Modell der Kooperation einer Wissenschafts- und einer Kunstuniversität, sondern ergibt sich auch konsequent aus Jelineks intermedialer Arbeitsweise und ihrer starken Affinität zur Musik, zum Theater, zum Musiktheater, zum Tanz und zum Film.
Anspruch des Interuniversitären Forschungsverbunds ist es, mit Expert*innen der Universität Wien und der MUK sowie in Zusammenarbeit mit internationalen Wissenschaftler*innen, Kunstinstitutionen und Künstler*innen Wissenschaft und Kunst miteinander zu vernetzen sowie neue Formen und Formate wissenschaftlich-künstlerischer Forschung zu entwickeln. Elfriede Jelinek und ihr Werk geben die Impulse für Schwerpunkte zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen und zu ästhetischen Fragen.

Link:
Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek