Initialzündung für Musik aus Österreich

WKÖ-Fachverband: “Bzzzz – die Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft” findet am 5. Mai 2023 in der Wirtschaftskammer Österreich statt.

„Wir laden herzlich zur “Bzzzz” – die Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft – am 5. Mai 2023 in die Wirtschaftskammer Österreich ein. Diese Business-Veranstaltung wird von den maßgeblichen österreichischen Institutionen im Bereich der Musikwirtschaft mitgetragen und ist eine längst fällige Initialzündung. Wir wollen, dass die Bzzzz als gelungener Schulterschluss für die gesamte Branche zu einem starken Impulsgeber für die zukünftige Ausrichtung der heimischen Musikwirtschaft wird“, so Georg Tomandl und Hannes Tschürtz vom Fachverband der Film- und Musikwirtschaft.

Musik stärkt Österreichs Image als Kulturnation

„Österreichs musikalische Identität ist ein breites Spektrum, das sich von Mozart über Austropop bis Bilderbuch, von ElektronikmusikerInnen bis zur Blasmusikkapelle im Ort erstreckt, wie vom großen Musikfestival über Streaming-Start-ups bishin zum kleinen lokalen Plattengeschäft. Die österreichische Musikwirtschaft hat viele Gesichter und das kreative Potenzial der musiknahen Branchen und die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich sind beträchtlich – mit einer jährlichen Bruttowertschöpfung in Milliardenhöhe, die viele andere Branchen in den Schatten stellt. Musik ist unbestritten auch ein wertvoller Kulturexport und stärkt Österreichs Image als Kulturnation rund um den Globus, samt daraus resultierener positiver Effekte für Tourismus und Wirtschaft,“ analysiert Tschürtz.

Themenkomplex Digitalisierung und Verwertung

„Dennoch steht die Branche an einem Scheideweg und das enorme Entwicklungspotenzial kann nur voll ausgeschöpft werden, wenn alle mit der Musikwirtschaft verbundenen Institutionen und Interessensvertretungen verstärkt an einem Strang ziehen. Wir stellen uns damit den kommenden großen Herausforderungen der Musikwirtschaft. Die Veranstaltung rückt den Themenkomplex Digitalisierung und Verwertung und die Verbesserung der wirtschaftlichen und förderungsrechtlichen Rahmenbedingungen in den Fokus,“ betont Tomandl.

Globalisierte Herausforderung für lokale Produktionen

Während laut dem Branchenverband IFPI die Konsumausgaben für Musik (insbesondere für Streamingdienste) auch in Österreich in den letzten Jahren regelmäßig wachsen, verlieren österreichische Inhalte konsequent an Boden: Nur 3,6 Prozent aller hierzulande gestreamten Titel stammten im Jahr 2022 aus heimischer Produktion. Im starken Kontrast dazu belegen Albumverkäufe (mehr als ein Viertel aller hier gekauften Alben stammen aus Österreich) und Konzertbesuchszahlen eine enorm gestiegene Popularität österreichischer Musik. Im Streamingbereich jedoch – mittlerweile kommen 80 Prozent der Erlöse von Musikaufnahmen daraus – werden lokale Produkte durch den globalisierten Wettbewerb, die Marktabwesenheit der großen DSPs (Spotify, Apple und Co.) und die Logik ihrer Algorithmen immer mehr zerrieben. Auch Zahlen der AKM zeigen, dass die ausländische Nutzung Werke österreichischer UrheberInnen zwar viel Geld nach Österreich holt, jedoch immer höhere Beträge ins Ausland abfließen.

Tiefergreifende Daten zum aktuellen Zustand der Musikwirtschaft werden gegenwärtig in einer vom Fachverband der Film- und Musikwirtschaft geplanten Studie über den Stauts quo der Musikwirtschaft erhoben – die letzte Branchenuntersuchung stammt aus dem Jahr 2012; seither haben sich Markt, Medien und Verwertungswege jedoch dramatisch verändert. Schon damals wurde gezeigt, wie unterschätzt in Größe und weitreichend in Wirkung die Musikwirtschaft in Österreich ist – von umfangreichen Rahmen- und Zulieferindustrien bis zu großen indirekten Profiteuren wie Tourismus und Gastronomie.

Das große wirtschaftliche Potenzial der heimischen Musikwirtschaft sichtbar machen

Die neue Musikkonferenz “Bzzzz” am 5. Mai 2023 soll eine erste Initialzündung für ein gemeinsames Auftreten aller mit der Musikindustrie verwobenen Branchen und Interessensvertretungen am internationalen Musikmarkt sein, um das große Ganze deutlich vor Einzelinteressen zu stellen. Das Ziel der Konferenz ist es, nachhaltige Impulse zu setzen und das große Potenzial der österreichischen Musikwirtschaft in seiner Gesamtheit sichtbar zu machen und damit die Basis für wesentliche strukturelle Entscheidungen zu schaffen.

Konferenzprogramm und die Zukunft des Musikstandortes Österreich

Am 5. Mai wird ab 10 Uhr in verschiedenen Themenblöcken in einer ganztägigen interaktiven Veranstaltung über die Zukunft des Musikstandortes unter direkter Einbindung des Publikums diskutiert und ein breites Forum für genreübergreifenden Dialog und Vernetzung geschaffen.

Ein Schwerpunkt gilt weiters dem Verständnis von (und der Arbeit mit) Daten – welche Wechselwirkungen auf Vermarktung, Verwertung und Produktion sie bereits liefern und welchen Einfluss sie an der Schwelle zur Ära der künstlichen Intelligenz auch im positiven Sinn haben können.

Ein weiteres Themenpaket befasst sich mit Fragen der Finanzierung und gibt Einblick in verschiedenste Förderungsmöglichkeiten im musikwirtschaftlichen Spektrum. Dabei sollen auch vorhandene Defizite aufgezeigt und mögliche Synergien mit anderen Branchen verhandelt werden. Darüber hinaus dürfen tiefe Einblicke in heimische Erfolgsgeschichten und etwa eine YouTube Masterclass nicht fehlen.

Das detaillierte Programm zu “Bzzzz – die Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft” finden Sie in Kürze unter https://www.wko.at/bzzzz sowie einen Link zur Teilnahmeregistrierung.

Rückfragen: fama@wko.at