Mit Maja Osonik beschließt am 26. Jänner eine der vielleicht vielseitigsten und deshalb auch interessantesten in Österreich lebenden MusikerInnen das diesjährige In between-Festival im Theater Akzent. Mit im Gepäck hat die gebürtige Slowenin ihr aktuelles Programm, in dem sie gemeinsam mit ihrer Band die traditionellen Volkslieder ihrer Heimat in überarbeiteter Form in einem neuen Licht erstrahlen lässt.
Traditionell festgesetzte Genregrenzen kennt die in Slowenien geborene Sängerin, Komponistin und Flötistin Musikerin keine. Maja Osojnik ist eine Künstlerin, die stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist, die sich immer wieder in neuen musikalischen Betätigungsfeldern versucht. Es geht ihr primär um die Erforschung bisher noch unbekannter Klangformen. Die inzwischen Wien lebenden Musikerin ist ein Paradebeispiel für einen echten Freigeist, der sich jeder Kategorisierung erfolgreich entziehen kann. Beheimatet fühlt sich die Osojnik vor allem in den Bereichen Jazz, Free Jazz, in der Elektronik sowie in der zeitgenössischen Musik, aber auch vor gelegentlichen Ausflügen in den Bereich Pop schreckt die Künstlerin nicht zurück. Das Festhalten an alten Standards ist nicht wirklich das Ding der gebürtigen Slowenin. Sie nimmt sich aus allem das Beste heraus und verarbeitet es zu einem noch besseren Ganzen.
Und so verfährt die Musikerin auch in ihrem aktuellen Programm. Ausgangspunkt sind die traditionellen Volkslieder ihrer Heimat Slowenien. Durch ihre Bearbeitung reißt die Musikerin gemeinsam mit ihrem mit Musikern der Wiener Jazzwerkstatt besetzten Ensemble (Philipp Jagschitz, Michael Bruckner, Clemens Wenger, Bernd Satzinger und Mathias Koch) die Stücke aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus und führt sie so einer neuen, bisher noch nicht dargebrachten Interpretation zu. Volksmusik trifft auf Jazz, Avantgarde, freie Improvisation, Elektronik und Chanson. Sogar eine Prise Rockmusik findet Eingang in dieses Sammelsurium der Stile. Als ob das nicht schon genug wäre, erweitert sich die Formation an diesem Abend durch den Komponist und Musiker (Zither) Karl Stirner und den Elektroniker dieb13. Bei so viel kreativem Input die Vorhersagen zu treffen, in welche Richtung es tatsächlich gehen könnte, ist nahezu unmöglich. Die BesucherInnen müssen sich da schon überraschen lassen. (mt)
Foto Maja Osojnik: Viktor Brazdil