Mit der Saxophonistin, Klarinettistin und Komponistin Ilse Riedler ist im Rahmen des diesjährigen Jazzwerkstatt Festivals am 19. März eine jener jungen JazzerInnen im Wiener WUK zu Gast, von der man in Zukunft mit Sicherheit noch einiges hören wird. Gemeinsam mit ihrem Ensemble bearbeitet die Musikerin vor den Augen des Publikums einmal mehr ihr viel beachtetes Album “Strange Ahead”.
Wie die CD lautet auch der Name von Ilse Riedlers neu gegründetem Ensemble Strange Ahead. Begleitet wird die Musikerin von Jojo Lackner am Bass, Ingrid Oberkanins an den Perkussions Lukas Knöfler am Schlagzeug und Philipp Nykrin an den Keyboards. Musikalisch zeichnet sich das Quintett durch eine ausgeprägte Offenheit gegenüber anderen Stilrichtungen aus. Jazz bildet die Basis für die zahlreichen Ausflüge in die Bereiche des Rock oder lateinamerikanischer Musiktraditionen. Der Verzicht auf Harmonieinstrumente zugunsten von Percussion verstärkt die treibende Kraft der Kompositionen. Die Stücke grooven was das Zeug hält und das mit einer ungeheuren Dynamik. Zugleich aber erschafft die Saxophonistin durch ihr facettenreiches Spiel ungemein zerbrechlich wirkende Soundgebilde.
Dieser ständige Wechsel zwischen lauten akustischen Ausbrüchen und ruhigen Klangcollagen verbreitert das musikalische Spektrum um ein Vielfaches und sorgt dafür, dass der Spannungsbogen erhalten bleibt. Zwar ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Kompositionen durchwegs von komplexer Natur sind, dennoch verliert Ilse Riedler niemals den berühmten Roten Faden aus den Augen. Man muss sie mit der Musik schon genauer auseinandersetzen, sie einfach wirken lassen. Sind die ZuhörerInnen bereit dazu, eröffnet sich eine wunderbar bunte und sehr vielschichtige Klangwelt.(mt)
