Die iranische Komponistin und Musikerin ROJIN SHARAFI ist als Teenagerin nach Wien gezogen, um Komposition und Tonmeisterei zu studieren. Ihre Kompositionen bewegen sich ebenso wie ihr musikalisches Soloprojekt zwischen akustischer, elektroakustischer und elektronischer Musik. Sie öffnen den Blick auf andere künstlerische Sparten, integrieren unterschiedliche Medien und werfen Stile, Genres und Epochen durcheinander. Dabei bilden sie die unterschiedlichen Einflüsse und Inspirationsquellen der Künstlerin ab. Dass SHARAFI nun im Rahmen von WIEN MODERN mit dem ÖSTERREICHISCHEN KOMPONISTINNENPREIS ausgezeichnet wurde, nahm Shilla Strelka zum Anlass für ein mica-Interview.
Sie wurden im Iran geboren, haben in Teheran gelebt, bevor sie im Alter von 17 Jahren direkt nach Wien gezogen sind, um hier zu studieren. Ich finde es sehr mutig, dass Sie als Teenagerin einfach Ihre Sachen gepackt haben, um nach Österreich zu kommen. Warum Wien?
Rojin Sharafi: Mit 17 habe ich mich entschieden, Musik zu studieren. Dafür wollte ich Teheran verlassen. Davor habe ich mich immer für unterschiedliche Bereiche interessiert – vom Programmieren über Kino und Film bis hin zur Soziologie. Wien kannte ich damals durch Sigmund Freud, den Wiener Aktionismus und Michael Haneke. Natürlich ist die Stadt auch für die klassische Musik und die Zweite Wiener Schule bekannt. Wenn ich nicht an der Musikuni aufgenommen worden wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich in einer anderen Stadt. Es hat für mich lange gedauert, bis ich Wien attraktiv fand. Aber ich bin sehr froh, dass ich in hier gelandet bin.
Wie viel Stärke gehört dazu, als junge Frau den Iran zu verlassen? Wurden Sie durch Familie, Freundinnen und Freunde in Ihrer Entscheidung bestärkt?
Rojin Sharafi: Ich habe mich nie für den einfachen Weg entschieden. Ich war sehr enthusiastisch und motiviert und wollte meinen Weg selbst gestalten. Meine Eltern haben immer an mich geglaubt und mich in allen Bereichen unterstützt. Sie hören sich meine Musik an und wir reden manchmal darüber. Zu jedem neuen Stück frage ich meine Schwester nach ihrer Meinung. Sie ist 16 und ich schätze ihren Musikgeschmack sehr.
„Meine Musik ist sehr impulsiv und unruhig.”
Viele Ihrer Stücke tragen eine gewisse Aggression in sich oder sind zumindest sehr beunruhigend. Sie attackieren gerne, greifen die Zuhörerinnen und Zuhörer an und sind nicht so leicht zu kategorisieren. Würden Sie das auch so sehen?
Rojin Sharafi: Schwer kategorisierbar zu sein finde ich interessant. Das hat unbewusst begonnen, ist aber mittlerweile offensichtlicher geworden. Die Grenze zwischen Aggression, Spannung und Energie ist ziemlich brüchig. Ich mag es, mich entlang dieser Grenze zu bewegen. Meine Musik ist sehr impulsiv und unruhig. Es passiert viel und das führt zu einer gewissen ausgedachten Unruhe. Die Ereignisse und Figuren sind manchmal extrem in ihren Frequenzen, Rhythmen und anderen Eigenschaften.
Die elektronische Musikszene im Iran bekommt seit einiger Zeit auch viel internationale Aufmerksamkeit. Haben Sie eine Erklärung dafür?
Rojin Sharafi: Diese Faszination hat mehrere Gründe. Ich wusste, es gibt interessante Soundartists im Iran, aber ich war total überrascht von der Anzahl und Qualität von Kompilationen wie „Girih: Iranian Sound Artists“ und auch froh, letzten Sommer Teil des Line-ups des Festivals SETxCTM in Teheran sein zu dürfen.
Klar ist es schön, dass diese Musikszene so ausgestellt wird, aber die Wahrheit ist: Iranische Soundartists sind mit enormen Einschränkungen konfrontiert. Im Land, aber auch international. Beispielsweise wenn man zu einem Festival eingeladen wird. Da dauert es mittlerweile sechs Monate, bis das Visum ausgestellt ist! Aufgrund von Sanktionen sind auch jegliche Arten des Vertriebs, des Albumverkaufs und des Equipmentankaufs sehr beschränkt.
In so einer Situation ist es fast unmöglich, sich als Künstlerin bzw. Künstler auszuleben. Solchen Faktoren kommt eine große Rolle zu, vor allem in dieser Situation der Unterdrückung.
„Es ist nicht immer einfach. für neue Ideen zu stehen.“
Sie haben keine Berührungsängste mit anderen Szenen. Ganz im Gegenteil. Ich habe Sie als sehr aufgeschlossene, interessierte Person kennengelernt, die sowohl den Sounds als auch den Performances und dem Publikum ohne Vorurteile begegnet. Sie können Clubmusik genauso etwas abgewinnen wie Kompositionen Neuer Musik. Das ist selten.
Rojin Sharafi: Ja. Ich hoffe, dass sich die akademische Musikszene mehr öffnet, und zwar vorurteilslos! Ich sehe die Tendenz und ich glaube, dieser Prozess ist unvermeidlich und selbstverständlich. Was ich aber bis jetzt bemerkt habe, war, dass alles ziemlich langsam und vorsichtig vor sich geht. Es gibt definitiv Berührungsängste. Das führt leider zu einem gewissen „Lack of input“ und zu ständigen Wiederholungen.
Ich habe wenige Kompositionskolleginnen und -kollegen, die sich in anderen Bereichen der Musik bewegen. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich nicht ständig in seiner Komfortzone befindet. Ich sehe das als Entwicklungsmöglichkeit und versuche, das in meine Ästhetik zu integrieren.
Es ist nicht immer einfach, für neue Ideen zu stehen. Ich habe bei der Aufführung meines ersten Stücks sehr oft das Wort „unmöglich“ gehört. Das hat mich noch mehr motiviert, meine Idee zu realisieren.
Was ich sehr interessant finde, ist, dass Sie sich als Teenagerin für Metal und Rock interessiert haben, daneben aber auch Klavierunterricht hatten und auch schon früh mit Kassetten und Recordings Ihrer Stimme gearbeitet haben. War die Diversität in Ihrer musikalischen Bildung wichtig für Sie?
Rojin Sharafi: Absolut! Rock und Metal waren eine große Leidenschaft für mich, aber auch Filme und Bücher. Diese Leidenschaften wurden in einem Kollektiv von Freundinnen und Freunden ausgelebt. Dort habe ich verschiedene Meinungen gehört und konnte darüber diskutieren. Ich habe früh mit Klavier angefangen und klassische Musik hat mir auch viel gelehrt. Das war alles ineinander verwoben.
Ich finde es extrem wichtig, dass man die Chance bekommt, mit verschiedenen Dingen in Berührung zu kommen, und man die Möglichkeit hat, zu wählen und sich zu finden. Ich finde die Musikschulen in diesem Sinne sehr einseitig.
Sie arbeiten viel mit Fragmenten aus traditionellen Vokalstücken aus dem Iran. Inwiefern ist es Ihnen wichtig, Ihre Wurzeln zu thematisieren?
Rojin Sharafi: Ein Teil von mir kennt die Kultur und die Sprache der verschiedenen Regionen nicht und ist selbst sehr neugierig. Ein anderer Teil von mir fühlt sich diesen Vokalstücken aber sehr nahe. Traditionelle Musik hat immer etwas Naturalistisches und Menschliches, etwas, was vom Instinkt kommt und intuitiv ist. Sei es Trauermusik oder Hochzeitmusik. Musikalisch gesehen sind die Grenzen überlappend.
Diese Samples sind dann auch sehr auratisch, fast magisch. Sie haben eine starke Wirkung. Das Stück wird aber auch automatisch in einen politischen Kontext gestellt, zumindest für ein westliches Publikum. Ist Ihnen das bewusst?
Rojin Sharafi: Ich finde, es gibt mehrere Schichten der Interpretation, und ich möchte diese immer den Zuhörerinnen und Zuhörern überlassen. Aber eines ist klar: Um eine politische Message zu senden, muss man kein Kunstwerk erschaffen. Dafür gibt es andere Mittel, mit denen sich die Message leichter umsetzen lässt. Deswegen mag ich die eindeutige, direkte Kunst nicht. Manche Interpretationen sind unvermeidlich, aber ich würde meine Musik nach wie vor mehrdeutig halten wollen.
„Ich […] bin ein politisch denkender Mensch, aber ich möchte das nicht in meine Musik einbringen.“
Sind Sie ein politisch denkender Mensch oder ist das für Ihre künstlerische Praxis nebensächlich?
Rojin Sharafi: Ich komme aus einer politisch aktiven Familie und bin ein politisch denkender Mensch, aber ich möchte das nicht in meine Musik einbringen. Ich glaube, es kann meine Musik beschädigen, denn es reduziert, vereinfacht und behindert die vielseitigen Interpretationsmöglichkeiten der Musik sehr. Ich suche aber nach den narrativen Möglichkeiten, die die Musik als abstraktes Mittel anbieten kann.
Eine Ihrer großen kompositorischen Stärken ist es, dass Sie diverse Artefakte und Elemente aus unterschiedlichen Epochen und Szenen verweben. Sie machen das so organisch und elegant, dass es dennoch eine eigene Handschrift trägt und nicht eklektisch wirkt. Es finden sich auch viele Frakturen und Störmomente.
Rojin Sharafi: Ich finde es sehr wichtig, was man als Künstlerin bzw. Künstler aufnimmt. Was man liest, sieht und hört. Aber das muss verinnerlicht werden, es muss sich setzen, sonst wird es protzig oder mechanisch! Die Assoziationen, die dabei entstehen, machen ein Werk persönlich und interessant. Kurz gesagt: Ich glaube an die Kombination von Intuition, Handwerk und Erfahrung.
Ich versuche, mich lange Zeit mit einer Idee zu beschäftigen. In diesem Prozess verändert sich diese und wird reifer.
„Ich glaube an die Kombination von Intuition, Handwerk und Erfahrung.”
Sie komponieren, treten aber auch als Solomusikerin auf, was einen ganz anderen Zugang erfordert. Finden Sie es inspirierend, in beiden Feldern aktiv zu sein, als Komponistin und als Elektronikerin, oder bringt das auch Schwierigkeiten mit sich?
Rojin Sharafi: Das inspiriert mich sehr! Es gibt Aspekte, die sich gegenseitig beeinflussen. Dadurch wird auch die Musik interessanter. Zum Beispiel wenn man improvisatorische Aspekte in komponierte Stücke einbringt oder wenn man formales und strukturelles Denken bei der Live-Performance anwendet. Ich wusste immer, dass ich auf der Bühne musizieren möchte. Das ist für mich unumgänglich. Ich glaube, Überforderung ist eine Täuschung. Wenn man sich besser kennt – die eigenen Schwächen und Stärken – und lernt, sich zu verbessern, ist man in der Lage, sich vielseitig auszudrücken. Perfektionismus und Selbstkritik haben mich früher blockiert, aber ich habe gelernt, sie in den Griff zu bekommen.
Gleichzeitig arbeiten Sie auch interdisziplinär, interessieren sich für die Beziehung von Sound und den unterschiedlichen Künsten – Film, Literatur, Theater, Performance, Tanz. Sie haben auch schon das Sounddesign für einen Film gemacht. Wie wichtig ist es für zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten, sich anderen künstlerischen Sparten zu öffnen?
Rojin Sharafi: Das ist eine Entscheidung, die man trifft. Visuelle Künste inspirieren mich und ich entwickle Visionen, die ich entweder selbst realisieren oder in Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern umsetzen möchte. Ich habe durch diese Kollaborationen sehr viel gelernt. Dialoge zwischen Musik und den verschiedenen künstlerischen Medien sind mir sehr wichtig. Man lernt verschiedene Herangehensweisen kennen und erweitert seinen Horizont. Man lernt seine Musik genauer zu betrachten und zu beschreiben. Die Zusammenarbeit mit Iris Blauensteiner für den Kurzfilm „die_anderen_bilder“ war für mich so eine Erfahrung.
Ihr musikalischer und kreativer Output ist extrem vielfältig. Sie integrieren akustische Instrumente genauso wie Elektronik. Es scheint, als würden Sie von sehr vielen Dingen inspiriert. Gibt es Ideen, die Sie noch nicht umsetzen konnten?
Rojin Sharafi: Objekte, Räumlichkeiten, Menschen und Künste inspirieren mich sehr. Ich habe Ideen für Soundinstallationen und interdisziplinäre Projekte, die aufgrund des aufwendigen Konzeptes noch nicht umgesetzt wurden. Abgesehen davon wäre es sehr reizvoll, in bestimmten Räumlichkeiten wie einer verlassenen Fabrik oder im Freien ein Projekt zu realisieren – eine Kombination aus Soundinstallation und Livemusik, die die Grenzen zwischen den beiden Sparten verschwimmen lässt.
Ich arbeite derzeit an meinen Debütalbum und an einem Projekt mit einem Klarinettisten. Dafür programmiere ich einen Motion-Sensor, der auf der Klarinette befestigt wird und Bewegungsdaten für die Livebearbeitungen an den Computer weiterschickt. Ich komponiere quasi ein elektroakustisches Programm, das die Musikerin bzw. der Musiker solo auf der Bühne spielt.
„Es gibt traditionelle Werte, die im Kompositionsstudium reproduziert werden, die aber weitere Entwicklungsmöglichkeiten bremsen.”
Wie denken Ihre Kompositionskolleginnen und -kollegen über Ihre sehr offene Herangehensweise? Viele sind dogmatischer als Sie und auch intoleranter, würde ich sagen.
Rojin Sharafi: Ich glaube, es ist unterschiedlich. Meine Tonmeisterkolleginnen und -kollegen sind offener und vielseitiger als meine Kompositionskolleginnen und -kollegen. Die Tonmeisterausbildung verlangt eine gewisse Vielfältigkeit der Musikkenntnisse und eine Offenheit im Musikhören. Ich finde es sehr schade, dass das in der Komposition teilweise unterschätzt wird. Es gibt traditionelle Werte, die im Kompositionsstudium reproduziert werden, die aber weitere Entwicklungsmöglichkeiten bremsen. Ich habe versucht, immer einen gewissen Abstand zu wahren und meinen eigenen Standpunkt zu entwickeln. In dem Fall finde ich es gut, Outsider zu sein!
Wenn Sie performen, tragen Sie eine Stirnlampe. Geht es Ihnen dabei um die Interaktion mit dem Publikum?
Rojin Sharafi: Ja, absolut! Das Scheinwerferlicht liegt normalerweise immer auf der Künstlerin bzw. dem Künstler auf der Bühne. Mit der Stirnlampe wird auch das Publikum in den Fokus gesetzt. Wenn ich meinen Kopf drehe, wird ein neuer Spot gesetzt. Es entsteht eine Beziehung zu dem Publikum, das das Werk mitinterpretiert. Ich habe noch andere Feedbacks vom Publikum bekommen, z. B. dass man mit der Stirnlampe die Richtung meiner Blicke verfolgen kann und sich das Publikum auf diese Art im intimen Prozess des Musizieren wiederfindet.
Improvisation spielt eine große Rolle in Ihrer musikalischen Praxis. Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel gelesen, in dem stand, dass das Improvisieren Teil der iranischen Kultur und deshalb ein selbstverständlicher Teil der künstlerischen Praxis ist. Sehen Sie das ähnlich?
Rojin Sharafi: Das ist sehr interessant. Aber ja, Spontaneität und Improvisieren sind Teile der iranischen Kultur. Die ältere Generation kann sogar Gedichte improvisieren, sowohl im klassischen als auch im zeitgenössischen Stil, was ich total interessant finde!
Ich verbringe viel Zeit im Studio mit den Instrumenten. Mein Zeitgefühl kommt aus der Improvisation. Improvisieren ist für mich spontane Zeitarchitektur.
Für die Soloauftritte mit elektroakustischer Musik scheint es nicht immer leicht zu sein, alles live zu steuern und gleichzeitig noch zu musizieren. Aber ich glaube, je sicherer man sich bei der Aufführung fühlt, desto mehr kann man sich der improvisatorischen Seite widmen.
Sie sind eine der Preisträgerinnen des Ersten Österreichischen Komponistinnenwettbewerbs, der im Rahmen von Wien Modern veranstaltet wird. Finden Sie es wichtig, dass hier nur Komponistinnen in den Fokus genommen werden?
Rojin Sharafi: Im Grunde genommen muss man etwas gegen derzeitigen Geschlechterverhältnisse machen. Es gibt bereits Institutionen und Plattformen, deren Arbeit ich sehr schätze wie female:pressure, femdex, IFCA und viele andere. Man kann natürlich diskutieren und argumentieren, ob so ein Wettbewerb effektiver ist als ein Musikprojekt oder ein Auftragswerk, das auch eine langfristige Zusammenarbeit ermöglicht.
„Man kann leicht gedemütigt werden, wenn man nicht daran gewöhnt ist zu kämpfen.”
Ich habe oft das Gefühl, als gäbe es mehr elektroakustische Komponistinnen als elektronische Musikproduzentinnen. Die Berührungsängste mit Software und Hardware scheinen in der akademischen Musik nicht so groß zu sein. Vielleicht weil diese Skills in der elektronischen Musik meistens autodidaktisch erlernt werden. Wie schätzen Sie das ein?
Rojin Sharafi: Ich sehe es auch so. Es ist wichtig, die Gründe der unausgewogenen Geschlechterverhältnisse genau zu studieren, um effektiv etwas dagegen machen zu können. Ich glaube auch, dass der autodidaktische Aspekt eine Rolle spielt. Außerdem ist vielleicht auch die Angst zu groß, Fehler zu machen oder etwas nicht vollständig zu beherrschen. Viele elektronische Musikproduzenten kommen aus Bands und haben bereits im Studio Erfahrungen gesammelt. Die Anzahl der Frauen, die bei einer Band spielen, ist wahrscheinlich geringer als die klassischer Musikerinnen, die zu Komponistinnen werden. An der Universität gibt es ganz wenige weibliche Dozenten am Elektroakustischen Institut. Das macht das Bild des Geschlechterverhältnisses auch an der Universität unausgeglichen.
Die reale Welt außerhalb der Universität ist in diesem Sinne noch harscher. Ich muss mich manchmal extra beweisen, um als Tonmeisterin ernst genommen zu werden, da man als solche oft unterschätzt wird. Man kann leicht gedemütigt werden, wenn man nicht daran gewöhnt ist zu kämpfen.
Was uns noch bewusst sein muss, ist, dass die Wahrnehmung der Geschlechterverhältnisse nicht immer so ist, wie die Zahlen vermuten lassen. Es kann sein, dass bei einem Festival die Anzahl von männlichen und weiblichen Acts gleich ist, aber da viele Frauen geballt an einem Tag programmiert wurden oder da sie kleinere Projekte realisiert haben, werden sie nicht als gleichwertig wahrgenommen. Das sind alles Aspekte, die nicht vernachlässigt werden sollen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Shilla Strelka
Termine:
14. November – Rhiz, Wien
19. November – Wien Modern, Österreichischer Komponistinnenpreis, Wiener Rathaus, 19:30