„Anfangs dachte ich, ich hätte es mit dem Subbass übertrieben“, sagt LUCAS FARR. „Dann habe ich die Tracks im Club gehört.“ Der Wiener lächelt. Keine vier Jahre produziert er Musik, gehört aber bereits zu den besten Producern des Landes. Egal ob Arrangement, Sounddesign oder Mixdown – wer wissen will, wie die Champions League zwischen Techno und Jungle klingt, muss sich die Produktionen von FARR auf einer ordentlichen Clubanlage geben. Bisher hat er auf Meat Recordings und Vienna Underground Traxx veröffentlicht, zuletzt auf dem Londoner Label Lobster Theremin einen Track beigesteuert. Für das Bristol-based Out of Sorts crackt er nun mit „Wide Eye“ am Durchbruch. Warum YouTube ein guter Lehrer ist, wie man im Loop den Groove findet und wann sich die Wurschtigkeit einbaut, hat LUCAS FARR in seinem ersten Interview erklärt.
Wie bist du zur Musik gekommen?
Lucas Farr: Meine Beziehung zur Musik fing früh an. Mein Vater ist Jazzpianist, meine Eltern haben beide einen geilen Musikgeschmack – im Auto lief Massive Attack, Green Day und Puff Daddy. Außerdem hat mir mein Vater früh Austropop nähergebracht, während meine Mutter, sie ist US-Amerikanerin, die 80er-Sachen aus den Staaten vorgespielt hat. Für ein paar Jahre habe ich auch Klavierunterricht bei meinem Vater genommen. Das hat sich aber verlaufen, weil … bei einem Elternteil Stunden nehmen, das ist zu nah. Dafür habe ich mich mit zwölf ins Schlagzeug verknallt und das acht Jahre an der Musikschule durchgezogen.
Mit diversen jugendlichen Bandprojekten.
Lucas Farr: Genau, das waren meistens jazzig angehauchte Projekte. Manchmal auch Hip-Hop. Zwischendurch habe ich Mundharmonika in einer Blues-Band gespielt. Mit 15 kam dann die elektronische Musik – Drum and Bass, davor noch der alte Dubstep, den ich bis heute feire. Ich bin zwar eine Stunde von hier in Niederösterreich aufgewachsen, trotzdem sind wir abends oft ins Flex gefahren. „Beat It“, Donnerstag, Jungle, so hat es angefangen. Irgendwann kamen die Weinkeller-Raves am Land.
War das der Moment, in dem du zu produzieren begonnen hast?
Lucas Farr: Ich habe schon mit 15 Beats gebaut. Dilla war – allein wegen meiner Eltern – immer groß in meinem Leben, deshalb waren das anfängliche Ausflüge in die Hip-Hop-Richtung. Aber auch Dubstep war schon da.
Mit einer gecrackten Ableton-Version und ein paar Plugins, nehm ich an.
Lucas Farr: Komplett. Fruity Loops gecrackt, Massiv auch. Und losgelegt mit Wobble Bässen und solchen Sachen. Das hat sich aber verlaufen, als ich zu studieren begonnen hab. Irgendwann lernte ich Robert [Neuwirth aka Børt, Anm.] kennen. Er ist nach wie vor mein größter Einfluss und der Grund, warum ich mich in die gesamte UK-Schiene verknallt hab.
Außerdem hat mich seine Musik motiviert, in diese Richtung zu produzieren. Und es hat funktioniert. Die Leute gaben mir gutes Feedback, plötzlich war ich drin.
Deine erste Veröffentlichung – ein Remix auf einer Meat Recordings-Platte – ist gerade mal vier Jahre her. Schon damals klangen deine Produktionen unfassbar gut, mittlerweile noch besser.
Lucas Farr: YouTube war ein guter Lehrer. Ich habe Tutorials geballert so viel wie ging. Mein Vater hat außerdem ein Tonstudio, produziert Jingles …
Das ist kein Nachteil.
Lucas Farr: Das ist kein Nachteil, ja. Was meine Produktionen betrifft, habe ich von ihm allerdings kaum etwas gelernt. Er war immer der Musiker, sein Partner der Tontechniker – sein Können beschränkt sich auf den Recordingprozess in den 80ern. Vielleicht hätte er mir die Funktionsweise eines Inline-Mischpults erklären können, aber das hätte mir bei Ableton nichts gebracht.
Du hast dir das Produzieren also selbst beigebracht.
Lucas Farr: Größtenteils im Rumspielen und durch Tutorials, ja. Natürlich spielt auch meine große Liebe für Hi-Fi-Sound eine Rolle. Darauf lege ich viel Wert, dafür investiere ich Zeit. Es muss mein Hirn auswringen.
An welchem Sound orientierst du dich?
Lucas Farr: Was den Clubcharakter in Verbindung mit einer Musikalität betrifft, waren es in den letzten Jahren immer Overmono. So will ich klingen, weil sie’s schaffen, dass es im Club fetzt und gleichzeitig hochmusikalisch bleibt. Genauso geht es mir übrigens mit Floating Points. Der Typ ist ein Jazz-Head, hat auf so vielen Platten mitgewirkt, steckt aber gleichzeitig sein Buchla-System an und holt aus dem Ding die forward-thinking Performance raus, es ist ein Wahnsinn.
Der ist auch Physiker, nicht?
Lucas Farr: Und Jazz-Pianist, ja. Vor Kurzem hat er einen Track veröffentlicht – witzigerweise genau das, an dem ich momentan arbeite … Drums durch Vocoderspuren durchschicken, genial! Ansonsten orientiere ich mich auch an experimentelleren Künstlern wie Autechre – das ist Brainfuck! – und natürlich J Dilla. Seine Produktionen waren immer hoch ausgefeilt und clean ohne Ende.
Das heißt, du schraubst schon mal drei Tage am Sound einer Snare herum?
Lucas Farr: Es ist ein Prozess. Schließlich verändert sich immer was anderes, plötzlich schneidet sich das Pad mit der Snare – wenn ich dann zwei Stunden an einer Kick sitz, kotzt mich das an. Trotzdem dauert es bei mir länger. Bis ein Track fertig ist und beim Mastering landet, vergehen bis zu sechs Monate. Damit meine ich Iterationen von: Track rausbouncen, auf Kopfhörern, im Auto und anderen Anlagen anhören, Notizen am Handy machen, wieder ins Studio und derselbe Prozess von vorn.
Das sind einige Feedbackschleifen.
Lucas Farr: Ich verkompliziere die Sache immens, ja. Manchmal passiert es aber, dass ein Track an einem einzigen Tag passiert – das sind oft die besten!
Weil der Moment mitspielt?
Lucas Farr: Na ja, ich habe das Problem, dass ich nichts fertig machen kann, was ich nicht veröffentlichen würde. Deshalb schraub ich an einem Track so lange herum, dass man ihn am Ende nicht mehr mit der ersten Skizzen in Verbindung bringen kann.
Das geht mit einem Hang zum Perfektionismus einher, oder?
Lucas Farr: Wenn mir etwas wichtig ist, auf jeden Fall. Ansonsten lass ich schon die Wurschtigkeit zu.
Wurscht ist dein Stil auf jeden Fall nicht. Im Gegensatz zum Ballertechno produzierst du komplizierter. Es kommen Einflüsse aus den Szenen in Bristol und Kopenhagen durch, das Melodiöse, Vertrackte …
Lucas Farr: Voll! Bristol und Livity Sound, Kopenhagen und das Techno-Ding. Zum Beispiel Schacke, was für ein krasser Producer! Das trifft die Form von Detailverliebtheit und Musikalität, die ich anstrebe. Gerade aus der britischen Szene nehme ich wiederum die Post-Rave-Epicness mit. Das geht bis zu altem Jungle zurück. Man kommt raus aus dem Loop und erzählt mit dem Track eine Story, die dich auf eine Reise mitnimmt, bevor sie dich am Ende wieder ausspuckt. Ich tu mir teilweise schwer, das nicht so zu machen, weil mir der Loop sonst zu fad wird. Im Nachhinein muss ich deshalb oft Arrangements ausdünnen, weil zu viel passiert. Wenn alle vier Takte ein neues Element reinkommt, funktioniert es weder Club noch zu Hause. Es ist einfach too much.
Du schickst nicht zehn Minuten lang die Vierviertelkick durch, bei dir findet man fast schon ein Pop-Arrangement.
Lucas Farr: Das funktioniert mit Breakbeat-Sachen extrem gut. Bei Techno muss es schieben, da braucht es die loopige Trippigkeit – selbst wenn es nur eine 909 ist. Wobei damit die Leute im Techno auch nicht die Ersten waren. Das Trippy-Wiederholende findet man schon im Krautrock …
Bei Jaki Liebezeit, der als Drummer von Can drei Stunden lang den ewiggleichen Beat am Schlagzeug durchspielte.
Lucas Farr: Und trotzdem war es nicht öd! Ich kann ihm endlos zuhören. Er spielte im Loop, gleichzeitig veränderten sich minimale Dinge und gingen in einem Groove auf, der unerreicht ist. Das versuche ich digital nachzuahmen. Was quantisiert werden muss, wird quantisiert. Alles andere bleibt unquantisiert, damit es eine dynamische Lebendigkeit behält.
Du hast vorhin die Geschichte erwähnt, die sich durch einen Track zieht. Hast du ein bestimmtes Thema vor Augen, wenn du produzierst?
Lucas Farr: Es ist abstrakter. Die Geschichte entwickelt sich im Laufe ihrer eigenen Geschichte. Man sucht – und das ist einer der schönsten Momente –, bis sich zwei Teile verbinden und man weiß, wohin die Reise geht. Deshalb geh ich selten mit einer vorgefertigten Idee ins Studio. Es sind eher Samples, die als Basis dienen.
Und dadurch abhängig sind von deiner jeweiligen Stimmung.
Lucas Farr: Voll, manchmal müssen es nicht einmal Beats sein, sondern einfach nur Flächen mit ein bisserl Sprinkle drüber.
Das Sphärische kann auch ein Anfang sein. Bei dir kommt das permanent durch.
Lucas Farr: In meinen Tracks ist verhältnismäßig viel Resonanz statt Dissonanz. Ich geb auch zu, dass ich ein Sucker für schöne Akkordfolgen bin. Pop ist für mich wichtig, Kitsch darf immer sein. Trotzdem versuche ich gerade Harmonielehre zu lernen, die weiterführt als die gleichen vier Akkorde in einer Tonart, weil ich sonst vor dem Dilemma stehe, dass es zu schön wird. Ich steh auf Septakkorde. Das kann für elektronische Musik aber schnell zu kitschig sein. Dagegen wäre es im Pop genau richtig …
Das heißt …
Lucas Farr: Dass ich sicher irgendwann Pop produzieren werde. Momentan bin ich noch nicht zufrieden damit, aber der Zeitpunkt wird kommen. Bis dahin wird auch mein Output größer werden. Der ist schließlich noch ausbaubar.
Dafür aber nachhaltig.
Lucas Farr: Absolut. Ich kann mich selbst in eigenen Loops verlieren, weil sie mir so gefallen. Das macht Spaß, ist aber nicht wirklich produktiv.
Und doch die Essenz von Techno!
Lucas Farr: Stimmt, wenn du einen 8-Bar-Loop hörst, in dem so viel Finesse steckt, dass du ihn über Stunden hören kannst, hast du es geschafft. Das ist die absolute Perfektion. Jede Millisekunde, jeder Sound, jede Anordnung sitzt. Trotzdem wird es nie langweilig.
Es zeigt auch ein Bedürfnis nach Kontrolle.
Lucas Farr: Ich würde mich zwar in meinem restlichen Leben nicht als Kontrollfreak bezeichnen, in der Musik kommen die OCDs aber voll durch.
Gleichzeitig gibt es für deine Art von Sound in Wien nicht wirklich eine Labelheimat. Du hast Vienna Underground Traxx oder Meat. Ansonsten musst du dich eher international orientieren.
Lucas Farr: Gut, Vienna Underground Traxx ist kein Konzept-Label, da kommt alles raus, was in Wien passiert. Ich bin aber froh, dass es dieses Label gibt. Es hat mir auch schon viel gebracht.
Ja?
Lucas Farr: Ich weiß nicht, wie – schließlich steckt keine Marketingmaschinerie dahinter – aber die Leute von Out of Sorts aus Bristol haben mich über den Release auf VUT entdeckt. Der Track „Bassline Interferometry“ war dann mein erster Release für sie. Später hat ihn Bicep gepusht, der Track landete auf einer Spotify-Playlist, sogar der Londoner Club Printworks hat den Track für eine Marketing-Kampagne angefragt.
Das heißt, du hast mit einem undergroundigen Indie-Release eine Lawine ausgelöst, bei der du richtig Kohle machen konntest?
Lucas Farr: Na ja, ich habe dasselbe bekommen wie Overmono, die für den Sound der Kampagne davor verantwortlich waren. Das waren 400 Euro. Ich muss aber erwähnen: Hätte ich nichts gesagt, hätte ich nichts bekommen!
Der Schmäh also!
Lucas Farr: Ja, sogar die besten Clubs der Welt probieren es zuerst auf Low-Budget. Zum Glück hat mir Bobby [Robert Schwarz, Anm.] zugeredet, dass ich was dafür verlange, aber weißt eh … Es war die erste Tür zu einer größeren Audience. Natürlich ist man da verlegen.
Understatement spielt rein.
Lucas Farr: Deswegen bin ich froh, dass ich den Rückhalt von Leuten genieße, die schon länger wissen, wie die Sache läuft.
Und die dir auch sagen, dass man sich nicht übers DJ-Pult ziehen lässt, egal wie viel Understatement mitspielt.
Lucas Farr: Ja voll, sonst sagt dir das niemand. Es ist eine Lernkurve, die man durchmacht. Ich seh das auch in meinem Sound. Auf Out of Sorts erscheint mein erster Solo-Release – nach ewigen Verzögerungen wegen der Presswerke. Mittlerweile ist fast ein Dreivierteljahr vergangen, ich würde soundtechnisch inzwischen vieles anders machen.
Dabei klingt die Veröffentlichung doch super!
Lucas Farr: Sie is eh geil! Und sie wird auch gut funktionieren. Trotzdem ist die Produktion ein Jahr her. Ich habe in der Zwischenzeit ganz andere Techniken gelernt. Jetzt würde die Platte fix anders klingen!
Sie fetzt trotzdem.
Lucas Farr: Es ist ein Face Melter, funktioniert aber – wie viele meiner Tracks – wirklich gschissen zum Mixen.
Kommt drauf an, wer es mixt.
Lucas Farr: Es bleibt eine Herausforderung. Wenn man’s gut macht, passt es voll. Ansonsten schneidet es sich. Das ist aber mein Anspruch: Man soll sich die Tracks alleinstehend anhören können, ohne dass einem nach drei Minuten fad wird.
Deshalb die Intros ohne Drums.
Lucas Farr: Das ist eine Angewohnheit, die es dem:der DJ auch nicht einfacher macht, stimmt.
Ein bisserl einen Anspruch muss man schon an sich haben.
Lucas Farr: Eh, die Kick auf der Eins wär mir zu fad.
Gleichzeitig wird man für den Mut belohnt. Wer die Platte spielt, reißt alles nieder.
Lucas Farr: Da hängt auch jener Stolz drinnen, für den ich mich an Skee Mask orientiere. Einen Track von dem in ein Set zu würgen, ist immer ein Drama, weil es so anders klingt.
Bei deinen wird’s nicht anders sein.
Lucas Farr: Dazu muss ich sagen: Meine Pre-Masters klingen nicht sehr anders, aber der letzte Feinschliff passiert bei Oliver Raunjak in einem 300.000-Euro-Studio von Nagel Eins. Dafür fahr ich extra nach Berlin. Sofern die Tracks nicht so klingen, wie von jenen Artists, zu denen ich hochschau, bin ich unzufrieden.
Das ist ein Statement.
Lucas Farr: Na ja, no stone should be left unturned! Wenn ich zuerst einen Track von Floating Points hör und danach einen von mir, will ich keinen qualitativen Unterschied raushören. Klar, so weit bin ich noch nicht …
Aber für vier Jahre Produktion schon sehr weit! Leider wird es den wenigsten auffallen.
Lucas Farr: Es wird von fast niemandem geschätzt. Aber das weiß ich eh. Es muss für mich knallen wie auf der „Bassline Interferometry“. Bei dem habe ich am Anfang gedacht, dass wir es im Subbass übertrieben haben – bis ich den Track im Club gehört habe.
Totalabriss! Geht sich das auf Platte überhaupt aus?
Lucas Farr: Wegen der Rillentiefe, meinst du? Ich kenn mich zu wenig aus. Mir ist es auch egal. Ich spiel zwar ab und zu eine Platte im Club, bin aber kein Purist – im Gegensatz zu Robert [Neuwirth, Anm.], der ein Oberzampano mit den Dingern ist. Da kann ich nicht mithalten – auch weil ich weder die Zeit noch das Geld habe, um eine Sammlung aufzubauen. Der Reiz an Vinyl besteht für mich darin, beim Teuchtler in der Windmühlgasse skurrile Platten auszugraben. Und: Obwohl ich es nicht gern hab, dass es so ist, bleibt ein Vinyl-Release ein Prestige-Ding.
Im Gegensatz zu vier WAV-Files in der Rekordbox.
Lucas Farr: Genau. Eine EP bei Bandcamp hochzuladen, ist zu niederschwellig, um dafür Respekt zu bekommen. Außerdem kannst du bei einer Platte Wert aufs Grafikdesign legen. Das spielt alles in den Reiz hinein.
Das Angreifbare und Handfeste wird zu einem Maßstab für Anerkennung der eigenen Leistung.
Lucas Farr: Na ja, für die Ukraine-Fundraiser-Compilation von Lobster Theremin habe ich einen Track eingereicht. Die haben nicht zurückgeschrieben, sondern das Ding zwei Tage später veröffentlicht. Im Nachhinein bin ich draufgekommen, dass ich am Ende des Tracks vergessen habe, 30 Sekunden Stille rauszuschneiden. Denen war es auch wurscht, die haben ihn so hochgeladen. Der Punkt ist: Den Track hätte ich für kein anderes Label und für keinen anderen Zweck hergegeben. Alle Einnahmen werden gespendet, außerdem steh ich in einer Liste mit geilen Artists – und es ist Lobster Theremin!
Dort wolltest du schon …
Lucas Farr: Länger einen Fuß reinbekommen, ja.
Das ist der erste Fuß.
Lucas Farr: Ja, der Track entstand vor Kurzem. Ich habe mich selbst in ihn verknallt. Gleichzeitig wäre es mir lieber gewesen, wäre das Ding auf Platte erschienen … Ich beschwer mich aber nicht, weil es um den guten Zweck geht. Trotzdem: Auf Spotify ist der Track nicht gelandet. Man findet ihn nur via Bandcamp, darunter leidet die Reichweite.
Ist dir Spotify wichtig?
Lucas Farr: Ich sag es nur ungern, weil ich meine Probleme mit dem Medium habe: Von YouTube habe ich noch nie Geld bekommen. Von Spotify sehr wohl – auch wenn es nur 0,4 Cent pro Play sind und der größte Aktionär dieser Scheißpartie in die Rüstungsindustrie investiert. Trotzdem hat Spotify meiner Karriere viel Gutes getan. Außerdem findet man dort coole neue Musik. Ich nutze es wie Instagram – man nimmt die Benefits und blendet die Heisln aus, die dahinterstecken.
Apropos Social Media: Du verkaufst dich im Gegensatz zu anderen im Game nicht unbedingt als Marke.
Lucas Farr: Stimmt, andere sind ärger unterwegs. Ein bisschen mach ich es allerdings schon – auch weil es mir Spaß macht. Mein privates Profil ist dasselbe wie mein Künstlerprofil. Das wird auch so bleiben, ich nehm mich schließlich nicht so ernst. Einen Sponsored-Post von mir wird man aber auch in Zukunft nicht finden.
Weil?
Lucas Farr: Mir beim Formulieren von Instagram-Posts das G’impfte aufgeht.
Danke dir für deine Zeit!
Christoph Benkeser
++++
Links:
Lukas Farr (Soundcloud)
Out of Sorts Records (Bandcamp)
Lucas Farr (Facebook)
Lucas Farr (Linktree)