I-Wolf & The Chainreactions zu Gast in Linz und Wien

Wolfgang Schlögl gehört jener seltenen Gattung von MusikerInnen an, die sich in ihrem Tun in keinster Weise irgendwie einschränken lassen. Der hauptberuflich bei den Sofa Surfers tätige Wiener ist ein echter Freigeist wie er im Buche steht und fühlt sich in den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten wohl. Wie sehr, zeigt sich auch an seinem Solo-Projekt I-Wolf & The Chainreactions, in dem er einmal mehr die Grenzen zwischen den verschiedenen Stilen in spannendster Weise verschwinden lässt. Am 16. Jänner gastiert er gemeinsam mit seinen MitmusikerInnen im Linzer Posthof. Tags darauf, am 17. Jänner, in der Wiener Sargfabrik.

Wolfgang Schlögl verfolgt als I-Wolf, wie auch auf den im vergangenen Jahr erschienenen Alben “Fleshandblood” und “Skinandbones” schön zu hören ist, konsequent einen Weg, der quer durch die verschiedensten Stile, Spielformen und Genres führt. Gedanken darüber, ob er musikalisch in die eine oder andere musikalische Schublade hineinpasst oder nicht, scheint sich der Wiener nicht wirklich zu machen.

Als einer der Köpfe der Sofa Surfers hat der Produzent und Multiinstrumentalist das Feld der elektronischen Musik bereits fast zur Gänze abgearbeitet, in seinem Solo-Projekt  lässt der Soundtüftler, der in der Vergangenheit immer wieder auch zwischen popularmusikalischen und avantgardistisch experimentellen Kontexten hin und her gewechselt ist, seiner Kreativität freien Lauf und setzt seine ganz eigenen Vorstellungen um. Ausdruck finden diese vor allem in einer großen klanglichen Vielfalt und einer gesteigerten Abwechslung. Das Spektrum der I-Wolf & The Chainreactions-Nummern erstreckt sich von der zeitgenössischen Clubmusik, über Dub, Soul, Elektropop und Hip Hop bis hin zu Einwürfen aus dem Jazz, Industrial und Rock. Ein facettenreiche Mischung, die auch schon mal die Gefahr birgt, dass bei der Umsetzung das Ziel aus den Augen verloren wird.

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Nicht so bei dem dreifachen Amadeus Music Award-Gewinner. Wolfgang Schlögl versteht es, seinen Songs eine Richtung und Form zu geben, was er auch durch den bewussten Verzicht auf alles Ausufernde erreicht. Viel Raum zur Mitgestaltung überlässt  Wolfgang Schlögl darüber hinaus auch seinen BandkollegInnen. Der portugiesische Harfenist Eduardo Raon, der britische Schlagzeuger Tom Marsh und die drei aus Dominica, Ägypten und Iran stammenden und in Wien lebenden Sängerinnen Nomadee, Aisha und Briknie tragen durch ihr leidenschaftliches Zutun das Ihre dazu bei, dass die Nummern mit zusätzlichem Leben erfüllt und so richtig schön in Schwingung versetzt werden.

Das musikalische Universum von I-Wolf & The Chainreactions zeigt sich als eine überaus gelungene Verbindung zwischen anspruchsvoller und detailverliebter Klangarbeit und einem gewissen Maß an Gefälligkeit und Tanzbarkeit.  Und genau dieser Aspekt ist es auch, der letztlich den Unterschied zu vielen anderen ambitionierten Versuchen in dieser Richtung ausmacht. (mt)

Termine:
16.01. Posthof, Linz
17.01. Sargfabrik, Wien
28.02. ARGE, Salzburg

Foto © Arnold Pöschl

http://www.i-wolf.org/
http://www.posthof.at
http://www.sargfabrik.at