Hubert Bründlmayer – Hornhub

Eben gerade das Master-Studium an der KWU mit Auszeichnung absolviert, macht sich der aus Niederösterreich stammende Schlagzeuger Hubert Bründlmayer auch schon daran, das Erlernte und Erfahrene gleich in die Praxis umzusetzen. „Hornhub“, sein dieser Tage bei Jazzwerkstatt Records erscheinende Erstlingswerk, zeigt sich als ein Versuch, dem traditionellen Jazz durch die Anreicherung mit Elementen aus anderen Spielformen eine Art modernen Anstrich zu verpassen. Was ihm und seiner Band auch sehr gut gelingt. Denn das von dem Sextett Dargebotene besticht, neben der außer Frage stehenden instrumentalen Finesse, vor allem mit einem eigenen Charakter, der vor allem in einem hohen Maß an Verspieltheit seinen Ausdruck findet.

Die Komplexität der Kompositionen nicht hörbar werden lassen. Dieser Gedanke dürfte vermutlich einer jener entscheidenden gewesen sein, von welchem sich Hubert Bründlmayer, der derzeit in Linz bei Herbert Pirker studiert, beim Schreiben der Stücke seines Erstlingswerks “Hornhub” leiten hat lassen. Denn instrumental bewegen sich der Niederösterreicher und seine Kollegen Georg Buxhofer (Bass), Bastian Stein (Trompete), Alex Löwenstein (Altsaxophon), Sebastian Zillner (Tenor-Saxophone) und Georg Schrattenholzer (Posaune) ganz ohne Zweifel auf sehr, sehr hohem und herausforderdem Niveau. Nur tritt dieser Umstand, und das ist das eigentlich Schöne an dem Album, zu keinem Zeitpunkt wirklich in den Vordergrund.

 

Hubert Bründlmayer “hornhub” by hubert.b

Es regiert alleine der irgendwo zwischen zurückhaltend ruhig und fast schon Bigband-mäßig bombastisch angesiedelte Gruppenklang, der, vielschichtig, experimentell und überaus abwechslungsreich in seiner Note, ein vom ersten Ton des stimmungsvollen Openers bis zum letzten der die CD abschließenden Nummer konstant fließender ist. Die vielen musikalischen, wie stilistischen Brüche und Wechsel, die waghalsigen Tempowechsel, die vertrackten Rhythmen, die von Mal zu Mal in unterschiedlicher Form durchschimmernden Motive, sowie die weiten und ohne jegliche Harmonieinstrumente, alleine von der vierköpfigen Bläserfraktion erzeugten Melodiebögen finden in einer Form zueinander, die erfreulicherweise alles andere als sperrig oder unzugänglich erklingt.

Das Spannende und Interessante an den Stücken von Hubert Bründlmayer, der unter anderem den amerikanischen Jazz-Schlagzeuger Roy Haynes zu seinen Vorbildern zählt, ist, dass man zu Beginn eigentlich nie wirklich weiß, in welche Richtung es letzten Endes tatsächlich gehen wird. Und genau dieser Aspekt macht, neben vielen anderen, diese CD auch zu einer so empfehlenswerten. (mt)

Foto Rania Moslam