Am 16. Jänner lädt das österreichische Ensemble Hotel Palindrone das Publikum einmal mehr zu einem höchst interessanten und abwechslungsreichen Musikabend in die Wiener Sargfabrik. Begleitet wird das Quartett von der Pianistin Marialena Fernandes. Gemeinsam macht man sich, gerade passend zum Haydnjahr 2009, an die Interpretation von Stücken dieses weltbekannten Komponisten.
Ein Ensemble, das vom Anfang an keine Experimente gescheut hat und schon seit Jahren mit seiner außergewöhnlichen Mischung begeistern kann, ist die Folk- und Ethnoformation Hotel Palindrone. Die Träger des österreichischen World-Music-Preises 2005 arbeiten bereits seit fast dreizehn Jahren an einem höchst eigenständigen und traditionsbewussten Sound. Es ist vor allem die Offenheit der Mitglieder gegenüber den verschiedensten Stilen, die musikalische ein ungemein weites Spektrum bedingt. Nach eigener Definition spielen Hotel Palindrone “New Acoustic Dance Music”. Eine Bezeichnung, die bereits erahnen lässt, worauf das Quartett hinaus will. Es soll ordentlich abgetanzt werden. Dass diese Mischung nicht nur hierzulande bestens ankommt, haben die zahlreichen Konzerte auf internationalem Terrain, wie etwa auf Sizilien, in Rom oder Mexiko City gezeigt, wo die Band wahre Begeisterungsstürme unter dem Publikum auslösen konnte. Zuletzt folgte die Band einer Einladung von der BBC 3 zur WOMAD UK.
Hotel Palindrone – Andro Samo Rib by mica
Die Musik der Wiener Formation bezieht ihre Einflüsse aus diversen Folk-Traditionen europäischer Regionen, welche in mitreißenden Songs mit Klassik und Jazz angereichert wird. So bewegt sich das Quartett stets zwischen traditionellen Klängen und einem der modernen Musik angelehntem Lebensgefühl. Doch auch wenn diese Einflüsse aus allen Ecken Europas stammen, bleiben die alpinen und ostösterreichischen Wurzeln immer eine wichtige Basis. In einer fast unnachahmlichen Weise gelingt es den Musikern, eine Brücke zwischen europäischen Folktraditionen mit Jazz und Minimal Music zu schlagen. Schon alleine die eigenwillige Instrumentierung des Ensembles lässt auf die enorme Vielschichtigkeit der Musik schließen. Dem Vierer gelingt es nahezu spielerisch, Dudelsäcke aus ganz Europa mit einer irischen Mandola, einer schwedische Schlüsselfiedel, mit einer Maultrommel einem E-Bass und einem Saxophon zu vereinen. Hotel Palindrone zeigt, dass variationsreiche Bordunmusik, Improvisation, Groove und Tanzbarkeit nicht im Widerspruch stehen müssen.
Unterstützt werden Hotel Palindrone in der Sargfabrik von der aus Indien stammenden Pianistin Marialena Fernandes, die ihr Klavierstudium einst nach Wien führte. Von hier startete sie auch ihre internationale Karriere. Wie das Ensemble Hotel Palindrone auch, hat sich auch Fernandes der Suche nach neuen musikalischen Ausdruckmöglichkeiten verschrieben. Ganz ohne Scheuklappen gelingt es ihr immer wieder musikalische Grenzen zu verschieben.(mt)
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