hoerthoert: Das Festival für Zuhörkultur

Nach einer überaus erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr geht das vom Wiener Label Listen Closely organisierte Festival für Zuhörkultur „hoerthoert” heuer nun verdientermaßen in seine zweite Runde. Am 23. und 24. Mai heißt es im Brick-5 in Wien einmal mehr, zwei Tage lang die Ohren für die verschiedensten Formen des zeitgenössischen Jazz und der improvisierten Musik zu öffnen. Auf dem Programm stehen auch in diesem Jahr Versuche im Geiste des Ungewöhnlichen, facettenreiche, innovative musikalische  Experimente und das absolute freie Spiel abseits jedes Mainstreams-Gedankens.

Wer die inzwischen nicht wenigen Veröffentlichungen des Labels Listen Closely kennt, der kann sich in etwa vorstellen, in welche Richtung es musikalisch im Rahmen dieses Festivals gehen wird. Die gewöhnlichen und traditionellen Musikentwürfe sind mit großer Sicherheit nicht wirklich zu erwarten, vielmehr muss man sich als Besucher und Besucherin auf viele, viele spannende musikalische Grenzgänge zwischen den Stilen und Spielformen gefasst machen. Es kann, darf und wird alles passieren, diesem zu allen Seiten hin geöffneten Motto folgen im Grunde genommen auch alle Bands und Ensembles, die an den beiden Veranstaltungstagen ihre eigenen, aus musikalischer und stilistischer Sicht sehr unterschiedlichen Standpunkte zu Gehör bringen werden.

Es regiert die von allen Konventionen losgelöste klangliche Vielfalt, die auch schon mal an den üblichen stilistischen Definitionen zweifeln lassen. Wie unterschiedlich der moderne Jazz, oder zumindest das, was unter diesem Begriff zusammengefasst ist, heutzutage interpretiert werden kann, stellen im Rahmen des Festivals das Philipp Harnisch Quartet, das Septett GNIGLER, Ingrid Schmoliner Klangkunst-Projekt Para, das Dreiergespann Sweet & Lovely, sowie die im Duo auftretenden Mira Lu Kovacs und David Six unter Beweis.

Die Besucher und Besucherinnen dürfen also zwei in jeder Hinsicht sehr interessanten und unterhaltsamen Konzerttagen entgegenblicken, die den hohen Ansprüchen und Erwartungen anspruchsvoller Musikliebhaber wirklich gerecht werden sollten. Auf jeden Fall bietet sich auch heuer die Gelegenheit, allerlei Neues zu entdecken und die eigenen Hörgewohnheiten einer Probe zu unterziehen. (mt)

„hoerthoert“ und „Listen Closely“
„hoerthoert – Verein für Zuhörkultur für Jazz und improvisierte Musik“ wurde Anfang 2012 in Wien von Musikern rund um das Label „Listen Closely“ gegründet. Er soll Interpreten und Komponisten aus den Bereichen Jazz, improvisierter Musik und angrenzenden Musikrichtungen eine Plattform bieten und diese Musik-Stilistiken einem breiten Publikum darbieten.

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