hhanoi – Dawn

Er hat in schon so einigen Projekten und Bands erfolgreich mitgewirkt und auch bewiesen, dass er sich in den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten bestens aufgehoben fühlt. Nun versucht es der Tiroler Gitarrist und Komponist Hans Hauser auf eigene Faust. Das unter dem Namen hhanoi soeben erschienene Solo-Debüt „Dawn“ zeigt sich als eine überaus gelungene moderne Interpretation des klassischen Liedermachertums.  Was er den Hörern bietet sind von schönen Melodien getragene und sehr stimmungsvolle Songs, die sich unweigerlich in den Gehörgängen festsetzen.

Hans Hauser ist ein Liedermacher, dessen instrumentale Fähigkeiten weit über das Abspielen der  üblichen vier Akkorde hinausgehen und der in Sachen Songwriting hörbar mehr auf dem Kasten hat als viele, die sich sonst in diesem Metier versuchen. Was aber, betrachtet man seine Biographie, nicht wirklich verwundert, studierte der Tiroler Musiker doch klassische Gitarre am Mozarteum und danach E-Bass in London. Ein Umstand, der ihn aber besonders auszeichnet, ist seine sehr ausgeprägte Offenheit, den unterschiedlichsten Stilen gegenüber. Er verehrt die Beatles, genauso wie Nirvana, Björk, Jimmy Hendrix, Franz Schubert, er spielt den Jazz mit ebenso großer Freude wie die Klassik, den Rock, Funk und Pop.

Und dennoch, in seinem Solo-Projekt nimmt sich der 1981 in St. Johann geborene Hans Hauser, der in seiner Karriere bereits mit Acts wie Nadine Beiler, Manu Delago, dem Tiroler Symphonie Orchester Innsbruck, Martin Ohrwalder, Florian Bramböck, Nicola Sipprell (UK), Sonny J. Mason (UK), Chris Lee (UK) und Alphacloud (FR/D) zusammengearbeitet hat, bewusst zurück. Seinem Können nach befähigt, ein richtiges musikalisches Feuerwerk avantgardistischer oder sonst welcher Natur abzufackeln, übt er sich vielmehr im dezenten und vorwiegend akustisch gehaltenen klassischen Liedermachertum.  Und das tut er wirklich gekonnt.

Obwohl die insgesamt 13 Songs seines Albums „Dawn“, an dem unter anderem auch Manu Delago, Louis Goldblum und Kathrin Eberharter mitgewirkt haben, zum überwiegenden Teil eher minimalistisch instrumentiert sind, gelingt es dem Tiroler diesen durch sein variantenreiches Spiel viel Dynamik und Abwechslung zu verleihen. Wiederholungen gibt es keine, jede einzelne Nummer besitzt ihren eigenen Charme, diese eigene Note, die einen auffordert näher hinzuhören. Mal eher beschwingt, mal eher ruhig balladesk und melancholisch zu Werke gehend, Hans Hausers musikalischer Ausdruck offenbart sich als einer eines stilistisch weiten Spektrums, was die ganze Sache auch zu einer sehr abwechslungsreichen und spannenden macht. (mt)

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Hhanoi